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Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök

Titel: Elfenzeit 12: Ragnarök - Schartz, S: Elfenzeit 12: Ragnarök
Autoren: Susan Schartz
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fragte Bandorchus Helfer.
    »Dahin, dahin ist meine Gemahlin«, antwortete Loki mit rauer, vom seltenen Gebrauch ungeübter Stimme. Giftiger Speichel traf seine Stirn, und er schrie auf.
    Der Getreue schob die Schlange beiseite, und sie erstarrte in seiner Kälte, trotz der Flammen, die ihn umhüllten. »Sie ist dahin?«
    Loki deutete neben sich. Unter einem herabgestürzten Felsbrocken lag die zerschmetterte Leiche Sigyns. »Als mein Sohn erwachte, sich schüttelte und den Weg in die Freiheit suchte, löste er mit seinem Körper das Beben und diesen Steinschlag aus.«
    »Ruf ihn zurück«, verlangte der Getreue.
    »O nein.« Loki kicherte. »Mein Schoßhund, mein kleiner Fenrir, ist nun frei und wird Rache nehmen für mich und für sein Leid. Er wird den Göttern die Dämmerung bringen, wie es geweissagt wurde.«
    »Was du da tust, ist Wahnsinn«, versuchte der Getreue auf ihn einzuwirken. »Der Untergang aller Welten steht bevor, wenn du fortfährst. Dann bleibt nichts mehr übrig, was Nidhögg noch bergen könnte, um neu zu beginnen.«
    »Was bleibt, sind ich und Nidhögg, meine Kinder … Mehr brauche ich nicht«, beharrte der Gott. »Sieh mich an, Verhüllter, gebunden bin ich mit den Gedärmen meiner frühen Söhne, Gift träufelt auf mich herab, Felsen durchbohren mich, und meine Frau ist tot! Was glaubst du, was ich noch zu verlieren habe? Mein Blutsbruder, dem ich mein geborenes Kind einst schenkte, hat mich verraten und wird dafür bezahlen! Mir ist es gleich, wie viel dabei verloren geht, denn am Ende wird es doch die Esche sein, die bleibt, und sie ist mir Palast genug!«
    »Ich werde es nicht zulassen«, drohte der Getreue.
    Loki lachte schallend. »Du kannst es nicht verhindern. Blicke deinem eigenen Tod ins Auge! Nicht einmal du kannst Ragnarök überdauern, das ist dein Ende!« Plötzlich hielt er inne, und auch der Getreue hob den Kopf.
    »Fenrir«, flüsterte Loki erbleichend, »mein treues Söhnchen, wo bist du? Wie konnte das geschehen?«
    »Es ist gelungen! Sie haben ihn vernichtet«, sagte der Getreue triumphierend, legte den Kopf zurück und rief dröhnend nach oben: »Ja, der Handel gilt.
Der Handel gilt!
« Er hielt die Phiole an den Mund und trank den Rest aus der Heilquelle. Die Flammen flackerten ein letztes Mal auf und erloschen. Er wandte sich dem Gott zu. »Du kannst ihn noch retten, Loki, das steht in meiner Macht. Gib mir dein Wort, und wir beenden es.«
    Rasender Hass loderte in den schillernden Augen des Gottes. »Beenden? Ja, das werden wir. Hier endet es, und du bist der Erste, der geht!«
    »Loki, nein!«, schrie der Getreue auf, als der Gott in einer unglaublichen Kraftanstrengung seine Fesseln zerriss.
    Der riesige Vulkan zitterte und bebte nun stärker als zuvor. Der Getreue konnte sich kaum noch auf den Beinen halten, während rings um ihn die Felswände immer breitere Risse bekamen und schließlich zusammenbrachen. Felsbrocken und Staub regneten herab, und von unten her kochte Magma aus ständig neu entstehenden Spalten hoch; der Spiegel des Sees stieg bedrohlich an.
    »Ich werde den Vulkan zum Bersten bringen!«, brüllte der Feuergott, während er sich aufrichtete und zur wahren Riesengröße emporwuchs. Bald würden die unterirdischen Felswände zu eng für ihn werden.
    Der Getreue sah, wie der Gott die magischen Energien aus dem Inneren des Vulkans, aus den Magmaader sog und in sich zusammenballte. Aus seinen Augen loderte Feuer, und selbst das Innere seines Mundes glühte, als er mit markerschütternder, dröhnender Stimme rief: »Nun wird es geschehen!«
    Der heiße Atem des Gottes steckte den Mantel des Getreuen in Brand. Er war nur noch ein kleiner schwarzer Punkt vor dem sich entzündenden Loki, der von innen heraus grell aufleuchtete. Das Magma aus dem Inneren des Vulkans floss wie ein außen liegendes Adergeflecht Lokis Körper hinauf, dessen Kopf den Gipfel bald erreicht haben würde.
    »Du weißt, dass ich das nicht zulassen kann!«, schrie der Getreue mit berstender Stimme.
    »Du hast keine Wahl«, donnerte der Titan. »Keiner deiner Brüder kann dir hier zur Seite stehen.« Seine Hände bewegten sich langsam aufeinander zu. Wenn er sie zusammenschlug, würde der Vulkan ausbrechen und zerspringen. Das darauf folgende Beben dürfte die beiden Kontinentalplatten auseinanderreißen, Island wahrscheinlich in tausend Stücke zerbrechen und auf den Meeresgrund versinken lassen.
    Und das wäre erst der Anfang der Vernichtung.
    »Man hat immer eine Wahl«, sagte der
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