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Eloises Hingabe

Eloises Hingabe

Titel: Eloises Hingabe
Autoren: K Marcuse
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überhaupt eins trug. Diane sah kurz zu Eloise, wobei sie ihr langes, blondes Haar nach hinten warf.
    Wie Miss Piggy , dachte Eloise boshaft, nur schlanker.
    Victor Lazar lächelte Eloise entgegen, beobachtete genau ihre Reaktion. Eloise ärgerte sich, dass sie den ersten entsetzten Impuls nicht hatte verbergen können.
    „Diane, Mr. Hamilton hat nach Ihnen gefragt. Außerdem wäre es mir lieber, wenn Sie Ihre aufreizenden Aktivitäten auf Ihre Freizeit verlegen würden.“
    Diane schenkte ihr einen giftigen Blick, während sie sich genüsslich vom Schreibtisch gleiten ließ. Mit dem Zeigefinger fuhr sie Victors Lippen nach. „Wir sehen uns noch, Süßer.“ Ihr Hüftschwung mutete lächerlich an, als sie an Eloise vorbeiging und die Tür hinter sich schloss.
    Eloise ließ die Akten geräuschvoll auf den Schreibtisch fallen. „Bitte sehr, die gewünschten Akten. Wenn Sie noch etwas brauchen, meine Telefonnummer ist 1704.“
    Victor Lazar erhob sich. „Bitte setzen Sie sich.“ Er rückte ihr einen Stuhl zurecht.
    Widerwillig nahm Eloise Platz. Sie wäre lieber geflüchtet, vor seinen Blicken, die sie nicht einordnen konnte, und vor seiner Autorität, die er permanent zur Schau stellte.
    „Sie mögen Diane nicht?“, fragte er, als er neben ihr Platz genommen hatte und genüsslich in einen Muffin biss.
    „Ist es entscheidend, ob ich sie mag oder nicht, solange sie ihre Arbeit macht?“
    „Und diese Arbeit besteht im Wesentlichen aus Kaffee kochen und Muffins besorgen?“
     „Oh nein, wo denken Sie hin? Sie macht auch einen hervorragenden Tee. Außerdem war sie ganz versessen darauf, Ihnen dienen zu dürfen.“
    Victors Mundwinkel zuckten bei diesem Satz.
    Hab ich doch gewusst, dass dir diese Vorstellung gefällt. Die hohle Nuss würde schon beim Anblick einer Peitsche zitternd auf die Knie fallen. Wenn du keine höheren Ansprüche hast, wünsche ich dir viel Spaß.
    Victor konnte sich ein Lachen in letzter Sekunde verkneifen. Konnte es sein, dass dieser kleine Kobold wusste, was er war? Erkannte sie den Master in ihm? War der demütige Augenaufschlag vielleicht doch nicht so zufällig gewesen? Auf jeden Fall war ihm nicht entgangen, dass sie das Wort dienen bewusst in die Länge gezogen hatte. Nun denn! Es sah ganz so aus, als würde sein Aufenthalt in Glasgow doch nicht so öde, wie er befürchtet hatte.
    „Nun gut, dann werde ich mal beginnen, die Unterlagen zu sichten.“
    Eloise stand auf und ging zur Tür. Sie konnte sich nicht helfen, sie mochte ihn. Der Schalk in seinen Augen und sein Humor sprachen sie genauso an wie sein Äußeres. Er war Lucian, durch und durch. Als sie sich an der Tür noch einmal verstohlen umsah, lächelte er sie an.
    „Mein Büro ist nebenan, wenn Sie irgendetwas brauchen.“
    „Danke, Eloise! Für die nächsten Stunden bin ich erst mal beschäftigt.“
     
    Ihr Herz schlug höher, als sie die Tür hinter sich schloss. Augenblicklich kam Diane auf sie zu. „Du kleine Hexe! Mr. Hamilton wollte gar nichts von mir. Du kannst es nicht ertragen, dass Lazar mir schöne Augen macht. Neidische, frigide Kuh.“
    Eloise machte einen Schritt auf Diane zu. Auch wenn sie gut zehn Zentimeter kleiner war, wich diese zurück. „Jetzt hören Sie mir mal gut zu, Diane. Ihr Job ist es, Kaffee zu kochen und Diktate aufzunehmen und nicht, sich auf Schreibtischen rumzusuhlen. Wenn Sie Mr. Lazar haben wollen, dann nach Feierabend, aber wundern Sie sich nicht, wenn er eine Nummer zu groß für Sie ist. Und wann begreifen Sie eigentlich, dass dieses vertrauliche ‚du‘ völlig unangebracht ist?“
    Diane stand mit weit aufgerissenen Augen und offenem Mund vor ihr und brachte keinen Ton heraus.
    Cliff, der Personalchef, brach in schallendes Gelächter aus. „Meine Güte, Eloise. Ich hatte keine Ahnung, wie bösartig du sein kannst. Erfrischend, wirklich erfrischend! Ist dieser Lazar im Besprechungsraum? Ich habe die Verträge der letzten fünf Jahre rausgesucht.“
    „Ja, Cliff, er ist drin.“ Eloise deutete mit dem Kopf auf die Tür und ließ Diane dabei nicht eine Sekunde aus den Augen. „Sei ganz cool und versuch, nicht zu sabbern.“
    Cliff blieb vor der Tür stehen und sah Eloise erschrocken an. „Sieht er so gut aus?“
    „Er ist ganz ansehnlich.“
    Eloise grinste und verschwand in ihrem Büro. Sie war sehr zufrieden mit sich. Diane war immer noch nicht in der Lage, etwas zu sagen, so geschockt war sie. Normalerweise interessierte es Eloise nicht, wenn Diane im Büro herumstolzierte
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