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Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Titel: Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)
Autoren: Alfred Bekker
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nach ihm", gab Lakyr zur Antwort.
    "Wollt auch Ihr Euch uns anschließen, Herr Gialbeth?", fragte Mergun. Der Zwerg nickte heftig.
     
    "Ja, das wäre zur Zeit mein einziger Wunsch. Wohin reitet Ihr?
    Wo gedenkt Ihr, Elfénia zu finden?"
    Mergun von der Wolfsinsel wechselte mit Edro einen bedeutungsvollen Blick und dieser wandte sich schließlich an Lakyr.
    "Wir haben kein bestimmtes Ziel - zur Zeit reiten wir nach Nordosten", sagte schließlich Edro.
    "Das ist mir recht."
    "So setzt Euch mit auf mein Pferd, Gialbeth!", bot Mergun an. Mit einigen geschickten Bewegungen hatte der Zwerg des Pferd erklommen und saß hinter dem Nordländer im Sattel. In diesem Moment erblickte er Lakyrs zweiköpfige Katze, die sich unter dem Mantel ihres Herrn versteckt gehalten hatte. Nun aber kam sie hervor.
    "Was habt Ihr da für eine merkwürdige Katze, Herr...äh, wie heißt Ihr eigentlich?"
    "Lakyr." Und auch die anderen hielten es nun für angebracht, sich ebenfalls vorzustellen.
    "Ja, es ist zweifellos ein besonderes Tier." Und bei diesen Worten streichelte Lakyr sie zärtlich. Fast so, als hätte er ein Kind auf dem Arm.
    "Wisst Ihr, ich fand sie in Arana. Sie streunte herrenlos umher und schloss sich mir an. Ich weiß es nicht, aber vielleicht ist sie auch auf der Suche nach Elfénia!"
    In des Zwerges Gesicht traten Angst und Abscheu.
    "Die Leute dieser Gegend wissen viel über eine zweiköpfige Katze zu berichten", sagte Gialbeth vorsichtig, sichtlich darum bemüht, Lakyr nicht zu erzürnen. Das Gesicht des Thorkyraners verfinsterte sich.
    "Was die Leute reden, interessiert mich nicht."
    "Aus dem Westen sind Leute gekommen, die haben die hiesige Landbevölkerung vor Euch und Eurer Katze gewarnt. Sie werden Euch sicherlich irgendwo auflauern. Und die verworrenen Schluchten dieser Gegend eignen sich besonders gut für einen Hinterhalt", meinte der Zwerg. Lakyr zuckte lediglich mit den Schultern.
    "Und wie ist es mit Euch, Gialbeth? Glaubt Ihr diesen abergläubischen Unsinn?" fragte er dann.
    "Ich weiß nicht", antwortete der Zwerg unsicher. Anscheinend konnte Gialbeth sich eines Unbehagens nicht erwehren.
    *
    Es schien Edro so, als würden die Felswände, die sich vor oder neben ihnen erhoben immer steiler und schroffer. Irgendwo in der Ferne konnten die Reisenden schneebedeckte Gipfel erkennen. Dörfer und dichter besiedelte Gebiete mieden sie.
    "Sagt mir, Gialbeth, wer war es, der Euch sagte, dass wir den Weg gehen würden, den wir gegangen sind?", fragte Mergun den Zwerg.
    "Es war ein etwas sonderbarer Mann, vielleicht ein Magier oder Adept, ich weiß es nicht. Von seinem Gesicht habe ich nichts sehen können. Er war in eine schwere Kutte gehüllt, und der Schatten, welchen seine Kapuze warf, verdeckte sein Antlitz."
    "Ihr wisst nichts Näheres über diesen Mann?"
     
    "Nein."
    "Aber Ihr habt ihm geglaubt!"
    "Ja."
    "Aber warum?", fragte Mergun.
    "Warum nicht ?" Der Mann von der Wolfsinsel seufzte und Lakyrs Katze miaute.
    "Wisst Ihr, Herr Mergun, wenn man auf der Suche nach Elfénia ist, dann folgt man jeder noch so kleinen Fährte."
    *
    Am Himmel stand ein wüstes Gemälde aus Wolken und Sonnenstrahlen.
    Lag Elfénia vielleicht dort oben in den Wolken? Es konnte dann auch nicht sein, dass dieses Land auf einer Landkarte eingezeichnet war! Gegen Nachmittag machten die vier Reiter auf einem Felsplateau Rast und aßen von ihrem mitgebrachten Proviant. Ein Raubvogel kreischte und ein leichter Wind wehte. Als Mergun Gialbeth etwas von seinem Proviant reichte, wehrte dieser lächelnd ab.
    "Lasst nur, Herr Mergun. Nehmt Ihr das Essen - Ihr habt es eher nötig als ich", meinte er dann rätselhaft. Mergun zuckte unschlüssig mit den Schultern.
    "Ihr müsst es wissen, Gialbeth. Aber klagt mir nachher nicht Euren Hunger!"
    "Ihr werdet es mir vielleicht nicht zutrauen, aber ich verstehe mich ein wenig auf die Zauberei!" Nicht selten sagte man den Zwergen magische Fähigkeiten nach. Aber dennoch waren die anderen alle sehr erstaunt. Vielleicht lag es daran, dass es zu jener Zeit schon nicht mehr allzu viele Zwerge auf der Welt gab. Gialbeth verschränkte nun Arme und Beine und schloss dabei die Augen (so wie es die Priester am Fuße des Uytrirran, des Berges, auf dem die Götter der Menschen wohnten, manchmal taten, wenn sie meditierten). Man sah seinen Zügen die Anstrengung wohl an, denn sie verzogen sich grimassenhaft. Seine Hautfarbe wechselte in ein giftiges Grün. Schwarze Nebelschwaden erschienen aus dem Nichts und hüllten den
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