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Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Titel: Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)
Autoren: Alfred Bekker
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besondere mögen?"
    Lakyr nickte und strich der Katze liebkosend über das samtfarbene Fell.
    "Sie sagen, in diesem Tier wohne ein Dämon."
    Edro bedachte die zweiköpfige Katze mit einem kurzen Blick.
    "Stimmt das denn nicht?"
    "Mir ist es gleichgültig, was sie sagen. Das ist im übrigen auch nicht der einzige Grund, weshalb ich hier nicht sehr beliebt bin. Etwa vor einem Jahr hat mir ein Magier gesagt, ich sei verflucht dazu ein Land namens Elfénia zu suchen. Einige von diesen Männern hier waren dabei, so zum Beispiel Shyllting, der Wirt. Und dann munkelt man über mich, ich sei besessen und dergleichen mehr."
    "Sagtet Ihr gerade 'Elfénia', Lakyr?", fragte Edro aus Dakor. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen und bildeten eine Schlangenlinie.
     
    Lakyr nickte.
    "Ja. Ich habe Euch ja gesagt, dass ich verflucht bin, dieses Land zu suchen. Es ist Land, in dem die Träume der Menschen in Erfüllung gehen, ein Land ohne Götter, ohne Könige, ein Land, dessen Bewohner gelernt haben für sich selbst Verantwortung zu tragen... Es trägt viele Namen. Elfénia ist nur einer davon."
    "Ja, ich weiß", murmelte Edro mit nach innen gekehrtem Blick.
    Lakyr atmete tief durch. "Ich wurde von drängenden Träumen verfolgt, die mich Nacht für Nacht für Nacht heimsuchten. Und sie tun es noch - öfter, als mir lieb ist. Das Schlimme ist nur: Dieses Land scheint es nirgends zu geben. Ich habe sämtliche Landkarten unserer Zeit studiert. Auf keiner fand ich den Namen Elfénia verzeichnet."
    Edro lächelte matt.
    "Ich bin ebenfalls auf der Suche nach diesem Elfénia! Aber auch mir war bis jetzt kein Erfolg beschieden."
    "Manche behaupten, Elfénia existiere gar nicht und sei lediglich eine Erfindung der Geschichtenerzähler", brummte Lakyr von der zweiköpfigen Katze.
    Edro zuckte die Achseln.
    "Ich halte das nicht für ausgeschlossen."
    "Und dennoch sucht Ihr weiter, Edro?"
    "Manchmal wundere ich mich selbst darüber. Einmal war ich bereits drauf und dran, nach Dakor zurückzukehren... Bereits seit vielen Monden irre ich nun umher und suche nach einer Spur..."
    Lakyr setzte die Katze auf den Tisch und ihre vier Augen starrten Edro ebenso gespannt an wie es die ihres Herrn taten.
    "Was wisst Ihr von diesem Land, Edro?" Diese Frage klang bittend, ja, fast flehend!
    "Ich fürchte, ich weiß ebenso wenig wie Ihr. Nur eins kann ich mit Sicherheit sagen: Bevor ich Elfénia nicht gefunden habe, kann ich nicht zufrieden sein. Aber es scheint so, als würde ich es nie finden."
    Lakyr lehnte sich etwas zurück und die zweiköpfige Katze auf dem Tisch schnurrte leise.
    "Wie wäre es, wenn wir beide uns gemeinsam auf den Weg machen?", fragte der Düstere dann nach einigen Momenten des Zauderns.
    Edro zuckte mit den Schultern.
    "Ich bezweifle, dass wir mehr Erfolg auf unserer Suche haben werden, wenn wir uns zusammentun. Aber es ist angenehm, jemanden in der Nähe zu wissen, der das gleiche Ziel hat. Ich hätte also nichts dagegen einzuwenden."
    "Ihr müsst aber wissen, dass ich hier nicht sehr beliebt bin und dass das auch seine Gründe hat."
    Edro starrte die Katze an. "Was kümmert es mich, was die Leute sagen?"
    "Ihr habt keine Angst vor dem Dämon, der in dieser Katze wohnt?"
    "Glaubt Ihr denn etwa selbst schon, was die Männer über Eure Katze reden?" Lakyr zuckte mit einer Augenbraue und nahm das Tier wieder in seine Arme. Gedankenverloren strich er ihm über das schwarze Fell.
    "Es könnte sein, dass sie recht haben", sagte er schließlich gepresst.
    Edro betrachtete das Tier jetzt misstrauisch. "Es ist kein gewöhnliches Katzentier, da habt Ihr freilich recht. Aber deshalb muss es ja nicht gleich von einem Dämon besessen sein!"
    "Wir werden sehen."
    In diesem Moment brachte der Wirt das Essen. Zuerst stellte er Edro sein Mal hin und dann Lakyr.
    Schließlich gab er auch der zweiköpfigen Katze etwas, doch beeilte er sich sichtlich, fortzukommen.
    "Werdet Ihr auch über Nacht hier unterkommen?", fragte Edro kauend.
    Lakyr schüttelte den Kopf. "Ich werde draußen im Wald übernachten. Hier in der Stadt wäre mir der tödliche Dolchstoß eines Meuchelmörders sicher."
     
    Edro tat einen kräftigen Biss und überlegte. War es wirklich Zufall, dass er hier auf Lakyr gestoßen war, der das gleiche Ziel verfolgte, wie er selbst? Oder war es Schicksal?
    "Ich werde morgen wiederkehren", versprach der seltsame Mann, wobei er einen Moment lang seiner zweiköpfigen Katze beim Fressen zu sah.
    "Und wohin sollen wir uns wenden, Freund Lakyr?",
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