Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Titel: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs
Autoren: Claudia Kern
Vom Netzwerk:
der Wind fuhr. Planlos stolperten sie auf die Gänge zu, kaum einer ließ sich auf einen Kampf ein.
    »Wir könnten sie besiegen«, sagte Anne.
    Nadja war sich nicht sicher, wen sie mit
wir
meinte, und sie fragte nicht nach. Stattdessen ergriff sie Emmas Arm. »Komm!«
    »Wohin?« Die Frage kam von Mike, nicht von dem Mädchen. Er stand neben Emma, eine abgeschlagene Bierflasche in der Hand.
    »Tiefer in die Gänge hinein«, antwortete Robert. »So wie du, als du dich verlaufen hast und an einem anderen Ausgang herauskamst.«
    »Ich hab keine Ahnung, wo der ist!«, schrie Mike über den Lärm und die Schreie hinweg, ließ sich aber mitziehen. Feuerschein tanzte in seinen großen schwarzen Pupillen.
    »Passt auf die Hunde auf«, rief Toby nahe dem Feuer. »Macht mit den Losern hier, was ihr wollt, aber rührt die Hunde nicht an, okay?«
    »Ja, schon gut!«, gab Vic zurück. »Wie oft willst du das noch sagen?«
    Nadja schob Emma mit einer Hand vor sich her, während sie mit der anderen Talamh festhielt. Ihr Sohn hatte die Augen geöffnet und betrachtete das Chaos. Er wirkte nicht ängstlich, sondern wie ein unbeteiligter Beobachter.
    »Wo müssen wir hin?«, fragte Anne. Sie schloss zu Robert auf, aber ihr Blick war zurückgerichtet, auf den Kampf und die Flüchtenden.
    »Da entlang.« Mike zeigte auf einen Gang, in den bereits einige Menschen liefen, darunter auch der stark hinkende Krücke. Rauch und Feuer gaben ihnen Deckung.
    Einige Pappkartons glimmten. Die Frau mit dem brennenden Holzscheit hatte sie in Brand gesetzt. »Nichts werdet ihr kriegen!«, schrie sie, während sie mit dem Scheit um sich schlug. »Nichts!«
    Toby und die anderen schienen die Gefahr zu erkennen, die von ihr ausging. Sie umzingelten die Frau und trieben sie von den Kartons zurück, einer Wand entgegen. Immer wieder sprangen sie zur Seite, wenn das brennende Holzscheit in ihre Richtung gestoßen wurde, lachten jedoch dabei. Es war ein Spiel, und im Gegensatz zu ihrem Opfer hatten sie längst begriffen, wer es gewinnen würde.
    »Pass auf, Marie!«, rief Toby grinsend. »Ich krieg dich!«
    Daraufhin fuhr sie herum. Vic nutzte die Gelegenheit und schlug ihr mit dem Baseballschläger gegen die Schulter. Mit einem Aufschrei ließ Marie das Holzscheit fallen. Toby stieß es mit dem Fuß beiseite und holte mit seinem Knüppel aus.
    »Schluss!«
    Laut hallte die Stimme durch den Bunker, begleitet vom Läuten einer Kuhglocke. Nadja sah, wie Krone ins Licht des Feuers trat. Er streckte das Kinn vor und trug den Stab mit der Glocke wie ein Zepter. »Toby«, sagte er. »Wieso störst du unseren Frieden?«
    Die Eindringlinge drehten sich zu ihm um. Rauchschwaden umgaben sie und nahmen Nadja die Sicht auf das, was vor ihr geschah.
    In ihren Armen begann Talamh zu husten. Das Geräusch riss sie aus ihrer Erstarrung. »Wir müssen ihnen helfen«, sagte sie.
    Robert schüttelte den Kopf. »Es sind zu viele. Denk an deinen Sohn.«
    Der einstige Fotograf ergriff Nadjas Arm und zog sie in den Gang hinein. Widerwillig folgte sie ihm – wohl wissend, dass er recht hatte, aber trotzdem voller Schuldgefühle. Sie warf einen letzten Blick hinter sich. Durch die Rauchschwaden sah sie Toby, der den Baseballschläger senkte und langsam auf Krone zuging. Marie erkannte ihre Chance und lief geduckt auf Nadja und die anderen zu. Niemand versuchte sie aufzuhalten.
    »Weshalb ich euren
Frieden
störe?« Toby spuckte das Wort aus wie einen Fluch. Rauch hüllte ihn ein, als er vor Krone stehen blieb.
    »Wir müssen weg, solange sie abgelenkt sind«, flüsterte Anne ungeduldig.
    Zögernd drehte sich Nadja um.
    »Weil ich es kann«, sagte Toby hinter ihr. Sie hörte ein nasses, klatschendes Geräusch, dann Gelächter.
    Marie tauchte neben ihr auf. Ihr Gesicht war rußgeschwärzt und verzerrt. »Helft mir!«, stieß sie hervor.
    Nadja verdrängte den Gedanken an Krone und ergriff Maries Hand. »Komm.«
    Die Dunkelheit nahm sie auf.

2 Überlebende
    Der Donner war ohrenbetäubend.
    Rian glaubte, dass ihr Kopf platzen müsse. Der Lärm beeinträchtigte nicht nur ihr Gehör, sondern schien überall in ihrem Körper Echos zu erzeugen. Sie wusste nicht mehr, wo oben und unten war. Hatte sie das dem infernalischen Kampf auf dem Idafeld zuzuschreiben, oder lag es bereits an dem Weltentor, in das sie gerade recht unsanft hineingeschubst worden war?
    Sie hörte ihren Bruder rufen, verstand aber kein Wort. Wieder bebte der Boden unter ihren Füßen, und das Donnern der aufbrechenden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher