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Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Titel: Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor
Autoren: Frank Rehfeld
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ihnen, riss sie zwar nicht von den Beinen, aber lenkte sie für einen Moment ab.
    Ihre Begleiter hatten inzwischen ihre Waffen gezogen und setzten sich gegen die Angreifer zur Wehr, aber die Übermacht der Gardisten war zu groß.
    »Ergreift sie endlich!«, rief Larkosh.
    Thalinuel rannte los, sprang auf die Seitenkante des umgestürzten Tisches und stieß sich davon ab. Mit einem Salto setzte sie über die Gardisten hinweg und landete fast unmittelbar vor dem Bewahrer der Säulen wieder auf den Beinen. Er versuchte, noch weiter zurückzuweichen, war aber nicht schnell genug. Mit einer Hand packte Thalinuel ihn und zog ihn zu sich heran, mit der anderen griff sie nach einem Messer in ihrem Gürtel und presste ihm die Klinge gegen den Hals.
    »Aufhören!«, befahl sie. »Lasst eure Waffen fallen, oder ich töte ihn. Ich schwöre, ich werde ihm die Kehle durchschneiden!«
    Die Kämpfe kamen augenblicklich zum Erliegen. Rasch wurden die Gardisten entwaffnet, aber vor der Tür warteten noch weitere.
    »Gut gemacht«, lobte Molakan. Die Krieger scharten sich um Thalinuel. Glücklicherweise war keiner von ihnen schwer verletzt worden. »Und jetzt nichts wie weg von hier. Larkosh nehmen wir als Geisel mit.«
    Um einen Befreiungsversuch zu vereiteln, wurde Thalinuel von ihren Begleitern wie von einem lebenden Schutzschild umgeben, als sie die Halle verließen. Die Gardisten wichen vor ihnen zurück und ließen sie unbehelligt passieren.
    »Lasst sie gehen!«, stieß Larkosh hervor. »Sie werden ihre Strafe schon noch erhalten.«
    Wie Thalinuel vermutet hatte, war er ein Feigling, der sie nur verriet, um sich und sein Amt zu retten. Als Molakans Bewegung rasant am Erstarken gewesen war, hatte er die Zeichen der Zeit erkannt und sich rasch auf dessen Seite gestellt. Nun jedoch, da ihnen der Wind ins Gesicht wehte, wechselte er mit gleicher Geschwindigkeit ein weiteres Mal die Fronten.
    Vor dem Gebäude standen immer noch ihre Pferde. Thalinuel wartete, bis ihre Begleiter aufgestiegen waren, dann versetzte sie Larkosh einen Stoß und schwang sich ebenfalls in den Sattel.
    »Für Euren heimtückischen Verrat sollte ich Euch töten«, stieß Molakan hervor. »Aber um es mit Euren eigenen Worten zu sagen, Ihr werdet Eure Strafe schon noch erhalten.«
    Sie trieben ihre Pferde an, preschten durch die Straßen nach Norden, wo immer noch der Brand wütete. Niemand wagte sich ihnen entgegenzustellen.
    Bald kamen ihnen Reiter ihres Heeres entgegen, deren Ziel gewesen war, Molakan zu retten, nachdem sie die Falle erkannt hatten. Entsprechend froh waren sie, ihn und die anderen Befehlshaber mehr oder weniger wohlbehalten anzutreffen. Wie sie berichteten, hatten sie und die anderen Krieger sich nichts ahnend und todmüde von dem langen Ritt auf ihre Betten in den Kasernen fallen lassen, doch kurz darauf waren diese in Flammen aufgegangen. Als sie aus dem Rauch und dem Feuer ins Freie getaumelt waren, hatte die Stadtgarde sie bereits erwartet und war über sie hergefallen.
    »Aber sie haben nicht mit unserem erbitterten Widerstand gerechnet«, schloss der Krieger. »Sie haben wenig Kampferfahrung.«
    Der Kampf dauerte noch immer an, als sie die Kasernen erreichten. Viele der Krieger hatten ihre Waffen zurückgelassen, als sie voller Panik ins Freie geflohen waren, und bevor sie überhaupt begriffen, was geschah, waren sie ein leichtes Opfer der talarischen Garde geworden. Erleichtert sah Thalinuel, dass die meisten von ihnen jedoch nur niedergeschlagen und nicht getötet worden waren.
    Aber wie der Krieger schon gesagt hatte, die Gardisten waren kaum kampferprobt und den Veteranen des Heeres sowohl an Zahl wie auch Erfahrung weit unterlegen, nachdem diese sich erst einmal formiert hatten. Larkosh hatte seine Kämpfer deutlich überschätzt. Vermutlich hatten sie ihre Hoffnungen hauptsächlich auf die Festnahme Molakans und der anderen führenden Thir-Ailith gesetzt und erwartet, dass das Heer sich ergeben würde, wenn diese als Geiseln vorgeführt wurden. Als sie sie jetzt jedoch frei herannahen sahen und erkannten, dass der Plan gescheitert war, wandten sie sich entsetzt zur Flucht.
    In dem Zeltlager vor der Stadt bot sich das gleiche Bild. Auch hier hatten die Gardisten gewartet, bis die Krieger müde in ihre Zelte gekrochen waren, und hatten diese anschließend mit Brandpfeilen über ihren Köpfen angesteckt, und auch hier flohen sie entsetzt, als sich die Heerführer näherten.
    »Lasst sie fliehen!«, befahl Olvarian. Noch immer
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