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Elentaria Saga - Teil 1

Elentaria Saga - Teil 1

Titel: Elentaria Saga - Teil 1
Autoren: Guinevere Labod
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ignorierte mich das Vieh in der Hoffnung, ich würde aufhören, weil es mir zu langweilig wurde, doch ich hörte nicht auf, immerhin musste ich Jacob helfen. Leider machte ich es damit noch schlimmer, denn der Wolf wurde richtig wütend wegen mir. Er packte Jacob am Schwanz und schleuderte ihn gegen einen Baum, wo Jacob sich wieder in einen Menschen zurückverwandelte. Erst sah er mich an, dann verlor er das Bewusstsein, was ich nicht so gut fand.
    >>Raja, geh zu Jacob.<<, sagte ich, was mein Freund auch tat. Währenddessen kam der Wolf mir näher.
    >>Ich merke, du willst zuerst gefressen werden.<<
    >>Eigentlich nicht. Ich schmecke nicht gut.<<, meinte ich.
    Der Wolf grinste. Ich glaube, er mochte mich. Nun denn, Sympathie spielt bestimmt eine Rolle beim Aussuchen der Mahlzeit. Wenn ich etwas Essen wollte, schaute ich ja auch auf den Teller, ob mir das gesehene zusagte.
    >>Ach nein? Warum nicht?<<
    >>Na ja … ich habe mich immer nur von Knoblauch und Zwiebeln ernährt. Wenn du deine Zähne in mein Fleisch bohrst, wird es furchtbar stinken.<<
    Der Wolf grinste erneut.
    >>Du bist nicht von hier, oder?<<
    >>Ich bin nur auf der Durchreise.<<, sagte ich.
    >>Ah ja.<<
    Ich drückte mit dem Rücken gegen einen Baum.
    Der Wolf hatte mich ziemlich zurückgedrängt. Ich blickte hinter den Wolf, was das Vieh ziemlich kirre machte. Er wollte andauernd nach hinten schauen, wagte es aber nicht, als fürchtete er, ich würde dann abhauen.
    >>Hey, sieh mal, was ist das denn?<<
    Nun konnte der Wolf nicht mehr widerstehen und sah nach hinten. Sofort ergriff ich die Chance und lief weg. Dabei machte ich gehörigen Lärm, damit er mir auch hinterher kam, immerhin sollte er nicht weil ich abgehauen war, auf meine Freunde losgehen, dann wäre ja meiner ganzer Plan schief gegangen.
    >>Bleib hier!<<, schrie der Wolf.
    Mit einem großen Satz sprang das Mistvieh schließlich über mich drüber und blieb vor mir stehen.
    >>Ha ha!<<, rief ich. >>Du bist drauf reingefallen.<<
    Der Wolf knurrte. Ich glaubte, er hatte keine Lust mehr auf Reden oder meine Sprüche. Er war nun endgültig bedient und wollte essen. Ich ging wieder rückwärts, um den Wolf zu entkommen.
    >>Da du so eine Nervensäge bist, wahrscheinlich sogar im Tod, werde ich dich schnell töten. Ich verspreche es dir.<<
    Ich lachte.
    >>Wie nett!<<
    >>Ja, ich kann auch nett sein.<<, sagte der Wolf traurig, was mich irritierte.
    Seine traurigen Augen fielen mir sofort auf, da wurde mir klar, dass er nicht immer so war. Was war vor Rotkäppchen und den sieben Geißlein? Was war vor den vielen Märchen, in denen der Wolf böse dargestellt wurde? Was war da? Wölfe sind von Natur aus keine bösen Tiere, auch wenn sie zum Teil Fleischfresser sind. Dass hatte ich in der Schule gelernt. Endlich mal etwas sinnvolles, was ich gelernt habe.
    >>Du warst nicht immer böse, oder?<<, fragte ich.
    >>Das geht dich nichts an, Mädchen.<<, knurrte das Tier so böse, dass ich wieder zurückschreckte.
    Sofort aber sammelte ich meinen Mut zusammen, um ihn doch noch herauszulocken aus seiner Dunkelheit.
    >>Was hat dich so böse gemacht?<<
    Der Wolf knurrte erneut.
    >>So kann ich dir nicht helfen.<<, meinte ich.
    >>Du mir helfen? Wie denn? Du bist nur ein Mädchen.<<
    Ich schüttelte den Kopf.
    >>Ich bin nicht nur ein … ein Mädchen. Ich bin die Sternenkönigin. Ich kann dir sehr wohl helfen, wenn ich will und wenn du mit mir redest.<<
    Der Wolf musterte mich. Ich wusste nicht, ob er mir glaubte oder sich nur bereit machte, mich anzufallen. Ich konnte seine Miene nicht deuten. Schnell sah ich zu Jacob, um mich mit einem kleinen Lächeln von ihm zu verabschieden, doch er war noch bewusstlos. Ich würde sterben, dass machte mich nicht gerade glücklich. Nein, ich war eher wütend, denn das wollte ich nicht. Niemals wollte ich so jung sterben. Ich wollte immer alt und grau werden, in einem Schaukelstuhl sitzen, mit einem Kater auf meinem Schoß und den Stricknadeln in meinen Händen. Und falls ein Vampir kommt, würde ich mich beißen lassen, um niemals zu sterben - was ich noch besser finden würde. Ach ja, niemals schlafen und essen, welch ein Traum! Okay, Klee, konzentrier dich wieder, hier gibt es bei weitem wichtigeres zu erledigen!
    >>Du bist die Sternenkönigin? Die Sternenkönigin ist seit über zwanzig Jahren im Gefängnis und du siehst nicht gerade aus wie sie.<<, meinte der Wolf.
    Ich nickte.
    >>Ja, ich weiß. Ich bin … die neue Sternenkönigin.<<, sagte ich und präsentierte dem Wolf das
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