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Elbenzorn

Elbenzorn

Titel: Elbenzorn
Autoren: Susanne Gerdom
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seinen dichten Brauen hervor auf Iviidis und ihren Mann. »Bis zu eurem großen Tag bleibt mir noch Zeit genug, ein paar familiäre Angelegenheiten zu regeln. Ich hoffe, dass ich in offizieller Stellung an eurer Krönung teilnehmen kann.«
    Iviidis sah ihn mit hochgezogenen Brauen an. Rutaaura hatte einen Schluck Wein genommen und prustete ihn jetzt über den Tisch. »Was denn?«, rief sie lachend aus. »Du willst deinen Anspruch geltend machen? Du hast doch immer gesagt …«
    »Ach, ich habe viel gesagt«, wehrte Trurre ab. »Meine Meinung hat sich geändert. Ich will nicht, dass in der Kronburg ähnliche Zustände herrschen wie hier – und die Gefahr ist groß.«
    »Würde mich bitte jemand aufklären, worüber ihr redet?«, bat Iviidis mild.
    Rutaaura lachte immer noch. »Trurre hier«, sagte sie und klopfte dem Zwerg auf die Schulter, »ist der Sohn Groffin Steinbrechers. Er hat sich bisher nur geweigert, das zur Kenntnis zu nehmen.«
    Trurre funkelte sie an. »Ganz so ist es nicht, liebe Freundin«, sagte er. »Mein Vater hat mich immerhin vom Hofe verbannt.« Rutaaura zuckte mit den Achseln und grinste in ihr Weinglas.
    Olkodan verneigte sich im Sitzen vor dem Zwerg. »Ich fühle mich geehrt, Prinz«, sagte er mit einem Lächeln.
    »Ah, bah«, erwiderte Trurre und trank aus lauter Verlegenheit einen großen Schluck Wasser aus Iviidis’ Glas.
    Sie gingen spät auseinander und verabschiedeten sich voller Herzlichkeit von Trurre Silberzunge. Olkodan begleitete ihn noch zu seinem Quartier und hielt einen Moment lang die Pranke des Zwerges zwischen seinen Händen. »Wir werden Frieden schließen«, sagte er schließlich. »Einen wahren Frieden zwischen deinem und meinem Volk. Ich bin froh, dich kennengelernt zu haben, Trurre Silberzunge, Prinz der Unterirdischen.«
    »Und ich bin froh, dich Freund nennen zu dürfen, König der Goldenen«, erwiderte der Zwerg und umarmte den Elben.
    Olkodan stand noch einen Augenblick lang vor der Tür, durch die Trurre verschwunden war, dann breitete er in einer Aufwallung der Freude die Arme aus und ging schnellen Schrittes zu seinen und Iviidis’ Räumen, wo seine Frau bereits auf ihn wartete.
    »Ich liebe dich«, flüsterte er und nahm ihre zarte Ohrspitze sanft zwischen die Lippen. Sie schnurrte wie eine Katze und umarmte ihn fest.
    »Schlaf gut, mein Liebster. Bald ist die ruhige Zeit für uns vorüber.«
    Olkodan stöhnte und vergrub den Kopf im Kissen. »Was für eine verrückte Geschichte«, murmelte er. »Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich doch Nachbarins Töchterchen genommen. Sie war ganz verschossen in mich. Sie ist Marktfrau in Grünau, eine sehr respektable Partie …«
    Iviidis schlug lachend mit dem Kissen nach ihm, und dann lagen beide still da und sahen noch eine Weile ins Dunkle, ehe sie schließlich einschlummerten.

ENDE

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