Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Engelslicht

Engelslicht

Titel: Engelslicht
Autoren: Lauren Kate
Vom Netzwerk:
dass sie im Begriff stand, das zu einem Jungen aus Kalifornien zu sagen, der so schön war wie ein männliches Model – »dich setzen?«
    »Ja«, sagte er sofort, dann sah er zum Fenster hoch, wo das Licht brannte und die Party tobte. »Du weißt nicht zufällig etwas über eine Fußballparty, die irgendwo da drin stattfindet?«
    Luce streckte die Hand aus, leicht geknickt. »Ich war gerade da. Es ist gleich die Treppe rauf.«
    »Kein Spaß?«
    »Es hat Spaß gemacht«, erwiderte sie. »Ich habe nur …«
    »Gedacht, du müsstest frische Luft schnappen?«
    Sie nickte.
    »Ich wollte mich mit einem Freund treffen.« Daniel zuckte die Achseln und schaute zu dem Fenster auf, wo Nora mit jemandem flirtete, den sie nicht sehen konnten. »Aber vielleicht habe ich das bereits.«
    Er sah sie mit halb zugekniffenen Augen an, und sie fragte sich entsetzt, ob sie mit Blütenpollen auf der Nase zu ihm gesprochen hatte. Wäre nicht das erste Mal gewesen.
    »Belegst du dieses Semester Zellbiologie?«, fragte er.
    »Auf keinen Fall. Das habe ich an der Highschool nur ganz knapp überlebt.« Sie sah ihn an, seine Augen, die definitiv leicht violett waren. Sie leuchteten, als sie sagte: »Warum fragst du?«
    Daniel schüttelte den Kopf, als hätte er etwas gedacht, das er nicht laut aussprechen wollte. »Es ist nur – du kommst mir so vertraut vor. Ich hätte schwören können, dass wir uns irgendwo schon mal begegnet sind.«

Epilog
    Die Sterne in ihren Augen

    »Ich liebe, was jetzt kommt!«, quiekte Arriane.
    Drei Engel und zwei Nephilim saßen am vorderen Rand einer niedrigen grauen Wolke über einem u-förmigen Wohnheim im Herzen von Connecticut.
    Roland grinste sie an. »Sag mir nicht, du hättest es schon mal gesehen?«
    Seine marmorierten goldenen Flügel waren ausgestreckt und flach zusammengelegt wie eine Picknickdecke bei einem Drive-in im Himmel, sodass Miles und Shelby darauf sitzen konnten.
    Die Nephilim hatten die Engel seit über zwölf Jahren nicht gesehen. Obwohl Roland, Arriane und Annabelle keine körperlichen Spuren von diesem Verstreichen der Zeit zeigten, waren die Nephilim gealtert. Sie trugen gleiche Eheringe und um die Augen hatten sie Lachfältchen von den vielen Jahren einer glücklichen Ehe. Unter seiner ausgeblichenen blauen Baseballkappe war Miles’ Haar an den Schläfen leicht grau. Seine Hand lag auf Shelbys Bauch, der sich über einem Baby wölbte, das im nächsten Monat erwartet wurde. Sie rieb sich den Kopf, als sei sie knapp einer Gehirnerschütterung entgangen. »Aber Luce isst doch keine Pfeffersalami. Sie ist Vegetarierin!«
    »Und sonst ist dir gar nichts an dieser Szene aufgefallen?« Annabelle verdrehte die Augen. »Luce ist jetzt anders. Sie ist das gleiche Mädchen mit anderen Details. Sie sieht keine Verkünder und sie war nicht bei jedem einzelnen Seelenklempner an der Ostküste. Sie ist jetzt ›normaler‹, was sie zu Tode langweilt, aber« – Annabelle grinste – »ich glaube, auf lange Sicht wird sie wirklich glücklich sein.«
    »Schmeckt dieses Popcorn nicht ein bisschen angebrannt?«, fragte Miles, der geräuschvoll kaute.
    »Iss das nicht«, sagte Roland und nahm Miles das Popcorn aus der Hand. »Arriane hat es aus dem Müll geholt, nachdem Luce die Wohnheimküche in Brand gesetzt hatte.«
    Miles begann wild zu spucken und beugte sich über den Rand von Rolands Flügeln.
    »Es war meine Art, Verbindung mit Luce aufzunehmen.« Arriane zuckte die Achseln. »Aber hier, wenn es unbedingt sein muss, nimm ein paar Milk Duds.«
    »Ist es nicht etwas absonderlich, dass wir uns das wie einen Film anschauen?«, fragte Shelby. »Wir sollten sie uns wie einen Roman vorstellen oder ein Gedicht oder ein Lied. Manchmal bedrückt es mich, wie reduktiv das filmische Medium ist.«
    »He. Roland musste euch nicht hier rausfliegen, Nephilim. Also nicht klugscheißen, sondern zugucken. Seht.« Arriane klatschte in die Hände. »Er starrt total ihre Haare an. Ich wette, er geht nach Hause und macht davon heute Abend eine Zeichnung. Wie süüüüß!«
    »Arriane, du bist viel zu gut darin geworden, eine Jugendliche zu sein«, bemerkte Roland. »Wie lange werden wir zuschauen? Ich meine, findest du nicht, sie haben sich ein wenig Privatsphäre verdient?«
    »Er hat recht«, sagte Arriane. »Wir haben andere Sachen um unsere himmlischen Ohren. Wie zum Beispiel …« Ihr Grinsen verging, als ihr anscheinend nichts einfiel.
    »Also, seht ihr euch noch?«, fragte Miles Arriane, Annabelle und Roland.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher