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Endstation bei Al Wheeler

Endstation bei Al Wheeler

Titel: Endstation bei Al Wheeler
Autoren: Carter Brown
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abend gegen acht Uhr ab. Die Adresse ist Maple dreihundertfünfundzwanzig und das Apparternent vier B .«
    »Wir werden Hamburger in meiner
Wohnung essen und dann Musik aus meinem HiFi -Apparat
hören«, gurrte ich. »Also ziehen Sie sich nicht besonders elegant an, sondern
schlüpfen Sie einfach in etwas Leichtes. Ja?«
    »Ich mache es nicht unter Fasan
unter Glas in einem wirklich schicken Restaurant, sonst tun Sie selber gut
daran, in etwas Leichtes zu schlüpfen, Freund«, sagte sie kühl, »in
Vorbereitung darauf, daß Sie mit einem Schädelbruch in das erste zur Verfügung
stehende Krankenhausbett eingeliefert werden .«
    Auf dem Weg zu Jorgans ’ Büro dachte ich darüber nach und überlegte, daß
sie es vielleicht sogar ernst meinte. Aber ich hatte ja schließlich nur Spaß
gemacht — jedenfalls was die Hamburger anbetraf.
    Jorgans war ein mächtig gebauter
Bursche mit dichtem schwarzem Haar, kalten Fischaugen und einem Stiernacken.
Sein Gesicht war auf eine massige Weise gut geschnitten, und er trug seine
gebrochene Nase, als handele es sich dabei um einen Beweis seiner Männlichkeit.
    »Setzen Sie sich, Lieutenant — Wheeling ?«
    »Wheeler«, sagte ich.
    »Hm, Wheeler.« Er ließ sich auf
einen Stuhl hinter dem zerkratzten Schreibtisch fallen und starrte mich finster
an. »Sie kommen wahrscheinlich wegen Dean Carroll, wie ?«
    »Stimmt !«
    »Nun, mir geht’s wie den
meisten Leuten in der Stadt hier, die ihn gekannt haben«, knurrte er. »Ich bin goldfroh , daß den Bastard ein gerechtes Schicksal ereilt
hat! Damit werden Sie wohl ziemlich genau wissen, was ich von dem Schweinehund
gehalten habe .«
    »Ich habe mir schon gedacht,
daß Sie ihm gegenüber keine besonders freundlichen Gefühle hegten«, sagte ich
sanft, »in Anbetracht dessen, daß Sie ihm vor etwa einer Woche in seinem Büro
drohten, ihn umzubringen .«
    »Da hat bereits jemand gewaltig
sein Maul aufgerissen, wie ?« Er grinste böse. »Das
hätte ich mir denken können. Sicher, ich habe Carroll gedroht, und ich habe es
auch ernst gemeint! Vielleicht eine Viertelstunde lang, dann war ich abgekühlt.
Der Mensch sagt alles mögliche ,
wenn er aus dem Häuschen gerät. Nicht wahr?«
    »Natürlich«, sagte ich mit
größter Höflichkeit. »Nur der Ordnung halber: Wo waren Sie gestern
nacht ?«
    »Während der ganzen Nacht?«
    »Sagen wir zwischen neun und
neun Uhr dreißig .«
    »Hier — ich habe gearbeitet .«
    »Allein?«
    »Allein.«
    »Hat jemand Sie während dieser
Zeit gesehen? Vielleicht der Nachtwächter oder der Hausmeister oder sonst
jemand?«
    »Keineswegs.« Er zuckte
ungeduldig die Schultern. »Dieser Hausmeister ist ein Säufer. Um acht Uhr liegt
er zusammengekringelt mit einer Flasche neben sich in der Kellerwohnung .«
    »Sie haben also kein Alibi für
die Zeit des Mordes ?«
    »Na schön, prima«, sagte er
verächtlich. »Nein, ich habe kein Alibi. Nehmen Sie mich doch mit ins Büro des
Sheriffs und lassen Sie mich verhaften, he! Versuchen Sie’s nur! Meine
Rechtsanwälte werden Sie in der Luft zerreißen, bis nur noch Ihre läppische
Blechmarke übrigbleibt !«
    »Sie entsprechen nicht gerade
meiner Vorstellung eines freundnachbarschaftlichen Public-Relations-Beraters, Mr. Jorgans «, sagte ich. »Ich stelle Ermittlungen über
die Ermordung eines Mannes an, den umzubringen Sie vor erst einer Woche gedroht
hatten. Sie geben zu, für die Zeit des Mordes kein Alibi zu haben, und dann...«
    »Wie gesagt, verhaften Sie mich !« brummte er. »Ich habe die besten Anwälte in der Stadt,
verdammt, und sie werden...«
    »Okay«, sagte ich laut, um mich
über dem Lärm, den er veranstaltete, hörbar zu machen. »Aber wenn Sie sich
einmal für eine Sekunde beruhigen würden, könnten wir uns vielleicht...«
    »Nicht ein einziges verdammtes
Wort mehr«, schrie er. »Sie werden kein einziges verdammtes Wort mehr aus mir
herausbekommen, Wheeler, ohne daß meine Anwälte dabei sind. — Haben Sie gehört?
Ich weiß, Sie wollen mir an den Kragen, die Sache, die Carroll eingefädelt hat,
zu Ende führen, aber so leicht gibt Mal Jorgans nicht
auf, Freund!«
    » Sie ? « fragte ich.
    »Ich habe es Ihnen bereits
gesagt — kein einziges verdammtes Wort mehr !« Er
schmetterte die geballte Faust nachdrücklich auf den Schreibtisch. »Scheren Sie
sich jetzt zum Teufel, Wheeler !«
    Ich kehrte ins Vorzimmer
zurück, und eine kühl aussehende Brünette sah mich mit leicht fragendem Blick
an.
    »Was ist mit ihm los ?« erkundigte ich mich. »Hat
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