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Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt - Schartz, S: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt

Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt - Schartz, S: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt

Titel: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt - Schartz, S: Elfenzeit 1: Der Hauch der Anderswelt
Autoren: Susan Schartz
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gründliche Arbeit geleistet. Plattenfirma und Manager würden sich wohl außergerichtlich mit den de Villefleurs einigen, wie Charles berichtete. Die Regenbogenpresse würde einige Zeit mit dem mysteriösen Tod des jungen Stars beschäftigt sein, ebenso mit dem Rätsel der verschwundenen Lieder. Bald würde daraus eine Legende entstehen, und verschwommene Beweisfotos würden auftauchen, wo Boy X und Elvis zusammen aufgetreten seien.
    Zweifelsohne würde das deutsche Magazin eine ziemliche Auflage erreichen, wenn es den Aufhänger geschickt platzierte. Nadja brauchte kein schlechtes Gewissen zu haben, denn Sébastiens Familie hatte ihren Segen dazu erteilt. Der Redakteur stimmte Robert zu, dass die Story preisverdächtig war, und visierte sofort sämtliche dafür in Frage kommenden Gremien an.
    Was aus den übrigen Patienten wurde, wollte Nadja nicht mehr in Erfahrung bringen. Ihre Arbeit war beendet und ihr Seelenheil wichtiger.
    Nadja hatte einmal ihren Vater angerufen und lange geweint, nachdem sie ihm alles erzählt hatte. »Wie soll ich darüber hinwegkommen, Papa?«
    »Wie man über alles hinwegkommt, Nadja«, antwortete Fabio Oreso sanft. »Man richtet den Blick nach vorn und lebt weiter.«
    »Aber wann hört es auf wehzutun?«
    »Wenn es aufhört. Eines Tages. Sieh es mal so, Nadja: Du hast besondere Freunde gewonnen.«
    »Glaubst du mir das ganze Elfengefasel denn überhaupt?«
    »Es spielt keine Rolle, was ich glaube, Kind – sondern du.«
    Er redete noch lange mit ihr, und danach ging es Nadja besser. Wie immer, wenn sie mit ihrem Vater sprach. Er war und blieb der ruhende Pol in ihrem Leben, der immer einen Rat und Ausweg wusste. Der sie immer ernst nahm, schon als kleines Kind. So weit sie zurückdenken konnte.
    »Tue ich das Richtige, wenn ich weiter in Verbindung mit ihnen bleibe?«, fragte sie.
    »Du hast es angefangen, du kannst nicht mittendrin aufhören.«
    »Obwohl ich mit dem Tod bedroht werde, wenn ich es nicht tue?«
    »Gerade deswegen, Nadja. Wenn du dieser Drohung nachgibst, verlierst du deine Selbstachtung. Deine Freiheit. Und deinen eigenen Willen. Dann bist du nur noch ein Schaf unter Wölfen.«
    Sie verstand.
    Nadja konzentrierte sich ganz auf die Reise nach York, ebenso auf den Attentäter Guy Fawkes, der dort einstmals getauft worden sein sollte. Es versprach eine interessante Geschichte zu werden. Und vermutlich leichtere Kost, was nicht das Schlechteste war.
    Die Elfen waren sehr aufgeregt, als Nadja ihnen erklärte, dass sie mit einem richtigen Zug, der sogar überirdisch fuhr, nach Worms reisen würden. Worms in Deutschland, dem Land, aus dem Nadja und Robert stammten, am Rhein, dem großen alten Strom, der auch unglaublich viele Legenden der Anderswelt mit sich führte.
    »Kennen wir doch alles«, winkte Pirx lässig ab. Für den Spruch fing er sich eine Kopfnuss von Grog ein.
    »Ich bin gespannt, was an unseren Heldensagen dran ist.« Nadja grinste.
    Grog zog ein trauriges Gesicht. »Schade, dass wir nicht zusammen fahren können.«
    »Das geht nicht. Aber wir werden uns wiedersehen, versprochen«, sagte Nadja verlegen. Sie vermisste die chaotische kleine Gesellschaft schon jetzt.
    »Wir wollen euch etwas mitgeben«, sagte Rian plötzlich. Sie sah ihren Bruder an. Der schaute zuerst kritisch, dann nickte er. »Könntet ihr … euch vielleicht kurz umdrehen? Es ist ein ziemlich intimer Vorgang.«
    Robert und Nadja sahen sich an. »Sollen wir nach nebenan gehen?«
    »Nein, nein, das ist gleich geschehen. Es ist bloß merkwürdig für uns, wenn jemand dabei zuschaut.«
    Die Zwillinge drehten sich um; Nadja wusste nicht so recht, was sie von diesem merkwürdigen Angebot halten sollte. Ihre Augen weiteten sich, als sie hinter sich seltsame, nach Würgen klingende Laute hörte. Als Rian sagte, sie könnten sich jetzt wieder umdrehen, zögerte sie einen Moment.
    Die beiden Elfen hielten je ein Armband in der Hand, das zunächst grau und schmucklos wirkte, doch bei bestimmtem Lichteinfall in allen Farben reflektierte.
    »Das sind Cairdeas«, erklärte David, »Freundschaftsarmbänder.«
    Neugierig berührte Nadja das dünne Band. Es fühlte sich flexibel an, wie … »Haut«, sagte sie und staunte.
    »Es ist ein Teil von uns«, bestätigte Rian. »Damit wisst ihr immer, wo wir sind und wie es uns geht. Wenn wir entsprechende Impulse schicken, natürlich nur. Es funktioniert leider nur einseitig, ihr könnt also nichts an uns übermitteln. Aber … wir wollen euch weiterhin nahe sein,
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