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Engelstanz: Dunkle Verlockung Teil 3 (German Edition)

Engelstanz: Dunkle Verlockung Teil 3 (German Edition)

Titel: Engelstanz: Dunkle Verlockung Teil 3 (German Edition)
Autoren: Nalini Singh
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Raphaels Stellvertreter Dmitri in den Händen hielt.
    Instinktiv drückte Jessamy Saraia fester an sich.
    Dmitri war zwar kein Engel, aber er war mächtig ; als Berater war er Raphaels engster Vertrauter und seine tödlichste Waffe. Und mit diesem Vampir ließ sich der große Engel auf einen brutalen Kampf ein. Als er die Flügel zur besseren Balance ausbreitete, erinnerten sie mit ihrer weißen Maserung auf grauem Grund an die eines großen Raubvogels.
    Füße und Oberkörper beider Kämpfer waren nackt, und ihre Haut glänzte vor Schweiß. Dmitri trug eine Hose aus fließendem, schwarzem Stoff, während der Aufzug des Engels sie an den Kleidungsstil erinnerte, den die Gefolgsmänner des Erzengels Titus bevorzugten. Der grobe schwarze Stoff bedeckte drei Viertel der Oberschenkel und wurde an der Hüfte von einem breiten, ledernen Messergurt in derselben Farbe gehalten. Erst als er sich bewegte, fiel ihr auf, dass der Stoff schwer war, so als lägen Platten aus geschlagenem Metall unter der ersten Stoffschicht … es war ein Teil einer Kriegerrüstung. Nur die metallene Brustplatte und die Arm- und Beinschützer hatte er weggelassen.
    Es war unmöglich, nicht auf diese Beine zu sehen, nicht zu beobachten, wie sich die groben Muskeln unter der leicht gebräunten Haut zusammenzogen und entspannten und die vereinzelten Haare in der Sonne glänzten. Bei seiner nächsten Bewegung glitt ihr Blick zu seinen umwerfend breiten Schultern. Seine urwüchsige Kraft, die er erbittert unter Kontrolle hielt, weckte eine wilde, unerwartete Faszination in ihr.
    »Wer ist das?«, fragte sie Illium, als der Engel mit den goldenen Augen ihr Saraia aus den Armen nahm, um das Mädchen zu seinen Freunden auf den Zaun vor ihnen zu setzen. »Und warum legt er sich mit Dmitri an?« Selbst während sie sprach, wandte sie den Blick nicht von diesem Engel ab, der aussah, als wäre er im Hinterzimmer einer heruntergekommenen Vampirkneipe zu Hause.
    Illiums Flügel streiften die ihren, als er sich mit den Armen auf dem Zaun abstützte. Es war eine überaus intime Bewegung, doch Jessamy wies ihn nicht zurecht. In dieser Berührung lag kein Hintergedanke, nichts außer einer in der Kindheit verwurzelten Zuneigung: Für ihn würde sie immer die Lehrerin sein, die gedroht hatte, ihn an einem Stuhl festzubinden, wenn er nicht aufhörte herumzuzappeln, anstatt seine Geschichtsbücher zu lesen.
    »Galen«, sagte er, »ist einer von Titus’ Männern.«
    »Das überrascht mich nicht.« Titus war ein kriegerischer Erzengel, der sich nirgends so sehr zu Hause fühlte wie inmitten des Blutes und dem Wüten einer Schlacht, und auch dieser Galen war wie für den Kampf geschaffen: nichts als geschmeidige Muskeln und rohe Kraft.
    Als eindeutigen Beweis für seine Stärke fing er gerade einen Hieb ab und trat im selben Augenblick nach Dmitris Knie. Der Vampir grunzte, fluchte und konnte nur knapp einem Schlag mit der Breitseite von Galens Klinge ausweichen, die ihm mit Sicherheit einen schweren, dunklen Bluterguss eingebracht hätte. Offenbar versuchten sie also nicht ernsthaft, sich gegenseitig umzubringen.
    Als Saraia in die Hände klatschte, legte Illium einen Arm um sie, um ihr Halt zu geben, ehe er fortfuhr: »Er möchte in Raphaels Territorium überwechseln.«
    Jetzt verstand sie. Raphael war erst vor hundert Jahren Erzengel geworden. Unter diesen Umständen war sein Hof noch im Entstehen begriffen, eine Einheit, die gerade ihre Form annahm. Es gab folglich noch Raum, um starke Engel zu integrieren, die sich an ihren älteren Höfen langweilten oder nicht ausgelastet fühlten. »Hat Raphael keine Bedenken, dass er ein Spion sein könnte?« Die Erzengel, die im Kader der Zehn über die Welt herrschten, gingen bei der Verfolgung ihrer Ziele ohne Skrupel vor.
    »Auch wenn Raphael nicht selbst Spione hätte, die sich für Galen verbürgen«, sagte Illium mit seinem ansteckenden Grinsen, bei dem sie beinahe unmöglich hatte ernst bleiben können, wenn sie ihn als Kind zurechtgewiesen hatte, »ist er nicht der Typ, der gut lügen könnte. Ich glaube kaum, dass er die Bedeutung des Wortes ›subtil‹ kennt.«
    Ein dröhnender Schlag mit der flachen Klingenseite auf Dmitris Wange, ein Tritt in den Bauch, und plötzlich hatte Galen die Oberhand, die Spitze seines Breitschwerts saß an Dmitris Kehlkopf, während der Vampir schwer atmend auf dem Rücken am Boden lag. »Ergib dich.«
    Dmitri blickte Galen ohne zu blinzeln in die Augen, und das gnadenlose Raubtier, das
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