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Episode IV - Eine Neue Hoffnung

Episode IV - Eine Neue Hoffnung

Titel: Episode IV - Eine Neue Hoffnung
Autoren: George Lucas
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wirksam. Die ständige Aufmerksamkeit, mit welcher der Trupp schwerbewaffneter Soldaten sie beobachtete, mochte bei einem einzigen kleinen, weiblichen Wesen unangebracht scheinen, aber es hing das Leben der Soldaten davon ab, sie sicher abzuliefern.
    Als sie absichtlich langsamer ging, zeigte sich, daß ihre Bewacher sich nichts dabei dachten, sie ein bißchen zu mißhandeln. Eine der gepanzerten Gestalten stieß sie brutal in den Rücken, so daß sie beinahe stürzte. Sie drehte sich um und warf dem Peiniger einen bösartigen Blick zu, konnte aber nicht beurteilen, ob er eine Wirkung hatte, da das Gesicht des Mannes durch den Panzerhelm völlig verborgen war.
    Die Halle, in die sie schließlich hinaustraten, rauchte an den Rändern der schwelenden Öffnung, die in den Rumpf gesprengt worden war, immer noch. Man hatte einen tragbaren Zugang luftdicht anmontiert, und am anderen Ende des Tunnels, der den Raum zwischen Rebellenschiff und Kreuzer überbrückte, zeigte sich ein Kranz von Lichtern. Ein Schatten huschte über sie hinweg, als sie sich abwandte, und erschreckte sie trotz ihrer gewöhnlich unerschütterlichen Selbstbeherrschung.
    Über ihr ragte die drohende, massige Gestalt Darth Vaders auf, mit roten Augen, die hinter der grausigen Atemmaske glühten. In ihrer glatten Wange zuckte ein Muskel, aber sonst verriet das Mädchen keine Reaktion. Auch schwankte ihre Stimme nicht im mindesten.
    »Darth Vader… das hätte ich mir denken können. Nur Sie können so kühn – und so dumm sein. Nun, der Kaiserliche Senat wird das nicht einfach hinnehmen. Wenn man erfährt, daß Sie einen Angriff auf eine diplomatische Miss-«
    »Senatorin Leia Organa«, brummte Vader halblaut, aber doch kräftig genug, um ihre Proteste zu übertönen. Sein Vergnügen darüber, sie gefunden zu haben, zeigte sich daran, wie er jede Silbe auf der Zunge zergehen ließ. »Treiben Sie keine Spiele mit mir, Hoheit«, fuhr er drohend fort. »Diesmal sind Sie nicht in einer Hilfsmission unterwegs. Sie sind direkt durch ein Sperrsystem geflogen, haben zahlreiche Warnungen mißachtet und die Anweisung, beizudrehen, rundweg ignoriert – bis es nicht mehr darauf ankam.« Der riesige Metallschädel beugte sich nah heran. »Ich weiß, daß durch Spione in diesem System mehrere Botschaften an dieses Raumfahrzeug gesendet wurden. Als wir die Sendungen zu den Personen zurückverfolgten, von denen sie stammten, besaßen diese den geringen Anstand, sich umzubringen, bevor sie verhört werden konnten. Ich will wissen, was mit den Daten geschehen ist, die man Ihnen geschickt hat.«
    Weder Vaders Worte noch seine bedrohliche Gegenwart schienen Eindruck auf das Mädchen zu machen.
    »Ich weiß nicht, was Sie da plappern«, fauchte sie und wandte den Blick ab. »Ich bin Mitglied des Senats und in diplomatischer Mission unterwegs – «
    »Zu Ihrem Teil der Rebellen-Allianz«, beschuldigte Vader sie. »Sie sind außerdem eine Verräterin.« Sein Blick richtete sich auf einen neben ihm stehenden Offizier. »Führt sie ab.«
    Es gelang ihr, ihn anzuspucken, und der Speichel zischte auf der noch heißen Kampfpanzerung. Er wischte ihn wortlos ab und beobachtete sie interessiert, als sie durch den Zugang in den Kreuzer geführt wurde.
    Ein hochgewachsener, schlanker Soldat mit dem Abzeichen eines Kaiserlichen Commanders lenkte Vaders Aufmerksamkeit auf sich, als er auf ihn zutrat.
    »Sie festzuhalten ist gefährlich«, meinte er und sah ihr ebenfalls nach, als sie zum Kreuzer begleitet wurde. »Wenn das bekannt wird, gibt es im Senat große Unruhe. Das erzeugt Sympathie für die Rebellen.« Der Commander sah auf zu dem unergründlichen Metallgesicht und fügte beiläufig hinzu: »Sie sollte auf der Stelle vernichtet werden.«
    »Nein. Meine erste Pflicht besteht darin, die geheime Festung dieser Leute zu finden«, erwiderte Vader ruhig. »Alle Rebellen-Spione sind eliminiert – durch unsere Hand oder durch ihre eigene. Deshalb ist sie jetzt mein einziger Schlüssel zu der Festung. Ich gedenke das voll zu nützen. Notfalls wird sie das nicht überstehen – aber ich werde erfahren, wo sich der Stützpunkt der Rebellen befindet.«
    Der Commander spitzte die Lippen, schüttelte ein wenig den Kopf, vielleicht voll Mitgefühl, als er der Frau nachsah.
    »Sie wird sterben, bevor sie Ihnen irgend etwas verrät.«
    »Überlassen Sie das mir«, erwiderte Vader mit eisiger Sicherheit. »Senden Sie ein Allfrequenz-Notsignal. Deuten Sie an, daß das Schiff der Senatorin
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