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Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Titel: Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor
Autoren: Frank Rehfeld
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von Talarien stiegen sie von ihren Pferden. Larkosh erwartete sie bereits in seinem Amtszimmer. Auch sein Gesicht zeigte Zorn.
    »Was habt Ihr Euch bloß bei dem Angriff auf Saltinan gedacht?«, fuhr er Molakan an, ohne sich auch nur Zeit für eine Begrüßung zu nehmen. »Das ist Wahnsinn! Ihr habt einen Bruderkrieg innerhalb des Elbenvolkes begonnen, habt dem König den Krieg erklärt!«
    »Falsch«, erwiderte Molakan. »Der König hat unserem Volk den Krieg erklärt. Er hat sich gegen uns und für die Menschen entschieden, hat sich vor ihnen erniedrigt und sich ihnen angebiedert. Wir hatten bereits gesiegt, als er sich mit seinen Truppen schützend vor die Menschen gestellt hat. Damit hat er Verrat an den Interessen unseres Volkes geübt und uns selbst den Krieg erklärt.«
    »Aber Saltinan verwüsten, das Juwel unter den Elbenstädten, und die Türme niederbrennen, eines der großen Wunder der Welt, deren Hüter Ihr selbst einst wart …« Larkosh gestikulierte erregt mit den Händen und ging auf und ab. »Wie konntet Ihr bloß so eine Schreckenstat begehen? Die Nachricht hat sich in Windeseile verbreitet, und ein Aufschrei des Entsetzens und der Empörung geht durch unser Volk. Ihr habt es auf Eurem Weg vielleicht noch nicht mitbekommen, aber hört Euch nur einmal auf den Straßen um. Man jubelt Euch nicht länger zu, sondern wendet sich voller Zorn von Euch ab.«
    »Ich habe den Angriff auf Saltinan geführt«, erklärte Olvarian. »Er war so nicht geplant. Es sollte ein Über raschungsschlag werden. Wenn es uns gelungen wäre, die Königin in unsere Gewalt zu bringen …«
    »Wenn, wenn, wenn«, äffte Larkosh ihn nach. »Es ist Euch aber nicht gelungen, und nun wird die Rache des Königs rasch und hart erfolgen. Es ist zu hören, dass überall im Reich, wo sich die Nachricht schon verbreitet hat, die Elben zu den Waffen greifen, um ihn zu unterstützen. Selbst die, die vorher an ihm gezweifelt haben, ohne ganz auf unsere Seite zu wechseln, stellen sich nun hinter ihn. Wir können es nicht mit der geballten Macht des Königs aufnehmen!«
    »Auch in den freien Städten, die sich mit uns verbündet haben, werden die Elben zu den Waffen greifen, selbst wenn sie im Moment zornig sein mögen«, behauptete Molakan. »Allein schon, um zu verteidigen, was wir bislang erreicht haben. Es sind Thir-Ailith, für sie gibt es keinen Weg zurück. Und auch nicht für die Verwalter der Städte, die sie aufgenommen haben, denn auch auf ihnen lastet der Bann. Aber das brauche ich Euch wohl nicht zu sagen.«
    »Ich habe mich vom Königreich losgesagt und Euch und allen, die nach Euch kamen, Unterschlupf gewährt, weil ich Lotharons Politik den jüngeren Völkern gegenüber für falsch hielt. Aber ich habe niemals vorgehabt, gegen ihn Krieg zu führen! Einen Krieg zudem, den wir nicht gewinnen können.«
    »Das sehe ich anders«, widersprach Molakan. »Auch wir haben ein großes Heer und können es kräftemäßig mit dem des Königs aufnehmen.«
    »Ihr Narr!«, schrie Larkosh ihn an. »Ich glaube, Euch ist immer noch nicht klar geworden, was Ihr angerichtet habt. Ihr hattet alle Trümpfe in der Hand. Das Bündnis zwischen Lotharon und den Menschen hätte viele erzürnt und Euch zahlreiche neue Anhänger zugetrieben. Aber das interessiert mittlerweile niemanden mehr. Jeder spricht nur von der Verwüstung Saltinans, und alle sind empört darüber. Diejenigen, die vorher unentschlossen waren, Euer Handeln jedoch mit Sympathie verfolgt haben, schlagen sich in Massen wieder auf die Seite des Königs. Sogar viele Eurer Anhänger sagen sich von Euch los.«
    »Dann sind sie gleich doppelte Verräter«, knurrte Molakan. »Wahrlich Ausgestoßene, die bei niemandem mehr eine Heimat haben. Aber das Blatt wird sich wieder wenden. Wenn es zum Krieg kommt, wird bald niemand mehr von Saltinan sprechen. Und ich habe noch einen Trumpf in der Hand, den Ihr anscheinend vergessen habt. Mit Tal’Orin verfüge ich über die stärkste Festung, die jemals erbaut wurde. Nicht einmal mit hunderttausend Kriegern könnte Lotharon sie erstürmen!«
    »O nein, ich habe Tal’Orin keineswegs vergessen«, behauptete Larkosh. »Sicher, Ihr könnt Euch dort verschanzen, aber was ist mit allen anderen? Unsere Städte sind nicht befestigt und können den Truppen des Königs keinen solchen Widerstand entgegensetzen. Lotharon wird eine abtrünnige Stadt nach der anderen erobern, auch Talarien, und die Verwalter durch ihm treu ergebene Gefolgsleute ersetzen. Mich
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