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Episode I - Die dunkle Bedrohung

Episode I - Die dunkle Bedrohung

Titel: Episode I - Die dunkle Bedrohung
Autoren: Terry Brooks
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daß das, womit man geboren wird, auch alles ist, was man bei seinem Tod besitzen wird.«
    Er lachte plötzlich. »Das erinnert mich an etwas. Einmal, vor langer Zeit, bin ich nach Kessel geflogen. Das haben nicht viele geschafft. Und viele haben mir gesagt, es wäre unmöglich, also sollte ich es erst gar nicht versuchen - ich sollte es vergessen und etwas anderes tun. Aber ich wollte diese Erfahrung unbedingt machen, also habe ich es versucht und ihnen bewiesen, daß sie unrecht hatten.«
    Er schaute Anakin an. »Kann sein, daß du genau das tun mußt, kleiner Skywalker. Ich habe gesehen, wie du mit einer Rennkapsel umgehen kannst. Du hast die Augen und das Gespür dafür. Du bist jetzt schon besser, als ich es war, als ich doppelt so alt war wie du.« Er nickte ernst. »Wenn du wirklich große Schiffe fliegen willst, dann glaube ich, daß du es schaffen wirst.«
    Er starrte den Jungen an, und Anakin starrte zurück. Der alte Raumfahrer lächelte und nickte bedächtig. »Ja, Anakin Sky-walker, ich glaube, du wirst es schaffen.«

    Er kam zu spät zum Abendessen und bekam zum zweitenmal an diesem Tag eine Strafpredigt zu hören. Vielleicht hätte er versuchen können, eine Ausrede zu erfinden; er hätte behaupten können, daß Watto ihm befohlen hatte, länger zu arbeiten, aber Anakin Skywalker log seine Mutter nicht an. Niemals. Er sagte ihr die Wahrheit: daß er sich mit Kitster und Wald davongestohlen, Rubinbliels getrunken und sich mit einem alten Raumfahrer unterhalten hatte. Shmi war nicht sonderlich beeindruckt. Es gefiel ihr nicht, wenn ihr Sohn seine Zeit mit Leuten verbrachte, die sie nicht kannte, selbst wenn sie verstand, daß Jungen nun einmal Jungen waren und daß Anakin selbst auf sich aufpassen konnte.
    »Wenn du meinst, du müßtest der Arbeit aus dem Weg gehen, die Watto dir aufträgt, dann komm hierher und arbeite für mich«, sagte sie streng.
    Anakin widersprach ihr nicht, denn inzwischen war er klug genug, zu wissen, daß ihn das in solchen Situationen nicht weiterbrachte. Er saß schweigend da und aß sein Abendessen mit gesenktem Kopf, nickte, wenn Nicken angebracht war und wußte, daß seine Mutter ihn liebte und sich um ihn sorgte und daß ihr Zorn daher verständlich war.
    Danach setzten sie sich auf Hocker draußen in die kühle Nachtluft und schauten zu den Sternen hinauf. Anakin saß gern noch draußen, bevor er schlafen ging. Es war nicht so eng und stickig wie drinnen. Hier konnte er atmen. Sein Zuhause war klein und schäbig und dicht von Dutzenden anderer Häuser umgeben, die ebenfalls aus einer Mischung aus Schlamm und Sand gebaut waren. Es war typisch für ein Sklavenquartier in diesem Teil von Mos Espa, eine Hütte mit einem Hauptraum und einer oder zwei kleinen Schlafkammern. Aber seine Mutter hielt alles sauber und ordentlich, und Anakin hatte sein eigenes Zimmer, größer als die meisten anderen, wo er seine Sachen aufbewahrte. Eine große Werkbank mit Werkzeugen nahm den größten Teil dieses Zimmers ein. Im Augenblick war er damit beschäftigt, einen Protokolldroiden zu bauen, der seiner Mutter helfen sollte. Immer wieder hatte er hier ein Teil, dort ein Teil gefunden, und so war der Droide langsam gewachsen. Er konnte bereits reden und sich bewegen und ein paar andere Dinge tun, und bald würde er fertig sein.
    »Bist du müde, Annie?« fragte seine Mutter nach langem Schweigen.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Denkst du immer noch an das Rennen?«
    »Ja.«
    Das tat er tatsächlich, aber vor allem dachte er an den alten Raumfahrer und seine Geschichten darüber, wie er Schiffe zu weit entfernten Welten geflogen hatte, für die Republik in den Krieg gezogen war und sogar Jediritter gesehen hatte.
    »Ich will, daß du mit diesen Rennen aufhörst, Annie«, sagte seine Mutter leise. »Ich will nicht, daß du Watto bittest, dich wieder daran teilnehmen zu lassen. Versprich mir, daß du das nicht tust.«
    Er nickte widerstrebend. »Ich verspreche es.« Dann dachte er einen Augenblick lang nach. »Aber was ist, wenn Watto sagt, daß ich es tun muß? Was soll ich dann machen? Ich muß tun, was er mir sagt. Und wenn er es von mir verlangt, muß ich weitermachen.«
    Sie streckte die Hand aus und tätschelte sanft seinen Arm. »Vielleicht wird er es ja nicht wieder von dir verlangen. Vielleicht findet er einen anderen.«
    Anakin sprach es nicht aus, aber er wußte, daß seine Mutter sich irrte. Es gab keinen besseren Kapselpiloten als ihn. Nicht einmal Sebulba war besser, wenn
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