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ENTWEIHT

ENTWEIHT

Titel: ENTWEIHT
Autoren: Brian Lumley
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miteinander gehabt. Ich würde ihre Gedankenmuster überall wiedererkennen. Und wenn es eine Sache gibt, in der ich wirklich gut bin, dann ist es Empfangen.«
    »Allmächtiger!«, stöhnte Trask, der mit Jake ein paar Schritte abseits stand, leise vor sich hin flüsternd, wieder und wieder. »Großer Gott!«
    »Ganz ruhig!«, erwiderte Jake, ebenfalls flüsternd, allerdings vergeblich. »Versuchen Sie sich zu entspannen, beruhigen Sie sich.«
    »Aber es ist Millie, von der sie sprechen«, entgegnete Trask, nun etwas lauter. »Es ist Millie ...«
    »Ja – ja, natürlich!«, sagte Liz. »Es ist Millie, sie versucht uns zu erreichen. Und ich glaube … ich glaube, ich habe sie! Ich kann nichts lesen … nur ihre Angst, so viel Angst, davon … argh! … davon bekomme ich eine Gänsehaut. Und dieser Gedankensmog … er erstickt einen beinahe! Aber ich habe sie!«
    »Die Koordinaten?«, sagte Jake, indem er neben sie trat und seine Hand auf die ihre und die des Lokalisierers legte. Und prompt befand er sich in ihrem Geist, bekam mit, was sie mitbekam, und wusste, wo Millie sich befand.
    Liz war klar, was er vorhatte. Deshalb war er ja hergekommen. »Ich gehe mit«, sagte sie.
    Jake schüttelte jedoch den Kopf. »Hast du heute Nacht nicht schon genug Gefahren ausgestanden? Du hast deinen Teil geleistet. Jetzt bin ich an der Reihe!«
    Er blickte Trask an – so erschöpft hatte er ihn noch nie gesehen. Trask nickte bloß. »Bringen Sie sie mir zurück, Jake, und ich werde nie mehr etwas von Ihnen verlangen.«
    »Ist mir recht«, erwiderte Jake. »Aber wenn alles gut geht, gibt es vielleicht etwas, was ich von Ihnen möchte.«
    »Alles, was Sie wollen«, sagte Trask. »Aber«, fügte er mit einem Stirnrunzeln hinzu, »ich dachte, Sie hätten Ihr Problem gelöst?«
    »Eines davon, ja«, antwortete Jake. »Vielleicht können wir uns nachher darüber unterhalten – hoffe ich.« Damit warf er Liz, die dastand und sich auf die Lippe biss, noch einen letzten Blick zu, wandte sich nach rechts, ging einen Schritt vorwärts und war verschwunden ...
    Im Möbiuskontinuum fragte Jake Korath: Wirst du mir helfen?
    Gegen Szwart? Da kann dir niemand helfen! Vertraue auf dein Glück und deine Waffen. Auf der Sternseite hat er ihre Wirkung erfahren, und das hat ihm beträchtliche Sorge bereitet. Mein bester Rat lautet: Geh rein, finde die Frau und mach, dass du wieder rauskommst! Lege dich nicht mit Szwart an – nicht in seinem Revier. Gehe ihm, wenn irgend möglich, aus dem Weg, und falls das nicht geht – lauf!
    Aber wenn ich deine Hilfe brauchen sollte … Jake ließ nicht locker. Könnte ich dann auf dich zählen?
    Natürlich, erwiderte Korath missmutig. Was dir zustößt, stößt auch mir zu, schon vergessen? Solltest du sterben, sterbe ich ebenfalls und muss wieder in meine Senkgrube zurück. Das habe ich schon einmal ausprobiert und es hat mir nicht sehr gefallen! Darum lautet meine Antwort: Ja – aus eigenem, freiem Willen werde ich dir helfen – wenn es sein muss. Aber halte mich nicht zum Narren, Jake! Glaube bloß nicht, ich hätte nicht kapiert, was du meintest, als du Trask gegenüber dein »anderes« Problem erwähntest. Hah! Obwohl wir nun eins sind, bin ich also immer noch gezwungen, auf der Hut zu sein. Nun, so sei es.
    Darauf blieb eigentlich nur noch eines zu sagen. Und während die Koordinaten in Jakes Geist Gestalt gewannen und er eine Tür heraufbeschwor, sprach er es aus: Dann sei auf der Hut, Korath, wir sind nämlich da ...
    Jake hatte sich die Taschenlampe wie eine Grubenlampe um die Stirn geschnallt. Ehe er über die unsichtbare Schwelle seiner Tür schritt, hielt er noch einmal inne und schaltete sie ein. Der starke, helle Strahl durchdrang eine ansonsten stygische Finsternis, als er auf die sechseckigen Steinfliesen einer längst vergessenen, geheimnisvollen Kultstätte trat, die eine römische Sekte vor über achtzehnhundert Jahren aufgegeben hatte.
    Millicent Cleary befand sich hier, doch sah Jake sie nicht gleich. Sie hatte sich hinter den Opfertisch gekauert und sich so klein wie nur möglich gemacht. Dafür fielen ihm die riesenhaften, roh aus dem Stein gehauenen Statuen von Mithras und Summanus, die in Reih und Glied mit dem Rest ihres Pantheons dastanden, ins Auge. Im Schein seiner Lampe zeichneten sich die ungeheuren steinernen Götter deutlich ab. Als ihre Schatten über die Wand der Höhle zuckten, schienen sie beinahe zu leben, und sofort nahm Jake eine geduckte Verteidigungshaltung ein.
    Sein
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