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Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin - Paradigi, J: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin

Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin - Paradigi, J: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin

Titel: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin - Paradigi, J: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin
Autoren: Jana Paradigi
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Duft, der auf ihn wie ein Aphrodisiakum wirkte. Immer wieder.
    Mit herausforderndem Knurren zog er sie am Gürtel des seidenen Morgenmantels zu sich heran, umfasste die wohlgerundeten Hüften und liebkoste ihren Bauchnabel mit seinen Lippen. »Außerdem dachte ich, ich hätte heute Morgen schon genug geleistet.«
    »Bettakrobatik zählt nicht«, wehrte Anne ab, griff nach seinem Kopf und drückte ihn sanft aber bestimmt von sich weg. »Und mit Schmusereien kannst du mich diesmal nicht erweichen.«
    »Das … das Wetter ist zu schlecht«, startete Robert einen weiteren Boykottversuch.
    Aber Anne ließ nicht locker. »Das wollen wir doch mal sehen.« Mit elegantem Hüftschwung wand sie sich aus seiner Umarmung, marschierte zum Fenster und riss die Vorhänge auf. Sofort flutete weißgoldenes Licht in das kleine, aber luxuriös eingerichtete Hotelzimmer.
    Abwehrend hielt Robert sich die Hände vors Gesicht und rief: »Hilfe, ich verbrenne!«
    »Sehr witzig.« Anne schüttelte missbilligend den Kopf, zeigte dabei ihre spitzen Eckzähne.
    Seit er über ihre wahre Natur Bescheid wusste, hatte sich das Kräfteverhältnis verschoben. Er bemühte sich, so normal wie möglich mit der Tatsache umzugehen, dass seine Angebetete eine jahrtausendealte Muse und gleichzeitig blutsaugende Vampirfrau war. Auch wenn sein Leben durch ihren Bund nur noch in fertig geschriebenen Buchseiten gemessen wurde. Die Dichtermuse in ihr trieb ihn unerbittlich an, aber Robert achtete darauf, sich trotz seiner emotionalen Knechtschaft ein gewisses Maß an Eigenständigkeit zu bewahren.
    Egal wie schlecht seine Überlebenschancen standen, konnte er einfach nicht aufhören, sie zu begehren. Es mochte für Außenstehende verrückt klingen, aber er liebte Anne, so, wie sie war. Und war es nicht das, was sich jeder tief im Inneren wünschte? Ohne Kompromisse geliebt zu werden und zurücklieben zu können? Zumindest in Dark-Romance-Romanen war genau dies der verbreitete Wunschtraum der Figuren – guten wie bösen. Nur, dass der vampirisch veranlagte Teil des Pärchens am Ende solcher Geschichten normalerweise seiner dämonischen Seite entsagte. Eine Hoffnung, die tief verborgen auch in Roberts Herz schlummerte.
    »Ich warne dich, mein Lieber, meine Geduld ist fast am Ende. Wenn du deinen Hintern nicht langsam aus dem Bett bewegst, dann …«
    »Dann was? Wirst du mich beißen, wenn ich unartig bin? Aber ich weiß ja, dass du das nicht tun kannst … nicht, bevor ich mein Buch vollendet habe. Stimmt’s, mein bittersüßer Todesengel? Auch Götter und Dämonen müssen sich an die universellen Gesetze halten.«
    Anne fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen. »Wer weiß? Wenn du mich weiterhin so reizt, gehe ich vielleicht das Risiko einer Strafe ein. Was kann so ein kurzes Menschenleben schon wert sein, hm?«
    Robert lachte. Diese Neckereien waren ein tägliches Ritual in ihrer Beziehung geworden, und er genoss sie sehr. Aber er wusste auch, dass es Grenzen gab. Und eine dieser Grenzen hatte er offenbar in diesem Moment erreicht. Annes Gesichtsausdruck wurde hart, und ihre Augen zeigten jenes ganz spezielle, raubtierhafte Funkeln – sozusagen die allerletzte Warnung.
    Robert senkte den Kopf. »Ich hasse Jogging. Gib mir ein Fahrrad, und ich strample jeden verdammten Tag dem Sonnenaufgang entgegen«, sagte er halb trotzig, halb einlenkend.
    Auf der Isle of Man waren seine Radtouren die Küstenstraße entlang bis hoch zum Elfenhügel zu einem selbstverständlichen Morgenzeremoniell geworden und mit ein Grund, warum es um seine Gesundheit und Gemütsstimmung so gut bestellt war. Doch diese Lauferei, bei der einem das eigene Gewicht bei jedem Schritt in die Gelenke fuhr, war nichts für ihn.
    Anne rollte mit den Augen und seufzte resignierend. »Na schön. Bevor ich diesen Kampf noch weitere sechs Wochen ertragen muss, einigen wir uns wenigstens auf eine Spazierrunde extra.«
    »Ein neuer Tag, ein neuer Sieg!«, rief Robert triumphierend, sprang auf und streckte seine Arme gen Zimmerdecke. Nackt, wie er war, stolzierte er zum Fenster, drückte sich von hinten gegen Anne und blickte über ihre Schulter hinweg nach draußen. »Es ist wirklich wunderschönes Wetter.«
    Vom vierten Stockwerk aus eröffnete sich ein traumhafter Blick über die Innenstadt von Bratislava. Im Dunst des aufziehenden Tages thronte der Fernsehturm hoch oben auf der Spitze der im Nordosten gelegenen Weinberge. Weit im Westen und vorbei an der Burg, dem Wahrzeichen der Stadt,
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