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Engelslicht

Engelslicht

Titel: Engelslicht
Autoren: Lauren Kate
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»Hast du eine bessere Idee?«
    »Denkst du nicht«, Cam hob die Stimme, »dass deine Theorie großes Gewicht auf die Vorstellung legt, diese Reliquien sind mehr als nur Gerüchte? Wer weiß, ob sie das bewirken können, was sie angeblich bewirken sollen?«
    Luce ließ den Blick über die Gruppe von Engeln und Dämonen wandern – ihre einzigen Verbündeten auf dieser Mission, sie und Daniel zu retten … und die Welt. »In neun Tagen müssen wir also an diesem unbekannten Ort sein.«
    »In weniger als neun Tagen«, korrigierte Daniel sie. »In neun Tagen wird es zu spät sein. Luzifer – und die Heerschar von Engeln, die aus dem Himmel verbannt wurden – werden dann eingetroffen sein.«
    »Aber wenn wir Luzifer am Endpunkt des Sturzes zuvorkommen können«, sagte Luce, »was dann?«
    Daniel schüttelte den Kopf. »Das wissen wir nicht genau. Ich habe nie jemandem von diesem Buch erzählt, weil ich nicht wusste, worauf es hinauslaufen würde, da hat Cam völlig recht. Ich habe überhaupt erst Jahre später erfahren, dass Gabbe es hat veröffentlichen lassen, und da hatte ich das Interesse an den Forschungen längst verloren. Du warst ein weiteres Mal gestorben, und da du nicht da warst, um deine Rolle zu spielen …«
    »Meine Rolle?«, hakte Luce nach.
    »Die wir noch nicht richtig verstehen …«
    Gabbe stieß Daniel den Ellbogen in die Seite und unterbrach ihn. »Er meint, dass alles offenbart werden wird, wenn die Zeit gekommen ist.«
    Molly schlug sich vor die Stirn. »Wirklich? ›Alles wird offenbart werden‹? Ist das alles, was ihr wisst? Ist es das, worüber ihr hier redet?«
    »Das und deine Wichtigkeit«, meinte Cam und drehte sich zu Luce um. »Du bist die Schachfigur, um die die Kräfte des Guten und des Bösen und alle Kräfte dazwischen kämpfen.«
    »Was?«, flüsterte Luce.
    »Halt den Mund.« Daniel konzentrierte seine Aufmerksamkeit auf Luce. »Hör nicht auf ihn.«
    Cam schnaubte, aber niemand reagierte darauf. Der Laut stand einfach im Raum wie ein ungebetener Gast. Die Engel und Dämonen schwiegen. Niemand würde ein weiteres Detail über Luces Rolle beim Aufhalten des Sturzes durchsickern lassen.
    »Also, all das, diese Art Schnitzeljagd«, fasste sie zusammen, »steht in dem Buch?«
    »Mehr oder weniger«, bestätigte Daniel. »Ich muss mich einfach noch ein bisschen einlesen und mein Gedächtnis auffrischen. Ich hoffe, dass ich dann weiß, wo wir anfangen müssen.«
    Die anderen rückten zur Seite, um Daniel am Tisch Platz zu machen. Luce spürte, wie Miles’ Hand sie hinten am Arm streifte. Sie hatten kaum ein Wort miteinander gewechselt, seit sie durch den Verkünder zurückgekommen war.
    »Kann ich mit dir reden?«, fragte Miles leise. »Luce?«
    Der Ausdruck auf seinem Gesicht – es war aus irgendeinem Grund angespannt – ließ Luce an die letzten Momente im Garten ihrer Eltern denken, als Miles ihr Spiegelbild erzeugt hatte.
    Sie hatten nie über den Kuss auf dem Dach draußen vor ihrem Wohnheimzimmer in der Shoreline gesprochen. Sicher wusste Miles, dass es ein Fehler gewesen war – aber warum hatte Luce jedes Mal, wenn sie nett zu ihm war, das Gefühl, dass sie mit ihm flirten würde, ohne es ernst zu meinen?
    »Luce.« Gabbe war neben Miles aufgetaucht. »Ich wollte dir sagen« – sie blickte zu Miles – »wenn du Penn für einen Moment besuchen möchtest, dann wäre jetzt der richtige Zeitpunkt dafür.«
    »Gute Idee.« Luce nickte. »Danke.« Sie warf Miles einen entschuldigenden Blick zu, aber er zog sich nur die Baseballkappe über die Augen und wandte sich ab, um Shelby etwas ins Ohr zu flüstern.
    »Ähem.« Shelby hüstelte indigniert. Sie stand hinter Daniel und versuchte, über seine Schulter in dem Buch zu lesen. »Was ist mit mir und Miles?«
    »Ihr bleibt hier«, sagte Gabbe und klang wie die Lehrer an der Shoreline. »Ihr müsst Steven und Francesca verständigen. Wir werden vielleicht ihre Hilfe brauchen – und eure Hilfe auch. Sagt ihnen« – sie holte tief Luft – »sagt ihnen, dass es ernst wird. Dass ein Endspiel angestoßen worden ist, wenn auch nicht so, wie wir es erwartet haben. Erzählt ihnen alles. Sie werden wissen, was zu tun ist.«
    »Na schön«, antwortete Shelby stirnrunzelnd. »Du bist der Boss.«
    »Holadi-hooo.« Arriane legte die Hände um den Mund. »Wenn, ähm, Luce hinausgehen will, muss ihr jemand aus dem Fenster helfen.« Sie trommelte mit den Fingern auf dem Tisch und wirkte dabei etwas schuldbewusst. »Ich habe am Eingang eine
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