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Eloises Hingabe

Eloises Hingabe

Titel: Eloises Hingabe
Autoren: K Marcuse
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um den Schreibtisch, setzte sich auf den Stuhl neben ihr und ergriff Eloises Hände. „Sehen Sie, Eloise, ich habe gar keine andere Wahl. Wenn er es nicht schafft, muss ich spätestens in einem halben Jahr schließen.“
    Eloise wurde ganz bang ums Herz. „So schlimm steht es?“
    „Es tut mir leid, Eloise. Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn diese Information das Büro nicht verlässt.“
    „Das versteht sich von selbst. Aber Sie müssen sich im Klaren sein, dass es Fragen geben wird, wenn ein Wildfremder aus London auftaucht und sämtliche Firmenpapiere durchsieht. Früher oder später wird er Veränderungen vorschlagen und …“ Eloise verstummte. Sie brachte das Wort Entlassungen einfach nicht über die Lippen.
    Mr. Hamilton drückte fürsorglich ihre Hände. „Eloise, Sie sind jetzt seit zehn Jahren die gute Seele der Firma. Ich bin sehr zuversichtlich, dass sich noch alles zum Guten wenden wird, und Sie brauchen keine Angst zu haben.“
    Eloise war gerührt. Mr. Hamilton war mehr wie ein Vater für sie als ein Chef, und sie mochte ihn wirklich gern. „Nun gut, wenn Sie diesem Mr. Lazar vertrauen, werde ich das auch tun. Aber sobald ich mitbekomme, dass da etwas anderes abläuft … Ich werde nicht ruhig dabei zusehen, wenn er Ihr Lebenswerk verschachert.“
    „Das ist rührend von Ihnen, aber es ist das Lebenswerk meines Großvaters. Es wird schon alles gut gehen. Jetzt schlage ich vor, dass Sie den Besprechungsraum vorbereiten, Kaffee und Tee kochen und die Papiere zurechtlegen.“
    Eloise versuchte, ihre aufsteigende Wut runterzuschlucken. Er verwechselte sie ständig mit seiner Sekretärin. Seit drei Jahren war sie seine Assistentin und nicht mehr für den Kaffee zuständig. Wenn sie ihn nicht so gern gemocht hätte, wäre sie ihm an die Gurgel gesprungen.
    „Den Besprechungsraum habe ich bereits gestern Abend vorbereitet. Die Papiere liegen bereit.“ Ein erbostes Lächeln glitt über ihr Gesicht. „Und für den Kaffee ist Diane zuständig, falls Sie es vergessen haben.“
    „Damit kann man Sie immer wieder aus der Reserve locken, nicht wahr? Und wenn wir schon einmal dabei sind, ziehen Sie doch bitte ab morgen einen Rock an.“
    Eloise sprang von ihrem Stuhl. „Mr. Hamilton, ich mag Sie wirklich gern, aber sogar ich habe meine Grenzen. Ich werde mich für diesen Mr. Lazar nicht zum Sexobjekt degradieren, nicht für meinen Job und auch nicht für Sie. Das geht zu weit, und Ihr Grinsen sagt mir ganz deutlich, dass Sie das wissen.“
    Hamilton lachte dröhnend. Er liebte es, sie auf die Palme zu bringen, und es war so einfach.
    „Eloise, Sie sind wunderbar. Es ist mir immer wieder ein Vergnügen, wenn Sie wie ein kleiner schottischer Kobold durch mein Büro springen. Sie haben mir den Tag versüßt.“
    Eloise sog heftig die Luft ein. Sie wollte ihn anschreien, merkte allerdings, wie ihr ein Lachen in der Kehle hochstieg. Das durfte sie auf keinen Fall zulassen, sonst nahm er sie überhaupt nicht mehr ernst. Hastig drehte sie sich um, riss die Bürotür auf und … stieß gegen eine schwarze Wand.
    Überrascht schrak sie zurück, hob den Kopf und schrak noch weiter zurück. „Lucian!“ Mit zitternder Stimme flüsterte sie den Namen aus ihren Träumen. Sie stand vor dem atemberaubendsten Mann, den sie je gesehen hatte. Alles an ihm war schwarz. Er trug schwarze Hosen, ein schwarzes Hemd, schwarzes Sakko, sein langes Haar war schwarz, seine Augen waren schwarz, von schwarzen langen Wimpern umrahmt, und seine Aura, seine ganze Ausstrahlung, war düster. Er war ihr wahr gewordener Traum, und sie stand zwei Schritte von ihm entfernt und konnte nichts anderes tun, als ihn fassungslos anzustarren.
    „Tut mir leid, Miss. Sie müssen mich verwechseln. Mein Name ist Victor Lazar.“
    Er deutete eine leichte Verbeugung an und lächelte. „Und mit wem habe ich das Vergnügen?“
    Seine Stimme war genauso dunkel und düster wie seine ganze Erscheinung. Eloise jagte ein glühend heißer Schauer die Wirbelsäule hinauf. Und sein Lächeln … sein Lächeln war pure Verheißung. „Oh mein Gott!“
    „Victor reicht völlig.“
    Eloise konnte den Sinn seiner Worte nicht erfassen. Sie begriff nicht einmal, dass sie laut gesprochen hatte. Ich muss hier weg. Ich muss auf der Stelle weg. Warum ist nie ein Loch im Boden, wenn man eins braucht?
    Wie sie es schaffte, einen Schritt beiseitezumachen, ihn mit einer Geste in den Raum zu bitten und sich dann an ihm vorbeizudrängeln, um wie von der Tarantel gestochen
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