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Episode I - Die dunkle Bedrohung

Episode I - Die dunkle Bedrohung

Titel: Episode I - Die dunkle Bedrohung
Autoren: Terry Brooks
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überlegte bereits, was er brauchen würde, um sie zu reparieren. Der rechte Motor war nahezu unbeschädigt, wenn man einmal von den Kratzern und Rissen in der Metallhülle absah. Der linke allerdings war eine Katastrophe. Und die Kapsel war verbeult und verzogen, die Instrumente ein heilloses Durcheinander.
    »Kleinkram«, murmelte er leise. »Nur Kleinkram!«
    Reparaturdroiden kamen auf seinen Befehl herbei und machten sich daran, die beschädigten Teile der Kapsel zu entfernen. Nachdem Anakin sich einige Minuten damit beschäftigt hatte, das Durcheinander zu entwirren, wurde ihm klar, daß er Teile brauchen würde, die Watto nich besaß, unter anderem Ther male Varistats und Relais für die Feinsteuerung. Bevor er ernsthaft mit dem Zusammenbauen beginnen konnte, würde er erst diese Ersatzteile besorgen müssen, indem er etwas anderes dagegen eintauschte. Das würde Watto nicht gefallen. Er konnte es nicht ausstehen, wenn er anderswo etwas kaufen mußte, und bestand immer darauf, daß er bereits alles besaß, was man haben mußte, es sei denn, es kam von einem anderen Planeten. Die Tatsache, daß er selbst vom Handel lebte, schien seine Abneigung dagegen, sich mit den Ortsansässigen abgeben zu müssen, nicht zu verringern. Er hätte lieber alles, was er brauchte, beim Kapselrennen gewonnen. Oder es einfach gestohlen.
    Anakin blickte zum Himmel auf, wo es nun endgültig dunkel wurde. Die ersten Sterne kamen heraus, ein zögerndes Blinzeln vor dem rasch dunkler werdenden Nachthimmel. Welten, die Anakin nie gesehen hatte und von denen er nur träumen konnte, warteten da draußen, und eines Tages würde er sie sehen. Er würde nicht ewig hierbleiben. Er nicht.
    »Psst! Anakin!«
    Aus dem Schatten weit hinten im Hof erklang eine leise Stimme, und zwei kleine Gestalten schlüpften durch das Loch in einer Ecke des Zauns, wo nicht mehr genug Draht übrig gewesen war. Das war Kitster, sein bester Freund, und direkt hinter ihm kam Wald, ein anderer Freund. Kitster war klein und dunkel, mit kurzem Topfhaarschnitt; seine Kleidung war weit und unauffällig und dafür gedacht, Feuchtigkeit zu bewahren und Hitze und Sand abzuwehren. Wald, der etwas unsicher hinterhergeschlurft kam, war ein Rodianer, ein Außenweltler, der erst vor kurzem nach Tatooine gekommen war. Er war Jahre jünger als seine Freunde, aber unerschrocken genug, daß sie ihn akzeptierten.
    »He, Annie, was machst du denn da?« fragte Kitster und hielt nervös nach Watto Ausschau.
    Anakin zuckte die Achseln. »Watto sagt, ich muß die Kapsel heilmachen, bis sie wieder wie neu ist.«
    »Ja, aber doch nicht heute!« protestierte Kitster. »Heute ist doch schon beinahe vorbei. Komm schon. Dafür hast du morgen auch noch Zeit. Holen wir uns ein Rubinbliel.«
    Das war ihr Lieblingsgetränk. Anakin spürte, wie ihm das Wasser im Mund zusammenlief. »Das geht nicht. Ich muß hierbleiben und arbeiten, bis...«
    Er hielt inne. Bis es dunkel wird, hatte er sagen wollen, aber es war schon fast dunkel, also.
    »Und womit sollen wir bezahlen?« fragte er zweifelnd.
    Kitster zeigte auf Wald. »Er hat fünf Druggats, die er angeblich irgendwo gefunden hat.« Er warf Wald einen vielsagenden Blick zu. »Angeblich.«
    »Ich habe sie wirklich.« Wald nickte mit dem schuppigen Kopf und blinzelte hektisch. Er zupfte an einem seiner grünen Ohren. »Glaubt ihr mir etwa nicht?« fragte er auf huttisch.
    »Doch, doch, wir glauben dir.« Kitster zwinkerte Anakin zu. »Kommt schon, laßt uns verschwinden, bevor der alte Schwirrer zurückkommt.«
    Sie zwängten sich durch die Lücke im Zaun, wandten sich auf der Straße hinter dem Hof nach links und rannten dann über den großen Platz in Richtung der Lebensmittelläden. Auf den Straßen herrschte immer noch reger Betrieb, aber die meisten waren unterwegs nach Hause oder zu den Vergnügungslokalen der Hutts. Die Jungen huschten an Fußgängern und Karren vorbei, an Gleitern, die direkt über dem Boden schwebten, unter Markisen hindurch, die gerade aufgerollt wurden, und an Ladenbesitzern vorüber, die damit beschäftigt waren, ihre Waren nach drinnen zu schleppen und über Nacht wegzuschließen. Schon bald hatten sie den Laden erreicht, in dem die Rubinbliels verkauft wurden, und standen vor der Theke.
    Wald stand zu seinem Wort, zahlte für die drei Getränke und reichte jedem seiner Freunde eins davon. Sie nahmen sie mit nach draußen, tranken die klebrige Mixtur durch Strohhalme und schlenderten langsam zurück. Sie unterhielten sich
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