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Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Titel: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs
Autoren: Claudia Kern
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Erde erschütterte ihr ganzes Sein bis ins tiefste Innere.
    Ragnarök
, schoss es ihr durch den Kopf.
Die Welt geht unter
.
    Nichts wird mehr so sein, wie es war
.
    Doch bevor sie um die Welt trauern konnte, die gerade zerbrach, wurde Rian auf einmal am Arm gepackt und mitgezerrt, gleichzeitig erhielt sie erneut einen Stoß von hinten. Die Hitze eines Vulkanausbruchs fegte über sie hinweg.
    Das Feuer, das alles verschlingt! Nadja, das Kind! Die anderen!
Sie wusste kaum, wie ihr geschah, und fühlte nur, dass jemand sie festhielt und nicht loslassen wollte. Etwas riss sie fort, wirbelte sie herum, und sie versuchte, das, was sie festhielt, zu umklammern. Das vertraute Rauschen eines Portals umgab sie, in das sie immer tiefer hineingezogen wurde. Die Sekundenbruchteile, in denen sie durch diesen Tornado wirbelte, dehnten sich zu einer Ewigkeit, doch schließlich ließ der Schwindel nach. Sie fiel.
    »Au!« Rhiannon, Prinzessin der Sidhe Crain, tat die gesamte rechte Seite weh, einschließlich der Schläfe. Außerdem war ihr kalt.
    Sie war unsanft zu Boden gestürzt. Auf einen harten, mit kurzem Gras bewachsenen Boden, soweit sie feststellen konnte. Immerhin lebte sie noch. War sie bewusstlos gewesen? Wahrscheinlich. Sie erinnerte sich an einen schier endlosen Fall, an totale Dunkelheit und eine ebenso vollständige Orientierungslosigkeit. All das war nun wie ausgelöscht.
    Ruhig blieb sie liegen und versuchte sich daran zu erinnern, was geschehen war. Der Kampf! Das Heulen des Fenriswolfes. Bilder des Schmerzes schoben sich vor ihr geistiges Auge – sie sah Nadja, deren Kind Talamh, Pirx, Grog und ihren Vater ... und sie hörte die Schreie der anderen. Wie war die Schlacht vor Odins Schwelle überhaupt ausgegangen?
    Und warum war sie überhaupt durch ein Weltentor ... Oh, richtig:
der Getreue
. Er hatte David und sie durch ein Portal gestoßen, um ... sie in Sicherheit zu bringen? Bisher hatte er versucht, Rian und ihren Bruder entweder zu töten oder zu fangen. Woher sollte auf einmal dieser Wandel rühren?
    Die Welt ist wohl nicht untergegangen
, dachte Rian.
Denn ich lebe noch. Aber an welchem Ort?
    Sie musste die Benommenheit abschütteln. Die Schmerzen machten ihr bewusst, dass sie nicht auf feinem Linnen gebettet lag und von Dienern versorgt wurde. Wo auch immer der Getreue sie hingeschickt hatte – die Heimat war es nicht.
    Noch gehorchten ihre Lider nicht, waren zu schwer. Sie stöhnte und versuchte, sich mit geschlossenen Augen zu orientieren. Hart und eben drückte der Boden gegen ihren Hüftknochen. Ihre Finger griffen in trockene Grasbüschel.
    Die Geräusche um sich herum nahm sie kaum richtig wahr, denn in ihren Ohren lag noch ein Rauschen und Summen, ein Nachhall dessen, was sie hinter sich gelassen hatte.
    Sie sog die Luft tief durch die Nase ein. Es roch frisch und ein wenig salzig, so als sei ein Meer in der Nähe. Daher das Brausen in ihren Ohren! In regelmäßigem Rhythmus klatschten Wellen an den Strand, nicht allzu weit entfernt.
    Ihre Lider zuckten langsam und öffneten sich blinzelnd. Sie richtete sich ein wenig auf und sah sich verschwommen um.
    Wie erwartet befand sie sich nicht in der Anderswelt – derart klare, sonnige Tage gab es nur im Reich der Menschen. Wenn sie aufstand, würde sie vermutlich den Boden unter den Füßen verlieren und einen knappen Zentimeter darüber schweben. Wie immer, wenn ein Bewohner ihrer Sphäre dort unterwegs war.
    Rian staunte. Vor ihr lag ein nicht enden wollender weißer Strand. Ein blaues Meer erstreckte sich bis zum Horizont und brandete in größeren und kleineren Wellen ans Ufer. Am weißblauen Himmel stand eine strahlende Sonne, und in der Ferne waren Möwen zu hören. Ihre sonst schrillen, klagenden Laute klangen seltsam dumpf. Es dauerte wohl noch eine Weile, bis sich Rians Gehör endgültig erholt hatte.
    Sie versuchte aufzustehen. Doch kaum war sie halb hochgekommen, gaben ihre Beine unter ihr nach.
Mist
. Offenbar hatte sie sich den linken Knöchel verstaucht, und das rechte Knie hatte eine Prellung davongetragen, sodass es ihr Gewicht ebenfalls nicht richtig tragen wollte.
    Wütend setzte sich Rian zurück auf den grasig-sandigen Boden. Das kurze Gras sah aus, als sei es von Tieren abgeweidet worden. Kühe? Pferde? Lebten Menschen in der Nähe?
    Sie unternahm einen neuen Versuch, sich hochzurappeln.
Vorsichtig
. Diesmal gelang es; sie stand, wenn auch etwas wacklig, auf beiden Beinen und stakste wie ein Storch im Salat ein paar Schritte auf
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