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ENTWEIHT

ENTWEIHT

Titel: ENTWEIHT
Autoren: Brian Lumley
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Sie sind nur schwer umzubringen. Und was Malinari betrifft ...«
    »Nun, ich bin von dort entkommen«, sagte der Hellseher. »Und wenn ich es schaffen konnte ...«
    »... dann ist es ihm vielleicht ebenfalls gelungen«, sagte Trask. »Das heißt, dass wir unseren Job noch keineswegs erledigt haben.«
    Es pochte an der Tür und Trask sagte: »Herein!«
    Liz und Jake traten ein, und trotz ihrer Blessuren sah Liz wesentlich besser aus als beim letzten Mal, da Trask sie gesehen hatte. Dasselbe galt allerdings auch für Trask. Was nun Jake anging:
    Trask sah ihn an … und fragte sich, musste sich zum wiederholten Mal fragen, was der Mann an sich hatte. Manchmal – wenn man ihm nur einen flüchtigen Blick zuwarf – hätte er schwören können, Harry Keogh stehe vor ihm. Dabei waren Harry und Jake grundverschieden, wie Tag und Nacht. Vielleicht lag es daran, dass Jake auf einmal graue Strähnen an den Schläfen hatte, überdies noch ein Grau, das ins Weiße überging! Aber es könnte auch an den Augen liegen. An jenen Augen, die Dinge sahen, von denen gewöhnliche Menschen nichts wussten, jenen Fenstern zu einem Geist, der sich mit Magie auskannte!
    Trask ertappte sich dabei, wie er Jake anstarrte, und nahm eine aufrechte Körperhaltung ein. »Hallo, ihr beiden!«, brummte er. »Seid ihr eine Delegation oder so was in der Art? Oder kommt ihr einfach als Team? Wie auch immer, was kann ich für euch tun?«
    Jake erwiderte seinen Blick. Anschließend sah er Goodly und Chung an. »Die Großen Drei! Nun, ich denke, von mir aus könnt ihr es alle hören!«
    »Wir sind ganz Ohr«, erwiderte Trask etwas einfallslos. »Aber, sagen Sie, weshalb haben Sie Liz dabei? Ich dachte, wir wollten über Ihr Problem reden.«
    »Nein«, entgegnete Liz. Sie blickte Trask direkt ins Gesicht. »Es ist unser Problem – ein Problem des E-Dezernats, von uns allen. Jake ist jetzt nämlich einer von uns, und wir sorgen für jeden, der dazugehört. Und das letzte Mal, als es um eine ähnliche Frage ging, sagtest du … da sagtest du ...«
    »Sie sagten, hätte ich Ihnen die falsche Antwort gegeben«, führte Jake den Satz für sie zu Ende, »hätten Sie mich erschossen.« Mit einem Achselzucken fuhr er fort: »Also hat sie darauf bestanden, mitzukommen.«
    Trasks Stirnrunzeln wurde nun wirklich nachdenklich, während er sich noch gerader aufsetzte. »Ich glaube, ich erinnere mich an die Frage. Lautete sie nicht: ›Wie sieht es in Ihrem Geist aus, Jake Cutter?‹«
    »Ganz recht«, sagte Jake nickend. »Und als Sie das fragten, stellten wir fest, dass es sich um den Necroscopen, Harry Keogh, handelte, der sich in meinem Bewusstsein befand. Und zwar weil er noch etwas zu erledigen hatte und ich ideal dafür geeignet war, es zu Ende zu bringen. Aber seitdem … na ja, jetzt befindet sich etwas anderes in meinem Geist, und diesmal glaube ich nicht, dass es Ihnen gefallen wird.«
    Trask bedachte Goodly und Chung mit einem Blick. »Gentlemen«, sagte er, »ich glaube, das ist eine Sache zwischen Jake und mir – und Liz.«
    Doch als seine ältesten Freunde der Tür zustrebten, meldete sich piepsend Trasks Gegensprechanlage und John Grieves Stimme sagte: »Sir, auf dem Schirm ist eine Nachricht des Zuständigen Ministers. Streng vertraulich.«
    »Noch eine Minute, ich komme gleich dazu«, erwiderte Trask.
    »Nein, sofort – Sir«, sagte der diensthabende Beamte.
    Trask drückte einen Knopf und aus seinem Schreibtisch fuhr rotierend ein Bildschirm hoch. Er las die Nachricht, las sie noch einmal und mit einem Mal wurde sein Gesicht aschfahl.
    Die Tür schloss sich bereits hinter Chung und Goodly, als Letzterer plötzlich ins Wanken geriet. Rasch fing er sich wieder, packte den Lokalisierer am Arm und schob ihn zurück in Trasks Büro.
    »Was?«, fragte Chung. Er hatte keine Ahnung, was los war. Doch dann bemerkte er einen wohlbekannten Ausdruck auf dem Gesicht des Hellsehers – und auch auf Trasks Gesicht – und hielt den Mund.
    »Leute«, sagte der Chef des E-Dezernats, indem er aufstand und nach seiner Jacke griff, sein Gesicht eine undurchdringliche Maske, in der nur der brennende Blick von seinem Rachedurst zeugte. »Lasst alles stehen und liegen …!«

Impressum
    Originaltitel: Defilers
    Necroscope® is a registered trademark of Brian Lumley
    © 2000 by Brian Lumley
    © dieser Ausgabe 2012 by Festa Verlag, Leipzig
    Literarische Agentur: Thomas Schlück GmbH, 30827 Garbsen
    Alle Rechte vorbehalten
    eISBN 978-3-86552-233-7
    www.Festa-Verlag.de
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