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Elke im Seewind

Elke im Seewind

Titel: Elke im Seewind
Autoren: Emma Gündel
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dem Abendessen denkt Elke so richtig befriedigt: So, nun ist alles in Ordnung, nun hab’ ich überall Abschied genommen — Michael, der noch nicht abreist, wird sie mit seiner Mutter morgen früh bis zum Schiff nach Norddorf bringen, weiß sie. Aber da fällt ihr ein, daß sie sich ja auch noch von Vadder Nämlich-nicht verabschieden wollte. Sie sind nie wieder zu ihm hingegangen, seit er damals so hartherzig war, als die Möwe sie am Kopf verletzt hatte. Allerdings haben sie hinterher auch erfahren, daß es ganz was Entsetzliches ist mit den eiersuchenden Badegästen, und daß es deshalb auf Sylt schon überhaupt kaum brütende Vögel mehr gibt. Dubbelkorn hatte also ganz recht gehabt, als er ihnen nicht beistand. Aber wie das dann so ist, man vermeidet es in solchem Fall gern, sich wieder sehen zu lassen. Aber jetzt fragt Elke Frau Petermann doch, ob vielleicht wieder ein Topf oder irgendsonst etwas zum Heilmachen zu Vadder Dubbelkorn hinzubringen ist — das wolle sie dann gern tun. Wenige Minuten später machen sich Ruth und sie mit Frau Petermanns Gartenschere auf den Weg. Die soll geschliffen werden.
    Dubbelkorn ist gerade dabei zu schustern. Er setzt einen Flicken auf das zersprungene Leder seiner Alltagsstiefel. Das ist eine mühsame Handarbeit, die ihm ganz und gar nicht behagt. Er ist froh über die Unterbrechung und begrüßt die Kinder freundlich. Daß dieser Besuch heute seit langem der erste ist, fällt ihm gar nicht auf. „Wir reisen morgen ab“, sagt Elke, nachdem sie die Gartenschere abgeliefert hat. .Wir wollen Ihnen auf Wiedersehen sagen.“
    „So, ihr reist ab, das ist ja schön“, erwidert Dubbelkorn und fügt nach einer kleinen Pause hinzu: „Das ist nämlich gar nicht schön, wenn hier die vielen Badegäste sind — das mag ich nämlich ganz und gar nicht — vielzu-viel Unruhe! Und das Geld, das sie bringen, das kommt nämlich doch meistens nicht an die richtigen Leute.“
    Elke lacht — sie kann so wunderbar strahlend lachen.
    Vadder Nämlich-nicht hat eben in jedem Satz „nämlich nicht“ gesagt.
    Und mit diesem strahlenden Lachen unserer Elke wollen wir den Bericht über ihren schönen Seeaufenthalt beschließen.
    Die Mädel sind am nächsten Abend braun und wohlbehalten wieder in Hamburg gelandet. Katjes Fuß tat schon kaum mehr weh. Sie sind auf dem Hauptbahnhof von ihren Angehörigen erwartet worden, und Elke hat begeistert ihr Drahthaarfoxel, ihren Ali, in die Arme genommen. „Nächstes Jahr laß ich dich nicht wieder allein’, hat sie ihm dabei versprochen. „Nächstes Jahr fahren wir beide zusammen mit Onkel Bernhard in die Alpen.“
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