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Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt - Schartz, S: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt

Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt - Schartz, S: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt

Titel: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt - Schartz, S: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt
Autoren: Susan Schartz
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wenn ihr es uns erlaubt.«
    »Oh«, sagte Robert. Seine Augen nahmen auf einmal einen seltsamen Glanz an. »Das ist … eine Ehre.«
    Der Fotograf streckte die rechte Hand aus. Rian schob ihr Armband über sein Gelenk, wo es sich sofort eng anschmiegte und keinesfalls mehr verloren gehen konnte.
    Vorsichtig berührte Robert das Armband. »Fühlt sich gut an.« Er lächelte. »Ich danke dir.« Mit verlegenem Lächeln gab er Rian einen Kuss auf die Wange. »Jetzt sind wir wirklich verbunden.«
    Nadja war völlig durcheinander. Sollte sie Davids Armband annehmen?
Konnte
sie? Würde sie es verkraften, dass er ihr immer nahe war, aber nie so sehr, wie sie es wollte? Besser wäre es, abzulehnen und einen Schlussstrich zu ziehen. Sie fügte sich selbst damit nur Schmerzen zu. Abstand gewinnen war das einzig Richtige. Mit dem Armband war das nicht möglich, selbst wenn sie ans Ende der Welt reiste.
    »Willst du?«, fragte David.
    »Vorsicht«, sagte sie lahm, »ich könnte das als Heiratsantrag auffassen.«
    Rian und Pirx lachten trotzdem. Wie sollten die beiden ihre Probleme auch begreifen?
    Der Grog lachte nicht. Er war immer noch viel zu traurig über den bevorstehenden Abschied. Und was in Roberts Augen lag, konnte sie nicht deuten.
    Nadja gab sich einen Ruck. »Ja, gern.«
    David gab ihr ein Teil von sich. Mehr, als er ihr jemals würde geben können. Für ihn war es nur ein Freundschaftsarmband, das jemandem geschenkt wurde, dem man vertraute. Für Nadja aber war es, als hätte er sich ihr selbst gegeben.
    Der Elfenprinz streifte das Cairdeas über ihr Handgelenk, ohne ihre Haut zu berühren, und dafür war sie dankbar. Ob absichtlich oder nicht, sie hätte es nicht ertragen. Sie spürte, wie sich das Band um ihre Haut schmiegte, wie es fast mit ihr verschmolz, und empfand Wohlgefühl.

18 Abschied
    Nadja kontrollierte noch einmal, ob der Strom abgeschaltet war, ob alles an seinem Platz stand und nichts vergessen worden war. Dann schloss sie ab und übergab den Schlüssel der Maklerin, die ihn für Mira aufbewahren sollte.
    »Ich hoffe, Sie hatten eine schöne Zeit«, sagte die Frau, während sie im Aufzug nach unten fuhren.
    »Ja, vor allem eine aufregende Zeit«, sagte Nadja lächelnd. »Sagen Sie Mira einen schönen Gruß, und ich besuche sie, wenn sie mal wieder in Paris ist.«
    Vor der Tür trennten sie sich. Der Wind fegte durch die Straßen und kündigte pfeifend den nahenden November an. Nun war selbst Paris nicht mehr in Präsentationslaune. Alles wirkte grau und trist, die Bäume waren ohne Blätter, und der Staub auf den Straßen nahm zu.
    Die Elfen und Robert warteten bereits, als Nadja mit ihrer Reisetasche herauskam. Miteinander fuhren sie zum Bahnhof; von dort aus wollten die Menschen weiter zum Flughafen.
    Nadja kaufte die Fahrkarten und schärfte den Elfen diverse Verhaltensregeln ein. Dabei wusste sie schon, dass es völlig sinnlos sein würde. Die Zwillinge und ihre Kobold-Begleiter würden es garantiert schaffen, das Chaos mit sich zu nehmen.
    Eine Fotografie des entsprechenden Bildes führten die Elfen mit sich, dazu einen Ausdruck des lateinischen Satzes samt Übersetzung. Nadja wünschte ihnen, dass ihre Suche Erfolg haben möge. Ein großer Druck lastete auf den Zwillingen: Nicht weniger als das Überleben des gesamten Elfenvolks hing von ihrem Erfolg ab.
    Sie brachte die Zwillinge zum richtigen Bahnsteig, wo der ICE bereits wartete. Kurz vor vierzehn Uhr sollte es losgehen, und sie waren ausnahmsweise nicht zu spät dran.
    »In Mannheim müsst ihr umsteigen, ja?«, erinnerte Nadja zum hundertsten Mal. »Nicht vergessen und auf die Zugansage hören!«
    »Ja, das schaffen wir leicht«, meinte Rian lässig. »Mit der Metro können wir das ja auch. Ist doch fast dasselbe.«
    Nadja musste loslassen, sonst fuhr sie mit – es gab nur diese beiden Möglichkeiten. Sie umarmte Rian. Von Pirx und Grog hatte sie sich schon in der Wohnung verabschiedet. Die beiden unsichtbaren Geister warteten bereits im Zug. »Alles Gute.«
    »Dir auch, liebe Freundin«, sagte Rian und drückte sie an sich. »Ich freue mich auf unser Wiedersehen. Wir werden gute Nachrichten haben!«
    »Ja, das hoffe ich für euch.«
    Rian umarmte Robert, dann stieg sie ein und erschien bald darauf am Fenster des Abteils.
    Nur noch David stand da. Der Elfenprinz wirkte ein wenig verloren. »Schätze, ich muss weiter von meiner Heimat träumen«, sagte er.
    »Tut mir leid.«
    »Schon in Ordnung. Danke für alles.«
    Nadja rieb das Cairdeas.
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