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Elton John - Bego, M: Elton John

Elton John - Bego, M: Elton John

Titel: Elton John - Bego, M: Elton John
Autoren: Mark Bego
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spielte auf meinem Klavier oder tippte Briefe auf meiner Reiseschreibmaschine. Eines Tages entdeckte ich, dass er auf einer Seite immer wieder geschrieben hatte: ‚Stanley Dwight ist mein Vater, Sheila Dwight ist meine Mutter.‘ Damals empfand ich es als sehr traurig, dass ein Junge in einem noch so sehr prägenden Alter von einem Elternteil getrennt leben musste, und ich fragte mich, ob ihm das wohl durch den Kopf gegangen war, als er das getippt hatte.“ (7)
    Seit dieser Zeit hatte Elton eine wechselvolle Beziehung zu seinem Vater. In den nächsten Jahren bekamen Stanley und Edna vier gemeinsame Kinder. Reggie machte das schwer zu schaffen. Auf der Höhe seines Ruhms pflegte Elton Stanley in der Presse stets in einem schlechten Licht darzustellen. In einem Interview mit dem Playboy behauptete er 1976: „Als sich meine Eltern scheiden ließen, fühlte ich eine Zeitlang sehr viel Bitterkeit darüber, wie meine Mutter behandelt wurde. Sie musste beispielsweise alle Kosten der Scheidung tragen. Sie gab mehr oder weniger alles auf und musste zugeben, dass sie Ehebruch begangen hatte, während er hinter ihrem Rücken genau dasselbe tat und sie dafür bezahlen ließ. Er war so hinterlistig. Dann verschwand er, und fünf Monate später heiratete er diese andere Frau und sie bekamen in den nächsten vier Jahren vier Kinder. Das verletzte meinen Stolz sehr, weil er angeblich Kinder hasste. Wahrscheinlich war ich von Anfang an ein Fehler.“ (8)
    Stanley Dwight hielt später daran fest, dass das überhaupt nicht stimmte. Ihm zufolge zahlte er die Scheidung und teilte, als sie das Haus in der Potter Street 111 verkauften, den Erlös mit Sheila. Außerdem überließ er ihr das Auto und alle Möbel. Stanley behauptete, dass er nichts mitnahm außer seiner Kleidung und zwei Fotos von Reggie in silbernen Bilderrahmen.
    Es war jedoch tatsächlich Fred Farebrother, der auf den Plan trat, als es darum ging, Reggie in seinen Träumen von einer Karriere als Musiker zu bestärken.
    1961 übernahm das Ehepaar George und Ann Hill eine Bar im Northwood Hills Hotel, das kurz vor der Stadtgrenze von Pinner lag und insgesamt über drei Bars verfügte, alle mit englischer Eiche vertäfelt.
    Die Hills hatten zuvor eine Bar namens The Hare in Harrow Weald geführt und waren dabei sehr erfolgreich gewesen, und daher waren sie der Aufgabe gewachsen, auch das wesentlich größere Northwood Hills Hotel gewinnbringend zu leiten. Um ein zahlungskräftiges Publikum anzulocken, das ordentlich Drinks bestellte, war es damals üblich, in einem der Gasträume Musik anzubieten. Zuerst versuchten sie es mit einer älteren Frau, die Honkytonk-Klavier spielte. Anschließend buchten sie einen energiegeladenen Pianisten, einen Albino, der eine ziemlich lebhafte Show hinlegte. Er blieb ein paar Wochen, beklagte sich aber dann, dass ihm die Anreise zu lang war, und kündigte.
    Eines Tages erschien Fred Farebrother im Northwood Hills Hotel und wollte den Pächter der Bar sprechen. Als er zu George Hill geführt wurde, fragte er, ob vielleicht ein Klavierspieler gesucht würde, um die Gäste zu unterhalten, und George bestätigte, dass er tatsächlich gerade auf der Suche nach dem richtigen Mann war. Mehr war nicht nötig. Fred vereinbarte sofort einen Vorspieltermin für Reggie.
    Ann Hill erinnerte sich: „Er war erst 15 und ging noch zur Schule. Er hatte sehr kurze Haare, trug Schlips und Kragen und graue Flanell­hosen. Und eine Sportjacke aus Harris-Tweed in einer rötlichen Farbe. Er war sehr schüchtern. Aber er erzählte uns, dass er einen Song geschrieben habe, der ‚Come Back Baby‘ hieß.“ (9)
    Da es momentan niemanden gab, der als Entertainer in der Bar Programm machte, gingen die Hills kein Risiko ein, indem sie den Jungen einfach mal machen ließen. Damals war Reggie sehr von Ray Charles’ Nummer-1-Album Modern Sounds In Country & Western Music angetan. Zwei der bekanntesten Songs auf dieser Platte waren die Hits „I Can’t Stop Loving You“ und „You Don’t Know Me“. Das war die Art von Musik, die Elton dem Publikum an seinem ersten Abend vorstellte.
    Natürlich kamen Sheila und Fred zum ersten Auftritt des Fünfzehnjährigen im Northwood Hills Hotel. Wie George Hill zu berichten weiß, schlug der spätere Elton John nicht von Anfang an groß ein. „Die Leute haben ihn ganz übel auflaufen lassen“, sagte er. „Sie brüllten: ‚Verzieh dich!‘ oder ‚Mach leiser!‘ und bewarfen ihn mit leeren Chipstüten oder Aschenbechern –
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