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Engelstanz: Dunkle Verlockung Teil 3 (German Edition)

Engelstanz: Dunkle Verlockung Teil 3 (German Edition)

Titel: Engelstanz: Dunkle Verlockung Teil 3 (German Edition)
Autoren: Nalini Singh
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Vorführung war, wusste sie doch, dass eigentlich der Respekt gegenüber Galen die Staffel antrieb. Ihr Herz war erfüllt von Stolz auf diesen Mann, ihren Mann, der sich seinen Platz erkämpft hatte – allen zum Trotz, die versucht hatten, ihn zu ersticken und zu zerstören.
    Seine Mutter hatte erneut geschrieben. Sie hatte ihn wieder dazu gedrängt, in Titus’ Land zurückzukehren und die schlechtere Position anzunehmen, um dort »seine Fähigkeiten zu verbessern«. Dieser subtile Angriff auf Galens Selbstvertrauen hatte Jessamy in Rage versetzt, doch er hatte nur den Kopf geschüttelt und gesagt: »Sie hat Angst, Jess.« Das tiefe Verständnis in seinen Augen hätte all jene überrascht, die nur seine harte, ungehobelte Oberfläche kannten.
    Also hatte sie ihre eigene Wut unterdrückt und die Hand an seine Wange gelegt. »Möchtest du sie sehen?« Tanae war seine Mutter – Jessamy konnte dieses emotionale Bedürfnis verstehen, zumal sie selbst ein Kind war, das seine Eltern trotz des oftmals schmerzlichen Schweigens zwischen ihnen liebte.
    »Ja.« Eine ruhige Kraft ging von ihm aus, als er den Brief beiseitelegte. »Aber ich werde ihrer Anerkennung nicht mehr hinterherjagen. Sie kann ihren Stolz überwinden und zu mir kommen.«
    Während des Fluges hoffte Jessamy, dass Tanae eines Tages ihren Stolz hinunterschlucken würde, denn auch wenn Galen ihre Anerkennung nicht mehr brauchte, so liebte er sie noch immer.
    »Jess.« Sein warmer Atem, seine vertraute Stimme. »Sieh nur.«
    Sie senkte den Blick und sah im Licht der ersten Sonnenstrahlen einen verschneiten Gebirgszug zum Leben erwachen, der Schnee schien sich unter den Strahlen aus flüssigem Gold zu kräuseln. »Oh … «
    Es war das erste von vielen Wundern, die sie gemeinsam erlebten. Die Heimreise verlief vollkommen anders als der Flug in Raphaels Territorium. Verspielt wie Kinder tanzten sie über einsame Inseln und durch Urwälder mit weit ausufernden Blätterdächern. Mit ihr konnte Galen lachen, wie er noch mit niemandem gelacht hatte, er neckte sie mit sündigen Worten und lauschte schockiert, als sie ihm flüsternd von den Anstößigkeiten berichtete, von denen sie im Laufe der Jahre erfahren hatte.
    »Und ich hatte dich für behütet und unschuldig gehalten.«
    »Mein armer Liebling. Wird dein empfindliches Zartgefühl den Rest der Geschichte verkraften?«
    Ein tiefes Seufzen, lachende Augen. »Ich werde durchhalten, wenn es sein muss.«
    Erst als sie die Zufluchtsstätte schon fast erreicht hatten, kam ihnen die Freude abhanden, und an ihre Stelle trat ein stilles, ernstes Wissen. »Wann wirst du aufbrechen, um in Raphaels Territorium zurückzukehren?« Obwohl sie die Wahrheit schon seit dem Winter kannte, als er sie ihr in einer lustdurchtränkten Nacht ins Ohr geflüstert hatte, zog sich ihr Herz schmerzhaft zusammen.
    Galen brachte sie zu einer Felsklippe über dem Fluss, der sich durch die Zufluchtsstätte wand; ein letzter Augenblick, den sie ganz für sich hatten. »Morgen Vormittag.« Sein Haar loderte im Licht der Bergsonne, als er ihr Gesicht in seinen rauen, warmen Händen hielt und sie mit den Blicken in sich aufsog. »Raphaels Soldaten sind stark, aber noch nicht so weit, dass sie die Streitkräfte eines anderen Erzengels mit einem einzigen entscheidenden Gefecht zurückschlagen könnten.«
    Alexander schlief, vielleicht noch Jahrtausende lang, aber Jessamy wusste, dass in der Welt des Kaders trotzdem niemals wirklich Frieden herrschte. »Du wirst sie gut darauf vorbereiten, da bin ich sicher.«
    Galen drückte sie an sich. »Ich sollte dich nicht darum bitten«, er sprach jedes Wort voller Hingabe aus, »aber ich werde es dennoch tun. Warte auf mich, Jess. Ich werde zu dir zurückkommen.« Blanke Emotionen verwandelten die grüne See seiner Augen in verhüllte Smaragde.
    Die Finger auf seine Lippen gepresst, schüttelte sie den Kopf. »Du brauchst mich niemals darum zu bitten, Galen. Für immer und ewig – so lange würde ich auf dich warten.«
    In dieser Nacht liebte sie ihn mit leidenschaftlicher Wildheit und sagte ihm immer wieder Worte der Liebe, damit er wusste, dass sie tatsächlich auf ihn warten würde. Viel zu bald brach der Morgen an, und der letzte Kuss zwischen ihnen war so zart, dass es ihr das Herz zerriss, ihren Barbaren in die Ländereien des Mannes zurückfliegen zu sehen, der nun sein Lehnsherr war.
    Bei der Ausbildung von Raphaels Soldaten war Galen gnadenlos. Er hatte sein Herz in der Zufluchtsstätte
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