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Engelslicht

Engelslicht

Titel: Engelslicht
Autoren: Lauren Kate
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Seelen bist, die zu unterrichten ich je das Vergnügen hatte. Du bist ein Mysterium, Luce. Mach weiter so.«
    Steven schüttelte Daniels Hand, und Francesca küsste beide auf die Wangen, bevor sie zurücktraten.
    »Ich danke euch«, sagte Luce. »Passt aufeinander auf. Und passt auch auf Miles und Shelby auf.«
    Dann waren sie von den Engeln umringt, von der alten Truppe, die sich an der Sword & Cross und an hundert anderen Orten davor gebildet hatte.
    Arriane, Roland, Cam und Annabelle. Sie hatten Luce öfter gerettet, als sie sagen konnte.
    »Das ist schwer.« Luce schmiegte sich in Rolands Arme.
    »Ach, komm. Du hast doch schon die Welt gerettet.« Er lachte. »Jetzt geh und rette deine Beziehung.«
    »Hör nicht auf den Psycho-Onkel!«, kreischte Arriane. »Verlass uns nicht!« Sie versuchte zu lachen, aber es funktionierte nicht. Rebellische Tränen strömten ihr übers Gesicht. Sie wischte sie nicht weg, sie klammerte sich nur fest an Annabelles Hand. »Okay, schön, geht!«
    »Wir werden an euch denken«, sagte Annabelle. »Immer.«
    »Ich werde auch an euch denken.« Luce musste glauben, dass es die Wahrheit war. Anderenfalls, wenn sie dies alles wirklich vergessen würde, könnte sie es nicht ertragen, sie zu verlassen.
    Aber die Engel lächelten traurig, denn sie wussten, dass sie sie vergessen musste.
    Damit blieb noch Cam übrig, der nah bei Daniel stand. Die beiden hatten die Arme umeinander gelegt. »Du hast es durchgezogen, Bruder.«
    »Klar habe ich das.« Daniel spielte den Hochmütigen, aber es kam als Liebe rüber. »Ich danke dir.«
    Cam ergriff Luce’ Hand. Seine Augen waren leuchtend grün, die erste Farbe, die ihr in der düsteren, trostlosen Welt der Sword & Cross aufgefallen war.
    Er legte den Kopf schief und schluckte, überlegte sich gut, was er sagen wollte.
    Er zog sie an sich, und für einen Moment dachte sie, er würde sie küssen. Ihr Herz klopfte, als seine Lippen an ihren vorbeiglitten und neben ihrem Ohr hielten: »Lass dir nächstes Mal nicht von ihm den Stinkefinger zeigen.«
    »Du weißt, dass ich das nicht tun werde.« Sie lachte.
    »Ah, Daniel, ein bloßer Schatten eines echten bösen Buben.« Er legte sich die Hand aufs Herz und zog eine Augenbraue hoch, als er sie ansah. »Sorg dafür, dass er gut zu dir ist. Du verdienst das Beste, was es gibt.«
    Ausnahmsweise einmal wollte sie seine Hand nicht loslassen. »Was wirst du tun?«
    »Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich’s völlig ungeniert. Ich habe die Wahl.« Er schaute an ihr vorbei auf die fernen Wüstenwolken. »Ich werde meine Rolle spielen. Ich kenne sie gut. Und ich weiß, wie man sich verabschiedet.«
    Er zwinkerte, dann nickte er Daniel ein letztes Mal zu, rollte die Schultern zurück, breitete seine gewaltigen goldenen Schwingen aus und verschwand in dem aufgewühlten Himmel.
    Alle schauten ihm nach, bis seine Flügel nur noch ein ferner Goldfleck waren. Als Luce den Blick senkte, fiel er auf Luzifer. Seine Haut hatte ihren schönen Schimmer, aber seine Augen waren eisig. Er sagte nichts, und es schien, dass er sie ewig mit seinem Blick festgehalten hätte, wenn sie sich nicht abgewandt hätte.
    Sie hatte für ihn alles getan, was sie konnte. Sein Schmerz war nicht mehr ihr Problem.
    Die Stimme donnerte vom Thron. »Ein letztes Lebewohl noch.«
    Gemeinsam drehten Luce und Daniel sich zu dem Thron um, aber sobald ihre Blicke darauf fielen, ging die attraktive Gestalt der Frau in eine weißglühende Herrlichkeit auf, und sie mussten sich die Hand vor die Augen halten.
    Der Thron war wieder unkenntlich geworden, eine Lichtfülle, die zu strahlend war, als dass Engel sie schauen konnten.
    »Hey, Leute.« Arriane schniefte. »Ich glaube, sie meinte, dass ihr zwei euch voneinander verabschieden sollt.«
    »Oh«, murmelte Luce und drehte sich mit plötzlicher Panik zu Daniel um. »Jetzt gleich? Wir müssen …«
    Er nahm ihre Hand. Seine Flügel streiften ihre. Er küsste sie auf die Wangen.
    »Ich habe Angst«, flüsterte sie.
    »Was habe ich dir gesagt?«
    Sie ging die Millionen Gespräche, die sie und Daniel geführt hatten, durch – die guten, die traurigen, die unschönen. Eins stach aus ihrer Erinnerung hervor.
    Sie zitterte. »Dass du mich immer finden wirst.«
    »Ja. Immer. Egal, was passiert.«
    »Daniel …«
    »Ich kann es nicht erwarten, dich zur Liebe meines sterblichen Lebens zu machen.«
    »Aber du wirst mich nicht kennen. Du wirst dich nicht erinnern. Alles wird anders sein.«
    Er wischte ihr die Träne
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