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Elentaria Saga - Teil 1

Elentaria Saga - Teil 1

Titel: Elentaria Saga - Teil 1
Autoren: Guinevere Labod
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stieß die Kinderfresserin ins Feuer. Ich schloss sofort die Augen, wollte und konnte nicht mit ansehen, was dort geschah, aber ich konnte es hören, sehr gut sogar, wie sie schrie vor Schmerzen. Es war grausam, fand ich, und hielt mich deswegen an Jacob fest, der mich versuchte mit seiner Umarmung zu beschützen.
    Kaum waren die Geräusche verklungen, lösten wir uns aus der Umarmung und gingen Raja helfen. Jacob suchte nach Verbandszeug, als er es fand, wuschen wir Rajas Wunde, der große Schmerzen hatte, und verbanden diese.
    >>Besser?<<, fragte Jacob.
    Raja nickte.
    >>Ja, danke. Ich kann kaum glauben, dass die Hexe mir tatsächlich ein Stück Fleisch aus dem Arm gebissen hat. Ich habe von den Geschichten von Kinderfresserin gehört, nur dass ich je einer begegnen würde, kann ich bis jetzt immer noch nicht glauben.<<
    Raja schüttelte unglaubwürdig den Kopf.
    >>Ich kann es auch kaum glauben.<<, sagte ich.
    Jacob kümmerte sich um meine Hand. Die Wunde sah sehr groß aus. Auch meine Handgelenke sahen furchtbar aus und dann noch die Würgemahle an meinem Hals. Jacob sah mich an, als hätte er all das selbst verbrochen.
    >>Hey, schau nicht so.<<, sagte ich zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Wange. >>So ist das halt im Kampf.<<
    Raja lachte, nur Jacob nicht. Er fühlte sich schrecklich, was mir imponierte. Ich konnte seine Liebe spüren, und das machte mich so unendlich glücklich, ließ mich meine Schmerzen vergessen, zumindestens für einige Momente.
    >>Wie hast du uns eigentlich gefunden?<<, fragte Raja neugierig. Auch mich interessierte das sehr. War es meine Liebe, die ihn geführt hatte?
    Die Frage war mir auch schon in den Sinn gekommen. Jacob legte zaghaft einen Verband um meine Handgelenke.
    >>Ich … ich bin am Schloss angekommen und ihr ward nicht da, nur die Sachen und das Feuer, was euch im Übrigen verraten hat. Wisst ihr denn nicht, dass man im dunklen Wald kein Feuer entfacht? So findet euch doch jeder sofort.<< Jacob schüttelte den Kopf. >>Na ja, aufjedenfall, ich versuchte mit meiner Nase eure Spur aufzunehmen, nur … ich fand nichts. Ich war verzweifelt, da hörte ich aufeinmal … Klees Stimme, die mich rief. Ich lief ihr nach und kam hier her.<<
    Ich war überrascht.
    >>Du hörtest meine Stimme?<<
    Jacob lachte.
    >>Ja. Und frag mich nicht, wie das möglich ist, denn ich weiß es auch nicht. Ich kann es selbst nicht glauben, doch so habe ich dich gefunden.<<
    Raja lächelte.
    >>Das ist eben Liebe.<<
    Liebe … ich wurde rot.
    Jacob küsste meine Hand, dann wollten wir endlich gehen, endlich diesen Ort verlassen und zurück zum Schloss.
    Kaum hatten wir die Hütte verlassen, vernahmen wir eigenartige Geräusche. Jacob trat langsam vor und lauschte. Plötzlich wurde er bleich vor Schreck, was mich ziemlich schockierte, denn so leicht war Jacob eigentlich nicht zu schockieren.
    >>Jacob, was ist los?<<
    Kaum hatte ich die Frage gestellt, hörten wir einen Wolf heulen. Es war so ein grauenhaftes Jaulen, das mir ein Schauer über den Rücken lief.
    >>Was war das?<<, fragte Raja.
    Ich konnte es mir denken, aber ich wollte es einfach nicht wahrhaben. Das konnte nicht wahr sein. Nicht das auch noch. Hatten wir nicht genug durchgemacht?
    >>Jacob…?<<, flüsterte ich.
    Er drehte sich zu mir um.
    >>Der böse Wolf kommt…<<

Der böse Wolf

    Wie nun Rotkäppchen in den Wald kam,
    begegnete ihm der Wolf.
    Rotkäppchen aber wusste nicht,
    was das für ein böses Tier war,
    und fürchtete sich nicht vor ihm.
Rotkäppchen

    Jacob zog mich am Ärmel meiner Jacke quer durch den Wald. Raja eilte derweil neben uns her und sah sich immer wieder nach hinten um. Er war ein schneller Läufer, nicht so ich. Ich stellte mich dümmer als ein Toastbrot an. Mir gelang es gerade so, nicht über einen kleinen Ast oder einen Grashalm zu stolpern. Ich war für Verfolgungsjagden wirklich nicht gedacht. Nein, ganz und gar nicht.
    >>Klee, lauf schneller!<<, schrie Jacob mich an.
    Wären wir nicht in einer Gefahrensituation gewesen, ich hätte ihm wohlmöglich meine Tasche um die Ohren gehauen. Ich keuchte wie man nur bei seinem letzten Atemzug keuchte und er schubste mich noch mehr herum. Ich wusste selber, dass wir vom Wolf aus Rotkäppchen verfolgt wurden, trotzdem konnte ich nicht schneller, als ich eh schon lief. Ich war keine Marathonläuferin wie Raja, der im Übrigen, so erzählte er unterwegs, immer gerne um die Wette lief. Ich hatte ihm schon gesagt, ich würde bei ihm in die Lehre gehen. Jacob war nicht angetan
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