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Elfriede im Salon (German Edition)

Elfriede im Salon (German Edition)

Titel: Elfriede im Salon (German Edition)
Autoren: Henry Milk
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rechte Mittel, der rechte Sport zu sein. Sollte sie ihn wieder schockieren und ...? “Mein Arsch mag schön sein, aber er ist nicht ganz artig. Er hat somit einen Klaps verdient.” Diese meschugge Klapslogik hatte sie ganz gut drauf, jedenfalls konnte sie die Männer damit fast um den Verstand bringen, was nicht heißen soll, dass sie ein Fall für die Klapse waren, vielmehr das in diesem Fall Klapse angesagt waren, um noch mehr den Verstand zu verlieren. Diese Bemerkung nur am Rande, Elfriede klagte fünf Klapse ein, streckte ihren fast nackten Hintern Dr. Schwarz entgegen und überschritt somit erneut ihre Kompetenzen als Hausmädchen. Das feilchenfarbene Nichts, dieses Höschen, das wohl verhindern sollte, dass sämtliche Tabus einbrachen, konnte nicht verhindern, dass es klatschte, womit bewiesen war, dass es vorhin völlig unnötig war, das Höschen herunterziehen und den armen Doktor bis aufs Blut zu erregen, aber es entsprach der Klapslogik, das Höschen herunterzuziehen. Dr. Schwarz oder etwas in ihm - wir sind uns ja nicht ganz sicher, ob Dr. Schwarz als ganze, vollständige Persönlichkeit angesehen werden kann - legte Hand an Elfriede an. Elfriede stellte fest, dass sie erregt war. Sie war feucht und irgendwie stand zu befürchten, dass auch sie sich in einem Selbstauflösungsprozess befand. Es klatschte, und sie zählte laut mit und konnte somit der philosophischen Gesellschaft beweisen, dass sie bis fünf zählen konnte. Das Klatschen, dass auf ihrem wunderbaren Arsch erzeugt wurde, machte Lulu Konkurrenz und die überlegte sich, ob es nicht Zeit für einen ersten Fick wäre. Robert Unmuth hatte ebenfalls Lust auf Handgreiflichkeiten. Vielleicht wäre es besser gewesen, statt einer, drei Nutten zu engagieren. Oder sollte er zu Franz gehen und sich mit den Schenkeln von Lulu befassen? Er kam - trotz Lust - gut zu Recht damit, jetzt der Beobachter zu sein. Er konnte es auch genießen, seine schockierten Freunde agieren zu sehen. Gleich würde auch Elfriede von ihm einen Klaps bekommen, aber nur einen, wie es sich gehörte. Was Elfriede von Dr. Schwarz verlangt hatte, war ein Vorspiel zu Sex. “Das war sehr schön”, sagte sie auch noch zu Dr. Schwarz. Als ob es schön wäre, bestraft zu werden. “Ich will deinen Arsch” zu sagen, ließ das Selbstbewusstsein von Peter Schwarz nicht zu. Er sagte aber auch nicht: “Ich bete ihren Arsch an, Elfriede”, was tatsächlich der Fall war. Elfriede kämpfte damit, ihr Höschen anzulassen. Sie hatte ja angekündigt, eventuell nackt zu bedienen, aber sie hätte nicht gedacht, sich in diesen Erregungsstrudel hineinreißen zu lassen. Sie ahnte, wenn sie dieses kleine Ding abstreifen würde, würde sie auch ficken. Sie würde sich auf einen Schoß setzen, auf den von Dr. Schwarz oder auf den von Robert Unmuth und alles würde seinen “natürlichen” Verlauf nehmen. Nur ihr Höschen stand noch für ihre Absichten, hier ihre Pflichten zu erfüllen, verhinderte, dass ihre Persönlichkeit verfiel und sich einem orgiastischen Kollektiv anschloss. Schaute man aber auf das Höschen - von vorne oder hinten - so hatte es den Anschein, dass sich dies nicht verhindern ließ.        
     
     
                                                                          - 11 -             
     
    Einige grundsätzliche Überlegungen sind anzustellen, wenn dies auch eigentlich die Aufgabe der Philosphen war.
    Im Übrigen wollte Elfriede auch Philosoph sein. In ihrem Auflösungsprozess überkam sie der große Wunsch, gleichberechtigt zum philosophischen Salon zu gehören. Sie wollte auch über die Lust philosophieren; vielleicht war nur sie in der Lage, den richtigen Anstoß zu finden, damit im philosophischen Salon so etwas wie Philosophie in Gang kam.
    Ihre Metamorphose vom Dienstmädchen, das so gut wie es ging seine Pflichten erfüllte, zu einer agierenden Gespielin, die Lust empfinden und philosophieren wollte, war für sie selber schwindelerregend. Aber folgte nicht alles einer logischen Konsequenz? Als sie an diesem Abend im Salon erschien, hatte sie die Rolle des folgsamen Dienstmädchens aufgegeben und statt dessen die des verantwortungsbewussten Dienstmädchens übernommen, dass die Pflicht fühlte, sich über Anweisungen hinwegzusetzen. Es wäre falsch, Elfriede pure Neugierde zu unterstellen. Sie wollte helfen, eine blamable Katastrophe an diesem Abend zu verhindern. Um die Männer an
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