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Engelstanz: Dunkle Verlockung Teil 3 (German Edition)

Engelstanz: Dunkle Verlockung Teil 3 (German Edition)

Titel: Engelstanz: Dunkle Verlockung Teil 3 (German Edition)
Autoren: Nalini Singh
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Dank Jessamy, Dmitri, Jason und Raphael war er nicht mehr ganz unbedarft darin, die raffinierten politischen Intrigen, die selbst einen Unsterblichen das Leben kosten konnten, zu erkennen und geschickt abzuwenden.
    Ein Windstoß blies Raphael das Haar aus dem Gesicht. »Illium wird mit dir zurückfliegen. Er geht ein vor Kummer, wenn er so weit von seiner Sterblichen entfernt ist.«
    »Wäre es nicht besser, ihn hierzubehalten?«
    »Würdest du so entscheiden?«
    Galen dachte an sein reißendes Verlangen, bei Jessamy zu sein, und stellte sich vor, er wüsste, dass ihre Existenz in kaum mehr als einem Wimpernschlag verlöschen würde. »Nein. Es wäre grausam.« Wenn Illium nur diesen Wimpernschlag hatte, sollte er uneingeschränkt ihm gehören.
    Raphael schwieg, aber Galen wusste, dass er ihm zustimmte. Der Erzengel trug zwar eine Form von Grausamkeit in sich, die mit seiner immensen Macht einherging, aber er war auch zu einer Treue fähig, die den Krieger in Galen ansprach. Von diesem Erzengel brauchte Galen kein Messer im Rücken zu erwarten.
    »Tanae«, sagte der Erzengel einige Zeit später, »hat um Erlaubnis gebeten, mein Territorium zu betreten.«
    »Verstehe.« Als Galen in diese blauen Augen blickte, die er sonst bei keinem Sterblichen oder Unsterblichen gesehen hatte, erkannte Galen, dass Raphael die Bitte gewährt hatte.
    Als seine Mutter im Turm eintraf, war sie noch immer die gleiche Frau, die gleiche Kriegerin wie immer, aber er sah sie nun mit anderen Augen.
    Sie stand plötzlich einem Mann gegenüber, der in keinerlei Hinsicht ihre Unterstützung brauchte, schrieb er der Frau, die ihn gelehrt hatte, dass er so, wie er war, liebenswert war, und sie wusste nicht, wie sie damit umgehen sollte, und ist in Titus’ Territorium zurückgekehrt. Aber vielleicht ist es ein Anfang. Vielleicht finden wir einen neuen Weg.
    Er beendete den Brief, ohne den einen Satz zu schreiben, der in seinem Inneren tobte.
    Warte auf mich, Jess.
    Im Gegenlicht der untergehenden Sommersonne sah Jessamy in weiter Ferne die Silhouetten zweier Engel. Sie beschattete ihre Augen, um die Identität der Neuankömmlinge auszumachen, aber die Glut des Sonnenlichts verwandelte deren Flügel in einheitliches Feuer, und doch … wusste sie es. Sie wusste es. Ohne auf den tückischen Untergrund zu achten, rannte sie zum Rand der Klippen und wartete, ihre Hände verkrampften sich im Stoff ihres Gewandes.
    Ein Sonnenstrahl traf auf die leuchtend roten Haare, die sich immer wie Seide unter ihren Händen anfühlten.
    Tränen liefen ihre Wangen hinunter; nur am Rande nahm sie wahr, dass Illium abdrehte, um zu dem Menschendorf zu fliegen, das in einiger Entfernung lag. Sie hatte nur Augen für ihren Geliebten, der endlich zu ihr zurückgekommen war. Er flog auf den Rand der Klippen zu und fing sie auf, als sie ohne zu zögern sprang. Er tauchte mit ihr in die Tiefe der Schlucht, zum Ufer des Flusses, der schäumend über die Felsen sprang und süß und klar durch die Untiefen floss.
    »Du bist zu Hause! Du bist zu Hause!« Sie küsste ihn auf Mund, Wangen und Kinn, auf jeden Teil von ihm, den sie erreichen konnte. »Ich habe dich so vermisst.«
    Die Tiefe der Freude, mit der sie ihn aus ihren braunen, tränengefüllten Augen ansah, gab ihm den Rest. Er presste seine Jessamy fest an sich und küsste sie wild, nahm ihr die Worte, nahm ihr den Atem, nahm alles. »Es ist mir egal«, flüsterte er heiser, rau und fordernd, »wer dich umworben hat, während ich weg war. Ab jetzt bin ich der Einzige, der um dich wirbt.« Er hatte ihr die Möglichkeit geben wollen, sich zu entscheiden, musste jedoch feststellen, dass er dazu nicht in der Lage war. »Ich werde dich bis zu meinem letzten Atemzug lieben und dir alles, alles geben, was du willst.«
    »Wieder Poesie. Das ist nicht fair.« Ein zittriges Lachen. Mit ihren schlanken Händen streichelte sie seine Brust, wie es ihre Art war. »Seit deiner Abreise bin ich nicht mehr geflogen.« Zärtliche Worte, ausgesprochen mit einem intimen Lächeln. »Wirst du am Himmel um mich werben?«
    Zerknirscht sagte er: »Ich wollte dich nie an den Boden ketten.« Trotz seiner Eifersucht.
    »Ich weiß. Oh, ich weiß.« Sie rieb ihre nasse Wange an seiner Brust. »Ich konnte es nicht ertragen, in den Armen eines anderen zu sein.«
    »Jess.«
    Viel, viel später, als die Nacht sie weich und warm einhüllte, stieg Jessamy aus den zerwühlten Laken ihres Bettes auf und ging zu einer Kommode, die in einer Ecke des Zimmers
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