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Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor

Titel: Elbensturm: Die Zwerge von Elan-Dhor
Autoren: Frank Rehfeld
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Kraft aus einer anderen Welt versorgt. Nur dadurch konnten sie überhaupt überleben. Die Hochelben, die uns bei unserem Krieg unterstützten, sprachen von einer ungeheuer starken und bösen Macht auf der jenseitigen Daseinsebene. Unter diesen Umständen sollten wir wohl froh sein, dass uns kein Empfangskomitee erwartet hat.«
    »Wahrscheinlich. Du musst mir alles erzählen, was du weißt, aber nicht jetzt. Erst müssen wir herausfinden, was dies für eine Welt ist, doch nach allem, was du gesagt hast, dürfen wir nicht erwarten, hier freundlich aufgenommen zu werden.«
    »Reizende Aussichten«, brummte Barlok. »Obwohl ich nicht verstehe, wieso dieses Tor nicht bewacht wird. Irgendetwas muss geschehen sein, wodurch wir aus dem Tor herausgeschleudert wurden. Ich habe etwas ungeheuer Finsteres wahrgenommen, das an uns vorbeigezogen ist, also muss das Tor unmittelbar vor unserer Ankunft geöffnet worden sein.«
    »Du hast Recht und auch wieder nicht. Es ist schwierig zu erklären.« Thalinuel zögerte. »Auf den meisten Welten gibt es mehr als nur ein Tor, und wie die Vielzahl von Stollen in einer Zwergenmine sind sie untereinander verbunden. Man kann beim Öffnen eines Tores ein bestimmtes Ziel wählen, aber da wir unkontrolliert hinausgestoßen wurden, sind wir durch Zufall hier gelandet und nicht an einem anderen Ort auf dieser Welt. Seien wir froh darüber, so wurden wir wenigstens bis jetzt noch nicht entdeckt.«
    Barlok scharrte mit den Füßen in dem lockeren Geröll auf dem Boden und stampfte ein paarmal kräftig auf.
    »Kaum zu glauben, dass sich genau hier ein Tor befinden soll, das diese Welt mit anderen verbindet«, murmelte er. »Können wir es nicht nutzen, um wieder in unsere Heimat zurückzukehren?«
    »Nein.« Entschlossen schüttelte die Elbin den Kopf. »Meine Kräfte würden niemals ausreichen, es erneut zu öffnen. Zeit meines Lebens war ich eine Kriegerin und habe mich kaum um Magie gekümmert. Ich verstehe nur wenig von diesen Dingen und wüsste nicht einmal, wie ich anfangen sollte.«
    Sie trat auf den Felsenkranz zu und schwang sich mit geschmeidigen Bewegungen hinauf. Gleich darauf erstarrte sie.
    »Was ist los?«, fragte Barlok. »Was siehst du?«
    Thalinuel antwortete nicht. Fast eine Minute lang stand sie völlig regungslos da. Schon wollte Barlok sie ein weiteres Mal ansprechen, als sie endlich wieder aus ihrer Erstarrung erwachte und sich zu ihm herumdrehte. Ihr Gesicht war noch blasser geworden als zuvor.
    »Sieh es dir selbst an.« Sie bückte sich und half ihm, die steilen Felsblöcke hinaufzuklettern. Als er oben angelangt war, konnte er verstehen, warum sie auf den Anblick so erschüttert reagiert hatte.
    Steil und unwegsam fiel das Gebirge in Felswänden und Klippen vor ihnen ab, durchzogen von Schründen und Rissen, dazwischen immer wieder Täler, Plateaus und sanftere Abhänge, die mit nadelspitz aufragenden Felsen gespickt waren.
    Aber das war nicht einmal das Schlimmste. Viel schrecklicher war die Ebene, die sich daran anschloss.
    Bis zum Horizont erstreckte sich vor ihnen eine verheerte Einöde, ein totes, verbranntes Land. Flüsse und Tümpel aus Feuer schienen es zu durchziehen, doch rasch erkannte Barlok, dass es sich ebenfalls um Schründe handelte, wo der Boden aufgerissen und glühende Lava bis an die Oberfläche gestiegen war.
    Nichts Fruchtbares gab es in diesem Land, keine Wälder oder Wiesen, nicht einen Flecken Grün, so weit sein Blick reichte.
    »Bei den Dämonen der Unterwelt! Was … was ist das?«, stieß er krächzend hervor. »Was kann ein Land so vollständig zerstören?«
    »Ich kenne keine Dämonen der Unterwelt, aber was immer du darunter verstehst, ich denke, du kommst der Wahrheit damit ziemlich nah.« Thalinuels Stimme bebte. »Dies ist die Macht des Bösen, die du siehst. Eine Welt in Chaos und Vernichtung, beherrscht von den Göttern der Finsternis. Irgendwann sieht jede Welt so aus, in der sie und ihre Kreaturen die Oberhand gewinnen.«
    »Wir haben bereits gewusst, dass diese Welt vom Bösen beherrscht wird. Was wir nun sehen, ist nur eine Bestätigung«, stellte Barlok fest.
    Den allergrößten Teil seines Lebens hatte er unter der Erde verbracht. Lediglich die Flucht vor den Thir-Ailith hatte ihn gezwungen, einige Zeit auf der Oberfläche zu leben, aber er liebte sie nicht sonderlich, und sie war ihm stets fremd geblieben. Insofern schockierte ihn der Anblick nicht übermäßig, aber er konnte nachvollziehen, wie unerträglich er für die in engem
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