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Emma im Glück

Emma im Glück

Titel: Emma im Glück
Autoren: Maja von Vogel
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froh, dass Klara da war. Sie schaffte es immer, mich aufzumuntern.
    Mona kam auf uns zu. »Gleich geht’s los!«, rief sie aufgeregt. »Die Jungs sind fast fertig.«
    »Na dann, prost Mahlzeit«, murmelte ich. Das ist auch einer von Omas Sprüchen. Da fiel mir etwas ein. »Sag mal, was ist jetzt eigentlich beim Zahnarzt passiert?«
    Mona verzog das Gesicht. »Erinnere mich bloß nicht daran! Das Bohren war total fies. Ich hab zwar eine Betäubungsspritze bekommen, aber es hat trotzdem wehgetan …«
    »Das meine ich doch gar nicht«, unterbrach ich sie ungeduldig. »Was war mit Karl?«
    »Nichts.« Mona seufzte. »Er war gar nicht da.«
    »Schon wieder?« Ich schüttelte den Kopf. »So ein Pech aber auch!«
    »Das war kein Pech«, sagte Mona. »Er kommt überhaupt nicht mehr in die Praxis. Seine Zeit dort ist vorbei. Er hat jetzt einen Job in einer anderen Stadt.«
    Mona sah so traurig aus, dass sie mir richtig leidtat.
    »Mach dir nichts draus«, versuchte ich sie zu trösten. »Er war sowieso viel zu alt für dich.«
    »Ja, vielleicht hast du recht.« Mona seufzte noch einmal. »Aber ich hätte ihn so gerne noch mal gesehen …«
    »Zum Glück hast du ja schon einen neuen Verehrer.« Ich nickte zu Daniel hinüber, der gerade seinen Mikroständer zurechtrückte und Mona dabei zulächelte.
    Mona wurde rot. »Meinst du?«, flüsterte sie. »Ich weiß nicht …«
    »Aber ich«, sagte ich bestimmt. »Daniel mag dich, das hab ich dir doch schon öfter gesagt.«
    Jetzt klopfte Daniel gegen das Mikro. Lautes Quietschen ertönte und alle Gäste hielten sich die Ohren zu. Na, das fing ja gut an!
    Daniel lächelte entschuldigend. »Sorry«, sagte er ins Mikro. Seine Stimme ertönte laut aus den beiden Lautsprechern rechts und links von der Terrasse. Die Gespräche der Gäste verstummten. Alle sahen zu Daniel und seiner Band. Vor Aufregung bekam ich einen ganz trockenen Mund. Wenn das mal gut ging …
    »Wir freuen uns sehr darüber, hier zu sein. Wir sind die
Flying Heroes
und machen heute Abend Musik für Sie. Wünsche nehmen wir gerne entgegen. Und natürlich darf getanzt werden! Wir beginnen mit dem Musikwunsch der Braut – viel Spaß!«
    Die Gäste klatschten und Daniel wechselte einen schnellen Blick mit Jonas und Markus. Dann legten sie los. Jonas gab den Rhythmus auf dem Schlagzeug vor, Markus fiel mit seiner Gitarre ein und Daniel begann zu singen. Ich traute meinen Ohren kaum. Das klang gar nicht so schlecht! Ich musste automatisch mitwippen. Neben mir hüpfte Mona von einem Fuß auf den anderen. Ein paar Gäste hakten sich ein und begannen zu schunkeln. Erst war das Lied nicht so richtig zu erkennen, aber beim Refrain sangen alle mit. Es war tatsächlich
Paloma Blanca
– allerdings in einer ziemlich rockigen Version!
    »Sind sie nicht prima?«, brüllte Mona mir ins Ohr. Wir standen direkt neben einer der beiden Boxen und die Musik war ziemlich laut. Sie floss durch meinen ganzen Körper und kitzelte mich im Bauch.
    Ich nickte stumm. Sagen konnte ich nichts, dazu war ich viel zu baff.
    Pfarrer Pauli forderte Oma auf und die beiden eröffneten die Tanzfläche. Bald gesellten sich andere Gäste hinzu und die Terrasse war voller tanzender Paare. Mir fiel ein Stein vom Herzen. Die Musik gefiel den Leuten! Ich grinste Daniel zu und hielt meinen ausgestreckten Daumen in die Höhe.
    »Ich hol mir was zu essen!«, brüllte Klara mir ins Ohr und ging zum Buffet.
    Ich wollte ihr gerade folgen, als mich Mona in die Seite stieß. Sie nickte zu dem schmalen Weg hinüber, der um das Haus herumführte. Mein Herzschlag setzte einen Moment aus. Dort stand Bastian!

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    19 . Kapitel
    Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende
    B astian trug Jeans und ein Hemd, dazu ein braunes Cordjackett.
    »Jetzt geh schon zu ihm!«, rief Mona und gab mir einen Schubs. Ich stolperte zu Bastian hinüber.
    »Hey!« Er begrüßte mich mit einem schiefen Grinsen. »Ganz schön was los hier.«
    Ich musste erst mal tief durchatmen. Dann verzog sich mein Mund zu einem breiten Lächeln. »Hallo!« Ich drückte Bastian einen Kuss auf die Wange. »Ich freu mich ja so, dass du da bist! Ich dachte schon, du kommst nicht mehr.«
    »Eigentlich wollte ich auch nicht kommen«, sagte Bastian. »Aber dann …«
    »Das kannst du mir alles später erzählen«, unterbrach ich ihn. »Jetzt lass uns erst mal tanzen!« Ich griff nach seiner Hand und wollte ihn zur Tanzfläche ziehen, aber er sträubte sich. »Was ist denn?«, fragte ich.
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