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Entsetzliches Gleichmaß

Entsetzliches Gleichmaß

Titel: Entsetzliches Gleichmaß
Autoren: Olivia Woods
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Aber das wird dauern.«
    »Wie lange?«, fragte Kira.
    »Hoffentlich nicht so lange, wie die Jem’Hadar brauchen, um uns hier zu finden«, antwortete der Lissepianer. Dann trat er wieder zur Konsole. »Aber wir sollten nicht das Risiko eingehen, auch noch neue Koordinaten einzugeben. Der sicherste und effizienteste Weg ist wohl, die bestehenden Einstellungen beizubehalten – und dorthin zu fliehen, wo der letzte Reisende materialisierte.«
    »Nichts dagegen«, sagte Kira. Telal bot sich an, dem Lissepianer zu helfen und möglichst viel über ihren Zielort herauszufinden. Kira überließ die beiden ihrer Arbeit und drängte Rokai mit der Waffe weiter.
    »Dukats Dominion-Herren schenkten ihm also einen Subraumtransporter«, sagte sie, als sie den Vorratsraum verließen, »weil er eine so pflichtbewusste Marionette war. Richtig?«
    Rokai schüttelte den Kopf. »Sie wussten nichts hiervon. Während seiner Zeit als Anführer Cardassias führte Dukat mehrere geheime Missionen durch, um ‚verlorengegangene‘ Dominion-Technologie zu bergen.«
    »Also wollte er sich irgendwann gegen sie stellen«, begriff Kira. Sie lachte bitter und schüttelte den Kopf. »Hintergedanken und Lügen, immer und immer wieder.«
    »Was immer er tat, tat er, weil er sich Cardassia verpflichtet fühlte.«
    »Ach, dann war es also seine Pflicht gegenüber Cardassia, dass er an mir seine kranken Triebe auslebte?«
    »Wie ich schon sagte: Sie waren eines seiner Laster.«
    »Bei Ihnen klingt es, als hätte er nicht anders gekonnt«, spie Kira aus. »Mit der Einstellung leben Sie wirklich nicht mehr lange.«
    Sie erreichten den Hauptraum. Der Dal zuckte mit den Schultern. »Ob Sie oder die Jem’Hadar mich töten – welchen Unterschied macht das? Was können Sie mir schon antun, was Sie mir nicht längst angedroht haben?«
    »Provozieren Sie mich nicht«, warnte sie ihn. »Immerhin hatte ich fünfzehn Jahre, um mir etwas auszudenken.«
    »Haben Sie auch daran gedacht, wie viel sich in diesen fünfzehn Jahren verändert hat?«, fragte Rokai. »Sie wissen doch gar nicht, was Sie da draußen erwartet.«
    »Das Draußen kümmert mich schon lange nicht mehr«, sagte Kira. »Mir geht es einzig um Dukat.«
    »Kira«, rief Shing-kur vom Tisch herüber. »Ich glaube, ich habe hier etwas, das du sehen solltest.«
    Kira schob Rokai hinter den Tisch, von wo aus sie auf dessen gerahmtes Display schauen konnte. Darauf prangte ein Bild von ihr … nur mit kürzeren Haaren und einer roten Uniform, die bajoranische Symbole aufwies. Die Bildunterschrift lautete C OLONEL K IRA N ERYS , B AJORANISCHE M ILIZ .
    Kira stutzte. Warum fälschte jemand Bilder von ihr? »Erklären Sie das«, forderte sie Rokai auf.
    Der zuckte mit den Schultern. »Ich weiß davon nichts.«
    Kira studierte sein Gesicht. »Sie lügen«, urteilte sie dann. »Ich glaube, das war die erste Lüge, die sie mir gegenüber seit meiner Gefangennahme geäußert haben. Warum lügen Sie jetzt – und noch dazu über dieses Bild?«
    Rokai schwieg.
    »Die Aufnahme stammt aus einem ungeschützten Datenspeicher«, erläuterte Shing-kur. »Dort fand ich mehrere Dateien über Sternenflottenangehörige und Mitglieder der bajoranischen Miliz – auch über dich. Des Weiteren einen Bericht über Bajor vom cardassianischen Geheimdienst.«
    Abermals sah Kira zu Rokai, wartete auf eine Reaktion, doch der Wärter erwiderte ihren Blick ausdruckslos.
    »Zeig mir den Bericht«, bat Kira Shing-kur. Die Kressari gehorchte, und Kira überflog eine kurze Zusammenfassung der Besatzung. Obwohl sie natürlich aus cardassianischer Perspektive verfasst war, passten die historischen Eckpunkte zu Kiras Erinnerungen bis hin zum Jahr ihrer Gefangennahme. Der Angriff auf das Kloster Kiessa, das Massaker im Kendra-Tal, der Bau Terok Nors und Gul Dukat als ihr Präfekt, der Überfall auf Pullock V und die Befreiung Galliteps, die diversen Attentatsversuche auf Dukat und sogar der Bombenanschlag auf Gul Piraks Stützpunkt – es war alles da, und wenn auch nicht objektiv beschrieben, so doch korrekt datiert.
    Als sie der Chronologie weiter folgte, machte Kira eine Entdeckung: Die Besatzung war seit sieben Jahren vorbei! Die Cardassianer hatten sich zurückgezogen. Bajor war schwach und tief verwundet, aber endlich frei. Begeisterung erfüllte Kira, als sie begriff, dass der Widerstand sich letzten Endes der Besatzer entledigen konnte … bis sie von Bajors Allianz mit der Föderation las. Seit Jahren mischte sich diese Körperschaft nun
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