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Eobal (German Edition)

Eobal (German Edition)

Titel: Eobal (German Edition)
Autoren: Dirk van den Boom
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Blick fiel auf Josefine Zant in ihrer makellosen Uniform. Der nonchalante Ausdruck in seinem Gesicht verschwand und machte Misstrauen Platz. Daxxel ergriff die Gelegenheit.
    »Darf ich Ihnen meine gerade eingetroffene Abordnung der Marineinfanterie vorstellen, Sergeant Josefine Zant. Sergeant, dies ist Commissioner Theod Volgaan, Chef der Hauptstadtpolizei.«
    Zant nickte höflich. »Es freut mich.«
    »Marineinfanterie, hm?«
    »Ja, Commissioner. Vom Bataillon des Diplomatischen Dienstes.«
    »Habe einiges darüber gehört. Hart und fies, hm?«
    Zant behielt ihre höfliche Haltung bei.
    »Nur wenn nötig, Commissioner. Wir ziehen es vor, unsere Dienstzeit in Frieden zu absolvieren. Ich bin mir sicher, das ist auch in Ihrem Interesse.«
    Volgaan lächelte ölig.
    »Absolut; absolut, Sergeant. Ihre Pflichten sind durch diesen Vorfall nicht berührt, vermute ich. Sie sind mehr oder weniger eine Leibwache, nicht wahr?«
    Die Art und Weise, wie er den Begriff verwandte, spiegelte seine »hohe« Meinung von der Soldatin wider. Zant zögerte eine winzige Sekunde.
    »Ich nehme an allen Aktivitäten teil, bei denen ich die Sicherheit des Konsuls verbessern kann.«
    Volgaan nickte.
    »Ich verstehe, Sergeant. Sie haben offenbar ein wenig Zusatzausbildung genossen – über das Knochenbrechen hinaus.«
    »Das Bataillon ist durchaus stolz auf die Breite seiner Ausbildung.«
    »Gewiss«, intervenierte Daxxel schließlich. »Commissioner, wenn Sie sich selbst überzeugen wollen …«
    »Oh, selbstverständlich.«
    Volgaan gab sich nicht viel Mühe. Seine Bewegungen zeigten recht klar, dass er keine Ahnung von dem hatte, was er zu tun vorgab. Er »nahm in Augenschein«, und das für einige Minuten, dann enthob ihn die Ankunft seines Teams dieser schweren Bürde. Daxxel erwartete sich auch von den drei Neuankömmlingen nicht viel, aber immerhin zeigte ihre Vorgehensweise, schon wie sie ihre Ausrüstung aufbauten, dass sie zumindest den Hauch einer Ahnung von kriminalistischer Arbeit hatten.
    Als der Leichentransport auftauchte und den Körper einsammelte, wurde Daxxel abermals an die Tatsache erinnert, dass sein einziger Freund auf dieser Welt tot war. Die unzeremonielle Beseitigung des Oktopoiden erinnerte ihn zudem an eine weitere traurige Pflicht.
    Commissioner Volgaan verschwand endlich, als Letzter seines Teams. Dessen Untersuchung war kurz und oberflächlich gewesen, wie erwartet. Bevor er ging, versprach Volgaan noch, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um den Täter zu fassen. Dabei warf er bedeutungsvolle Blicke in Daxxels Richtung, die diesem nicht entgingen. Die politischen Spielchen hatten bereits begonnen, wie befürchtet.
    Daxxel dankte ihm und wartete an der Tür, bis er sie hinter dem letzten Besucher schließen konnte. Er starrte auf die Blutspuren am Boden. »Nero, bitte kontaktiere die turulianische Botschaft. Lade Shali ein.«
    Es verwunderte ihn kaum, dass das zweite organische Mitglied der turulianischen Botschaft noch nicht von selbst aufgetaucht war. Der Polizeichef hatte Dhlomas persönliche Sekretärin sicher bereits informiert, aber sie war nur eine Assistentin, zwar durchaus kompetent, jedoch nicht einmal autorisiert, für Dhloma die Geschäfte zu führen. Das bedeutete im Übrigen, solange Turulia keinen Ersatz schickte … Daxxel stellte fest, dass sich seine Probleme gerade potenzierten; andererseits konnte es sich als hilfreich erweisen … Er wischte den Gedanken fort.
    Shali war allein und sicher verängstigt. Daxxel fühlte sich verpflichtet, etwas für sie zu tun. Außerdem wusste sie möglicherweise etwas, das ihm in dieser verfahrenen Situation weiterhelfen konnte.
    Nero tauchte im Türrahmen auf.
    »Konsul, Shali bestätigt Ihre Nachricht. Sie sagt, sie werde bald hier sein.«
    Daxxel nickte und schaute Zant an.
    »Irgendwelche Ideen in Bezug auf meine Sicherheit?«, fragte er trocken. Zant lächelte freudlos. Dann öffnete sie ihre rechte Hand.
    »Sir, ich habe dies gefunden und entschieden, es vor Volgaans Leuten zu verbergen.«
    Daxxel trat vor und starrte auf die kleine Schachtel. Er erkannte sie sofort. Kalter Schweiß trat auf seine Stirn.
    »Zharani-Perlen.«
    »Ja. Sie müssen aus Dhlomas Tasche gerutscht sein, als er gefallen ist oder hingelegt wurde. Vielleicht fragen Sie das turulianische Personal danach.«
    Daxxel machte ein undefinierbares Geräusch.
    »Shali zu fragen, warum Dhloma eine Schachtel mit der stärksten und wirkungsvollsten Psychodroge des bekannten Universums bei
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