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Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Titel: Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Zwerg für einen Moment ganz ein. Als sie sich erhoben, stand eine Holzplatte mit frisch zubereitetem, dampfenden Fleisch vor Gialbeth, der stolz auf das Werk seiner Zauberkraft blickte.
    "Meine Hochachtung!", meinte Mergun anerkennend und der Zwerg lächelte bescheiden.
    "Hier! Nehmt Euch!", sagte er und reichte die Platte herum. Zuerst zögerten Edro und Lakyr, aber dann griffen auch sie zu. Nachdem sie die ersten Bissen verschlungen hatten, sagte Edro: "Ihr scheint ja ein großer Magier zu sein, Gialbeth!" Der Zwerg schob sich lächelnd ein Stück Fleisch in den Mund.
    "Ja, ich kann eine Platte mit Fleisch herzaubern, aber das ist schon anstrengend genug. Für Größeres reicht meine Macht nicht!"
    *
    Um Merguns Pferd zu entlasten, nahm Edro Gialbeth für die weitere Reise in seinen Sattel. Es war schon dunkel, da erreichten sie Whanur, eine andere Hafenstadt an der Küste des Ghormallischen Meeres. Aber hier fanden sie nirgends eine Herberge, und so mussten sie in einem Pferdestall übernachten. Zu dieser Zeit feierte man in Whanur nämlich das Naco-Fest. Naco hatte vor mehr als 200 Jahren gelebt und damals mit Hilfe von Magie seine Stadt vor der Übermacht der aus dem Norden kommenden Brenen gerettet - und seit dem gedachte man jedes Jahr dem Sieg des Naco. Aus der ganzen Umgebung waren die Menschen in die Stadt geströmt, um die Feierlichkeiten mitzuerleben. Aber es waren auch viele Ausländer (vor allem Händler aus Arana, Ylland oder Ghormall) gekommen. Sie alle zusammen überfüllten die Stadt hoffnungslos. Auf jeden "echten"
    Whanurier kamen mindestens drei Fremde!
    "Zu dumm, dass wir gerade jetzt hier aufkreuzen mussten!", schimpfte Gialbeth verdrossen, dem es offenbar am schwersten fiel, sich an sein Lager aus Stroh zu gewöhnen. Mergun brummte etwas, was jedoch niemand recht zu deuten vermochte. Er hatte auf der barbarischen Wolfsinsel ohnehin nie großen Luxus kennengelernt und so störte ihn das Lager im Heu auch wenig. Er glaubte sogar, schon in weniger bequemen Betten geschlafen zu haben, als in diesem Bett aus Heu und Stroh.
    "Etwas besseres, als zum Naco-Fest hier einzutreffen, konnte uns gar nicht passieren, Freunde! Das Fest dauert vier Tage und zieht eine Unmenge von Menschen nach Whanur. Viele kommen von weit her!
    Es wäre zumindest möglich, dass einer von ihnen etwas über Elfénia weiß", erklärte Edro gut gelaunt.
    "Vielleicht kann uns Freund Gialbeth ein bequemeres Lager herzaubern!", knurrte Lakyr - und seine Katze bekräftigte ihn mit einem lautstarken Fauchen, das alle erschreckte. Wie loyal ist dieses Dämonenwesen?, fragte sich Edro unwillkürlich. Aber dann musste er daran denken, dass die Zweiköpfige ihm schließlich das Leben gerettet hatte. Gialbeth schüttelte betrübt den Kopf.
    "Um Euch ein weicheres Lager herzuzaubern, Herr Lakyr, reicht meine bescheidene Kraft leider nicht aus!" Lakyr fluchte leise vor sich hin.
    "Wer mag bloß Euer Zaubermeister gewesen sein?", fragte er wenig taktvoll.
    Gialbeth errötete. "Es war der berühmte Hulkin, falls Euch dieser Name etwas sagt! Er war der berühmteste Zauberer des ganzen Mondlandes!", rief der Zwerg zornig.
    "Er war?", fragte der Thorkyraner bissig.
    "Piraten von der Adlerinsel erschlugen ihn." Lakyr sagte nun nichts mehr. Er schien eingesehen zu haben, dass er Gialbeth gekränkt hatte. Misstrauisch schaute der Zwerg die zweiköpfige Katze auf des Thorkyraners Schoß an und sie erwiderte seinen Blick. Irgendwo in seinen Erinnerungen war etwas, was mit einer zweiköpfigen Katze zu tun hatte .Aber er wusste es nicht mehr recht. So sehr er konnte strengte Gialbeth sich an, um sich zu erinnern. Nachdenklich kratzte er sich an seinem kurzen Spitzbart. Hatte ihm nicht Hulkin einst von einer zweiköpfigen Katze erzählt? Er wusste es nicht mehr. Es schien ihm fast so, als würde die Katze ihn durch ihren Blick daran hindern, sich zu erinnern. Ihre zwei Paar Augen hielten den Zwerg gefangen. Es war eine tiefe Sehnsucht, die aus diesen Augen sprach. Ja, auch diese Katze war nach etwas auf der Suche. Suchte auch sie Elfénia? Oder war es etwas anderes, wonach sie sich sehnte?
    Am nächsten Morgen zauberte Gialbeth zunächst einmal eine Platte mit allerlei Köstlichkeiten herbei, an der sie sich satt essen konnten. Als Edro sich zufrieden mit einem Ärmel den Mund abwischte, blickte er in der Runde umher und musterte jeden eingehend. "Wir werden heute intensiv nach Elfénia forschen. Es ist am besten, wenn wir uns zu diesem Zwecke

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