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Eobal (German Edition)

Eobal (German Edition)

Titel: Eobal (German Edition)
Autoren: Dirk van den Boom
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sich trug, könnte sich als schwierig erweisen. Dieses Zeug ist sogar auf Eobal illegal! Mein Gott, wenn die Polizei hier überhaupt etwas tut, dann jagt sie Zharani-Dealer!«
    Sergeant Zant zuckte mit den Achseln.
    »Oder sie gehören dem Mörder.«
    Daxxel betrachtete sie ruhig. In seinem Kopf formte sich ein Gedanke. Er würde ein Spielball der Ereignisse werden, wenn es ihm nicht gelang, so schnell wie möglich wieder etwas Initiative zurückzugewinnen. In diesem speziellen Fall konnte das nur eines heißen, und dafür benötigte er jede Hilfe, die er bekommen konnte.
    Dann sagte er:
    »Sergeant, darf ich Sie etwas fragen?«
    »Sicher.«
    »Wäre es nicht im Interesse der Sicherheit dieses Konsulats, den Mörder des Botschafters zu finden, vor allem, da er auf unserem exterritorialen Gebiet aufgefunden wurde?«
    Zant sah ihn zögernd an.
    »Das hat etwas für sich.«
    »Lassen Sie den Quatsch, Sergeant. Werden Sie mir helfen? Ich werde die Untersuchung nicht einem Trottel wie Volgaan überlassen. Dhloma hat Besseres verdient.«
    »Er war wirklich Ihr Freund.«
    »Darauf können Sie wetten. Und es steht noch mehr auf dem Spiel: die Reputation der Akte in diesem Sektor. Eine schlampige Untersuchung kann uns in Misskredit bringen. Man wird Gerüchte ausstreuen, aus denen sich politisches Kapital schlagen lässt. Ich könnte diese Aufzählung noch um einige Punkte erweitern, aber letztlich läuft es auf eine einzige Frage hinaus: Machen Sie mit?«
    Zant überlegte nur kurz. Wenn die Frage sie irritierte, ließ sie sich das nicht anmerken.
    »Ich denke, es lassen sich Gefahrenmomente für die Sicherheit dieser Mission erkennen. Es könnte möglicherweise notwendig werden, geeignete Präventivmaßnahmen zu ergreifen.«
    Daxxel betrachtete sie immer noch, diesmal aber kopfschüttelnd.
    »Haben Sie Diplomatensprech auf der Akademie gelernt?«
    »Ich versuche nur, Ihnen nachzueifern.«
    War da so etwas wie ein abenteuerlustiges Funkeln in ihren Augen? Daxxel mochte es fast nicht glauben. Doch er nahm, was er bekam.
    Er lächelte sein erstes echtes Lächeln an diesem Morgen.
    »Dann lassen Sie uns mit der Arbeit beginnen. Wenn wir es geschafft haben, sind Sie reif für eine Beförderung.«
    Zant hob die Augenbrauen.
    »Oder für eine unehrenhafte Entlassung, Exzellenz.«

Kapitel 2
     
    Shali war, wie nicht anders erwartet, am Boden zerstört. Als sie sich im Empfangsraum des Konsulats auf einem ihrer Anatomie entsprechenden Stuhl niederließ, begann sie ohne Aufforderung wie ein Wasserfall zu reden. Anwesend waren Daxxel, Nero und Zant, in der Shali eine Geschlechtsgenossin sah, von der sich Verständnis erwarten ließ.
    Shali war kompetent, wie Daxxel wusste. Dank seiner durchaus umfassenden Kenntnis über turulianische Gestik und Mimik vermochte er ihre psychische Verfassung einzuschätzen, die für andere vielleicht weniger auffällig war. Shali hatte sich für eine Turulianerin gut unter Kontrolle. Aber nun war sie die letzte verbliebene Botschaftsangehörige und außerdem hatte sie Dhloma sehr gern gehabt. Daxxel sah ihren Bewegungen die Verzweiflung und Traurigkeit an.
    »Ich habe meine Regierung natürlich sofort benachrichtigt«, berichtete sie. »Ich bekam die Zusicherung, dass man in kürzestmöglicher Zeit einen Ersatz entsenden werde. Bis dahin wird meine Regierung Terra unter Bezug auf Kapitel XVI des gegenseitigen Freundschafts- und Kooperationsvertrages zwischen der Akte und Turulia um zeitweise Vertretung der turulianischen Interessen auf Eobal bitten. Ich denke, Sie werden in Kürze entsprechend benachrichtig werden. Ich wurde angewiesen, Sie in allem so gut wie möglich zu unterstützen.«
    Daxxel nickte. Er hatte Entsprechendes erwartet und nahm die, wenngleich nur vorübergehende, Verleihung der Würde eines vollen Botschafters zur Kenntnis. Dieser Status mochte sich noch als hilfreich erweisen.
    »Sie können uns in der Tat unterstützen, Shali«, meinte er ruhig. »Ich möchte helfen, dieses Durcheinander aufzuklären. Ich traue den Fähigkeiten von Eobal Security nicht viel zu.«
    »Ich auch nicht.« Shali verschränkte ihre Tentakel ineinander. »Aber überschreiten Sie damit nicht Ihre Befugnisse?«
    »Überlassen Sie diese Sorge mir. Ich genieße hier auf einer Randwelt ein nicht unerhebliches Maß an Autonomie.«
    Shali fragte nicht nach, sie schien eher froh zu sein, dass jemand bereit war, etwas zu unternehmen. Daxxel war sich seiner rechtlichen Möglichkeiten nicht ganz so sicher, wie er es
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