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Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)

Titel: Elfen und Goetter (Die Saga von Edro und Mergun - Komplettausgabe)
Autoren: Alfred Bekker
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bis es dunkel war.
    Er ging also davon, aber schon kurz nach Sonnenuntergang war er wieder da. Mit einigen raschen, geschickten Bewegungen hatte er die Mauer erklommen und starrte auf den Thyrnesen, der unruhig im Garten herumpatrouillierte.
    Edro glitt von der Mauer herunter und versteckte sich hinter einem dichten Gebüsch. Der Thyrnese wandte zwar misstrauisch den Blick, doch schien er nichts bemerkt zu haben.
    In einem günstigen Augenblick schlich sich Edro an ihn heran und versetzte ihn mit einem Schlag ins Land der Träume. Nur ein dumpfes Stöhnen ging noch von ihm aus, bevor er bewusstlos zu Boden sackte.
    Edro schleifte den leblosen Körper hinter ein Gebüsch und sah sich dann misstrauisch im Garten um.
    Außer dem Thyrnesen schien es hier keine Wächter zu geben.
    Rasch hatte Edro mit Hilfe seines Dolches das Schloss der Tür aufgebrochen. Vorsichtig öffnete er sie und trat ein.
    Es war ein großes, saalartiges Zimmer, das sich ihm offenbarte. Es war fast stockdunkel - nur durch ein winziges Fenster fiel etwas Licht.
    Edro steckte seinen Dolch weg und zog dafür sein Schwert. Wer wusste schon, was in einem Haus wie diesem für Gefahren lauern konnten?
    Von der Marktfrau, die ihm von Druas und seinen Karten erzählt hatte, war ihm gesagt worden, dass in der Straße der steinernen Götzen die verrücktesten und extravagantesten der Paramonier lebten.
    Nicht selten, so hatte die Marktfrau berichtet, hielten sie sich seltsame Monstren als Haustiere oder engagierten Magier zu ihrer Bewachung.
    Edro hatte nicht recht gewusst, ob er der Marktfrau glauben sollte oder nicht.
    Vorsicht war auf jeden Fall das Beste.
    Edro ließ zwar äußerste Wachsamkeit walten, aber dennoch bemerkte er nichts Verdächtiges.
    Ich muss mich beeilen!, wurde es dem Dakorier klar. Bevor der Thyrnese wieder zu sich kommt, muss ich fertig sein!
    Gewand wie eine Katze schlich er eine Treppe hinauf.
    Behutsam öffnete er eine Tür und gelangte in ein mit Büchern und Bildern vollgestopftes Zimmer.
    Ob Druas hier seine Karten aufbewahrte? Edro suchte zwischen den Büchern herum, aber nirgends fand er eine Landkarte. Am liebsten hätte er wütend die Bücher zu Boden geworfen, aber das hätte sicherlich den Herrn des Hauses aufgeweckt.
    "Was macht Ihr da?", hörte er da plötzlich eine erstaunte Stimme.
    Edro blickte sich blitzschnell um und sah in das fette Gesicht eines Mannes,der sicherlich nicht an Unterernährung litt.
    Er war in ein weißes Nachthemd gekleidet und in der Hand hielt er eine Lampe.
    "Wer seid Ihr?", fragte Edro, der ebenso erstaunt wie der Mann vor ihm war.
    "Ich bin Druas. Und Ihr?"
    "Mein Name ist Edro."
    "Und was sucht Ihr hier - mitten in der Nacht?"
    "Ich wäre ja auch am Tag gekommen, hätte Euch Euer thyrnesischer Wächter eingelassen. Ich suche nach alten Landkarten."
    "Wo ist Saurin jetzt?"
    "Saurin?"
    "Der Thyrnese."
    "Er ist bewusstlos und liegt im Garten hinter einem Strauch."
    Druas nickte düster und stellte die Lampe auf einem kleineren Tisch ab.
    "Urkivrykä!", rief er dann. Und aus dem Nichts entstand ein weißes, leuchtendes, formloses Etwas. Edro erschrak.
    "Das ist Urkivrykä, mein Leibwächter. Er versteht wenig Spaß, besonders bei Dieben!"
    "Ich wollte nicht stehlen."
    Druas lachte schallend.
    "So? Was wolltet Ihr denn?"
    "Ich bin auf der Suche nach einem Land mit dem Namen Elfénia.
    Aber es ist auf keiner mir bekannten Karte verzeichnet. Als ich von Euch und Euren Karten erfuhr, dachte ich, dass dieses Land vielleicht auf ihnen verzeichnet sein könnte. Und um dieses festzustellen bin ich hier."
    Druas betrachtete Edro nachdenklich. Seine braunen Augen musterten ihn einige Augenblicke lang durchdringend.
    Währenddessen verhielt sich Urkivrykä, der Dämon, den Druas zum Leibwächter hatte, völlig ruhig.
    "Soll ich Euch nun glauben, Herr, oder nicht?", fragte er dann, wobei er heftig mit den Schultern zuckte.
    "Von einem Land mit dem seltsamen Namen Elfénia habe ich jedenfalls noch nichts gehört. Ich glaube auch nicht, dass es auf dieser Welt ein Land mit diesem Namen gibt!"
    "Und auf Euren Karten? Sind dort nicht doch irgendwelche Hinweise?", fragte Edro enttäuscht. Aber Druas schüttelte den Kopf.
    Das weiße, formlose Etwas, das Urkivrykä war, schwebte langsam auf Edro zu. Dieser zog daraufhin sein Schwert.
    Druas lachte hässlich.
    "Das hilft Euch gegen diesen Dämon nicht!", stellte er höhnisch fest, und Edro ahnte, dass er recht behalten sollte.
    Da spürte er einen ungeheuren Druck
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