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Elton John - Bego, M: Elton John

Elton John - Bego, M: Elton John

Titel: Elton John - Bego, M: Elton John
Autoren: Mark Bego
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allem aber quälte ihn der Gedanke, dass er wohl nie das neue, eigene Klavier bekommen würde, das er sich so wünschte. Offenbar hatte Stanley ihm zum Üben zuhause ein solches Instrument versprochen, falls sich seine Zensuren verbesserten, und Helen zufolge machte Reggie gerade das große Sorgen.
    Wie sich herausstellte, musste er die Academy nicht aufgeben, und er bekam ein eigenes Klavier. Es war, wie er erzählte, ein „ge­brauchtes Klavier aus Walnussholz der Firma Collingwood“, das im Musikgeschäft von Hodges & Johnson in Romford, Essex, gekauft wurde. (2)
    Kurz nach der Scheidung fand auch Stanley 1962 eine neue Liebe in der 33-jährigen Edna Clough, die als medizinisch-technische ­Assistentin arbeitete.
    In einem Brief vom 2. Dezember 1962 schrieb Stanley an Edna: „Nachmittags traf ich mich mit Reggie und erzählte ihm von uns; er hat sich sehr über diese Nachricht gefreut. Er war richtiggehend begeistert. Er nahm es genauso auf, wie ich es dir gegenüber schon vermutete, mein Schatz, und er sagte, dass er vor allem wollte, dass ich glücklich sei. Er freut sich jetzt sehr darauf, dich kennen zu lernen – vor allem, da du auch Klavier spielst. Er hat die Fotos von dir gesehen, meine Kleine, und ‚lecker, lecker!‘ gesagt, der kleine Frechdachs. Ha ha!“ (3)
    Am 17. Dezember 1962 schrieb Stanley Edna erneut, wobei er wieder von seinem Sohn berichtete. Er schilderte vor allem Ereignisse, die sich im Haus seiner Schwester Ivy ereigneten, als auch Ivys Schwager Henry zugegen war: „Am Wochenende kam Reggie vorbei und brachte uns einen hübschen Zeitschriftenständer als Hochzeitsgeschenk mit, mein Schatz. Gestern Abend nahm ich ihn mit ins Kino, und wir sahen uns Konstantin der Große an; der Film war ziemlich gut. Gestern waren Ivy, Henry, Reggie und ich beim Spiel Dartford gegen Wisbech, das Dartford 5:2 gewann.“ (4)
    Nach der Hochzeit von Stanley und Edna schrieb Reggie einen vierseitigen Brief an seinen Vater, in dem der ehrgeizige junge Pianist erklärte, welchen Beruf er am liebsten ergreifen würde: „Ich weiß jetzt auch, was ich machen will, wenn ich mit der Schule fertig bin. Eigentlich habe ich es schon lange gewusst, aber nie ausgesprochen, weil ich dachte, dass alle über mich lachen würden. Ich möchte auf der Bühne stehen – das heißt, singen und Klavier spielen. Ich weiß, es ist nicht leicht, ein Entertainer zu werden, und mir ist klar, dass viel Arbeit und vor allem auch viel Glück nötig sein wird, damit ich es schaffe, aber ich bin sicher, dass es mir wirklich viel Spaß machen würde. Ich hoffe, du denkst nicht, ich sei dumm, aber ich dachte, ich schreibe es dir trotzdem mal.“ (5)
    Doch genau hier lag das Problem. Während Reggie es völlig ernst damit war, eine Karriere als Pianist anzustreben, hielt Stanley so eine Idee für Unsinn. Er hoffte vielmehr, dass sich sein Sohn einen sicheren und ordentlichen Beruf suchen würde, anstatt es mit einer Laufbahn zu probieren, in der er bestenfalls damit rechnen konnte, ein stets um Engagements kämpfender Profimusiker zu werden.
    Als Stanley seinen Berufswunsch nicht gerade wohlmeinend aufnahm, reagierte Reggie überrascht. „Mein Vater war Musiker. Er hatte bei Bob Miller & The Millermen Trompete gespielt, bevor er zur Air Force ging. Meine Berufswahl stieß ihm ganz übel auf … er war halt ein wenig versnobt. Aber meine Mutter hat mich stets ermuntert, und auch von meinem Stiefvater bekam ich stets viel Unterstützung.“ (6)
    Im Gegensatz zu Stanley und Edna lebten Sheila und Fred zehn Jahre ohne Trauschein zusammen, bevor sie heirateten. Sie zogen gemeinsam mit dem 14-jährigen Reggie in das Mehrfamilienhaus im Frome Court 30A.
    Das Fernsehen war eine große Attraktion für die Jugendlichen Anfang der Sechzigerjahre. Reggie liebte besonders die Comedy-Sendungen der BBC wie The Goon Show, Take It From Here oder Round The Home . Eine seiner Lieblingsserien war Steptoe & Son , eine originelle Sitcom über einen Schrottplatzbesitzer und seinen recht modern eingestellten Sohn. In der Serie, die Reggie sehr beeindruckte, kam auch ein Pferd vor, das den Namen Hercules trug.
    Stanley und Edna eröffneten nach ihrer Heirat ein kleines Schreibwaren- und Spielzeuggeschäft in Chadwell Heath, Essex. Reggie besuchte sie dort gelegentlich.
    Edna erinnerte sich später: „Reggie kam immer sehr gern zu uns. Wir waren beide wegen des Geschäfts immer sehr beschäftigt, aber er hatte trotzdem viel Spaß, blieb oben in der Wohnung,
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