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Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Titel: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs
Autoren: Claudia Kern
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eine kleinere Erhebung zu, die einen besseren Überblick über die Landschaft versprach. Sie musste wissen, wo sie sich befand.
    Es fiel ihr schwer, den sandigen Hügel hinaufzukommen. Der linke Knöchel schmerzte, und das rechte Knie ließ sich kaum anwinkeln. Durch den Sturz war ihr Arm ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen worden, er war aufgeschürft und brannte.
    Schließlich hatte sie es geschafft.
Was für eine Heldentat
, dachte sie ironisch. Rian seufzte befreit und sah sich um. Sie stand auf dem höchsten Punkt einer weiten Schafweide. In der Ferne konnte sie Palmen sehen. Weiße Watteflöckchen trieben am Himmel, und der Wind wehte ein leises Blöken herüber.
    Zuletzt war sie doch ebenfalls in der Nähe eines Meeres gewesen, mit Schafweiden ... und einem riesigen Gletscher.
Island!
Doch im Gegensatz zu dort war es in dieser Gegend warm, waren die Farben intensiv. Also hatte der Getreue sie tatsächlich in Sicherheit gebracht, noch dazu an einen anheimelnden Ort.
    »Was für ein seltsamer Landstrich«, murmelte sie und runzelte die Stirn. »Eine Schafweide mit Palmen. Wo gibt es so etwas wohl in der Menschenwelt?«
    »Was weiß ich?« Die knurrende Stimme erklang unterhalb von ihr, hinter einer Düne. Rian stieß einen erschrockenen Laut aus, verlor den Halt und sank zu Boden. Ihr Herz raste. »David! Bist du das?«
    »Wer denn sonst?«, ließ sich die Stimme wieder vernehmen. Dann stolperte er um die Düne, stapfte mit erschöpftem Gesicht zu ihr hoch und ließ sich neben sie plumpsen. »Schön, dass du dich noch an mich erinnerst.«
    Rian hob die Augenbrauen. »Ich konnte doch spüren, dass du noch lebst, und hätte mich als Nächstes nach dir auf die Suche gemacht«, erwiderte sie. »Aber zuerst musste ich zu mir kommen und mich orientieren.«.
    David warf ihr einen ungnädigen Blick zu. »Dafür, dass du erst vor kurzer Zeit rumgejammert hast, mich an Nadja und meinen Sohn zu verlieren, bist du jetzt ziemlich gelassen.«
    Rian schwieg. Eine Weile sagte keiner von beiden ein Wort.
    »Ich habe wirklich Angst. Ich spüre, dass du mir entgleitest, David«, begann sie schließlich. »Das gilt nach wie vor. Aber als ich aufgewacht bin, hatte ich dieses Gefühl nicht. Ich wusste, du bist in der Nähe und ich muss keine Sorgen haben.« Sie machte eine Pause und suchte nach Worten, die sie nicht fand.
Es hilft nichts. Ich kann nicht immer darüber nachdenken, ob ich David irgendwann verliere. Was auch immer mit ihm passiert, weil es Nadja in seinem Leben gibt, wird das Band zwischen uns hoffentlich nie ganz zerreißen. Aber dies ist nicht der richtige Zeitpunkt, um darüber nachzudenken
.
    Sie spürte Davids fragenden Blick auf sich ruhen. Trotzdem – sie hatte jetzt keine Lust, ihm Rede und Antwort zu stehen. Sie hatten andere Probleme. Wo waren sie gelandet, was war mit Nadja und den anderen, und wie war die Lage auf Island? Die Welt existierte noch, also musste irgendjemand Fenrir und Ragnarök aufgehalten haben. Sie sollten zusehen, dass sie so schnell wie möglich nach Hause kamen. Doch dazu mussten sie erst einmal ein Portal finden ...
    »Also, was meinst du, wo wir sind?«, fragte Rian scheinbar leichthin.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete er. »Ich habe so eine Landschaft noch nie gesehen. Es ist nicht im Entferntesten wie zu Hause oder Island, auch wenn es hier Schafe gibt. Die Palmen dahinten ...«
    »Ich glaube, wir sind nicht mehr in Europa«, murmelte sie. »Schafe
und
Palmen ... Das muss weit weg sein, vielleicht in Indien ...«
    »Da gibt’s Dschungel.«
    »Keine Palmen?«
    Er zuckte die Achseln.
    »Was dann? Amerika?«
    »Nee. Darüber hat mir Robert ziemlich viel erzählt. Und im Fernsehen habe ich einiges mitbekommen.«
    »Du bist nicht sehr hilfreich!«, beschwerte Rian sich.
    David grinste leicht. »Ich vermute mal, wir sind tatsächlich auf einem ganz anderen Kontinent, aber eben nicht Amerika. Sondern wieder eine Insel. Irgendwo in der Südsee oder Afrika ...«
    »Australien?«
    Sie sahen sich an und prusteten los, steigerten sich in hysterisches Gelächter.
    »Wir sind also gestrandet«, fing Rian schließlich wieder von vorne an. »Der Getreue hat uns gerettet.«
    David nickte, und seine Miene verfinsterte sich. »Ich wollte, dass er Nadja und meinen Sohn beschützt! Aber ich hätte wissen müssen, dass er etwas Unvorhergesehenes tut!«
    »Du denkst, er hat Nadja und Talamh nicht ...«
    »Ich habe keine Ahnung, was er getan hat. Wann weiß man das schon bei ihm! Nichts passt mehr
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