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Eloises Hingabe

Eloises Hingabe

Titel: Eloises Hingabe
Autoren: K Marcuse
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erhob sich. „Dann bis in drei Wochen.“
    Alan legte Victor vertraulich die Hand auf die Schulter. „Du hast was gut bei mir.“
     
    Als Victor vor die Tür der Stadtvilla trat, peitschte ihm typischer Londoner Regen ins Gesicht.
    Er stieg die Stufen hinab, drehte sich um und sah zu dem Gebäude hinauf. Das war nun seine Welt. Seit über fünfzehn Jahren verbrachte er fast jedes Wochenende in diesem Club. Sein Leben bestand aus Arbeit, gutem Essen, hervorragendem Scotch und sexuellen Ausschweifungen. In drei Monaten wurde er vierzig. Was hatte er im Leben erreicht? Außer Geld hatte er nichts vorzuweisen. Den Auftrag in Glasgow hatte er nur aus einem einzigen Grund angenommen: Er musste raus aus London, aus dieser Tretmühle der Langeweile und Dekadenz.
    Völlig durchnässt stieg er in die Limousine, die vor dem Eingangstor auf ihn wartete.
    „Nach Hause, Charles!“
    „Hatten Sie einen schönen Abend, Sir?“
    „Nein, Charles, ich hatte seit Monaten keinen schönen Abend mehr. Hast du nicht eine Idee, wie ich das ändern könnte?“
    „Doch, Sir. Sie sollten sich mal verlieben.“
    Victor schmunzelte Charles über den Rückspiegel an. „Dann kannst du gleich zu der Frau fahren, die du für mich gebacken hast.“
    Charles lachte und startete den Motor.

Kapitel 2
     
    Eloise war immer noch wütend, als sie am Morgen erwachte. Ihr erster Gedanke galt dem mysteriösen Mr. Lazar, der ihr in den nächsten Wochen die Lebensgrundlage ruinieren wollte. „Die Rechnung haben Sie ohne mich gemacht, Mr. Lazar. Ich werde Ihnen das Leben zur Hölle machen, sobald ich mitbekomme, dass Sie etwas anderes im Schilde führen, als Mr. Hamiltons Firma zu retten.“ Eloise stand in ihrem Badezimmer und fuchtelte so wild mit der Zahnbürste vor dem imaginären Mr. Lazar, dass ihr Spiegelbild mit Hunderten kleinen weißen Sprenkeln übersät war, als sie ihre Schimpftirade beendet hatte. Genervt wischte sie mit dem Handtuch über den Spiegel, spülte sich den Mund aus und grinste sich an.
    „Mr. Lazar hat nicht die leiseste Ahnung, mit wem er sich anlegt.“ Sie warf sich eine Kusshand zu und ging ins Schlafzimmer, um sich anzuziehen. Das Kostüm, das sie gestern extra aus der Reinigung geholt hatte, ließ sie links liegen. Sie hatte nicht die Absicht, sich für diesen Fatzke auch noch aufzubrezeln, auch wenn sie wusste, dass Mr. Hamilton das gerne gesehen hätte. Schwarze Jeans, ein schwarzes T-Shirt und ein grauer Blazer reichten völlig aus. Vor dem Spiegel im Flur wuschelte sie durch ihr kurzes, rotes Haar und gönnte sich einen Spritzer ihres Lieblingsparfüms. „Auf in den Kampf!“
     
    Eine halbe Stunde vor Arbeitsbeginn betrat sie die Firma. In Mr. Hamiltons Büro brannte bereits Licht. Seit Monaten war er schon um sechs Uhr da und arbeitete bis spät in die Nacht. In den nächsten Wochen würde sich herausstellen, wie schlecht es wirklich um das Unternehmen stand, aber Eloise war fest entschlossen, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um Mr. Hamiltons Firma und damit ihren Arbeitsplatz zu erhalten. Sie holte noch einmal tief Luft, straffte ihre Schultern und klopfte an.
    „Guten Morgen, Eloise. Das nenne ich Einsatz, aber Mr. Lazar wird erst in einer halben Stunde da sein.“
    „Guten Morgen, Mr. Hamilton. Darf ich Sie kurz sprechen?“
    „Natürlich! Kommen Sie rein. Was haben Sie auf dem Herzen?“
    Eloise setzte sich auf einen der Stühle gegenüber Mr. Hamiltons Schreibtisch und schlug die Beine übereinander.
    „Wenn Sie einen Rock tragen würden, wäre diese Geste viel reizvoller.“ Mr. Hamilton lächelte freundlich.
    Eloise ging über diese Bemerkung hinweg, als hätte er nichts gesagt. „Mr. Hamilton, was wissen Sie über Mr. Lazar?“
    „Eigentlich nicht viel. Er ist ein Freund meines Sohnes und wird alles versuchen, um die Firma zu retten.“
    „Ein Freund ihres Sohnes? Aber das kann unmöglich Ihr Ernst sein?“
    „Alan hat mir versichert, er wäre der Beste.“
    „Aber Mr. Hamilton?“ Eloise wusste nicht, was sie darauf sagen sollte. Mit Alans Veruntreuung hatte der ganze Schlamassel begonnen. Wie konnte Walter Hamilton einem Freund seines Sohnes vertrauen? Doch es stand ihr nicht zu, die Entscheidungen ihres Chefs in Zweifel zu ziehen.
    „Eloise! Ihre Sorge ehrt Sie, aber Alan hat kein Interesse, die Firma in den Bankrott zu treiben. Schließlich geht es um sein Erbe. Wenn er mir versichert, Mr. Lazar ist der Einzige, der die Firma retten kann, glaube ich ihm.“ Mr. Hamilton erhob sich, ging
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