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Eiskalte Versuche

Eiskalte Versuche

Titel: Eiskalte Versuche
Autoren: McCall Dinah
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anzusehen.
    „Die Schwangerschaft verlief vorbildlich. Dann setzten die Wehen ein. Isabella bekam schwere Blutungen, die wir nicht stillen konnten. Sie starb. Bei ihrem letzten Atemzug holten wir das Kind aus ihrem Bauch.“
    „Das verstehe ich nicht“, sagte Jack. „Wenn bei den anderen Klonen später eine geistige Zerrüttung auftrat, warum zeigten sich diese Symptome nicht bei Isabella? Was ist so anders an ihr?“
    „Samuel glaubte, seine Frau wünschte sich dieses Kind mit einer solchen Verzweiflung, dass sie auf ihren Platz im Himmel verzichtete und ihre Seele dem Neugeborenen schickte.“
    In Jacks Gesicht trat ein ungläubiger Ausdruck. David seufzte.
    „Ich weiß, ich weiß. Die Vorstellung ist schwer zu verdauen, und offen gesagt haben wir als Wissenschaftler diesen Gedanken jahrelang von uns gewiesen. Andererseits konnten wir auch keine bessere Erklärung finden.“ Er warf Jack einen unruhigen Blick zu. „Ändert das Ihre Gefühle für Isabella?“
    „Nein“, murmelte Jack. „Zum Teufel, nein.“
    „Dann sollen Sie noch mehr hören“, fuhr David fort. „Sie darf nie erfahren, was wir getan haben. Sonst wird sie für den Rest ihres Lebens an ihrem Daseinsrecht zweifeln.“
    Jack nickte. Sogar unter Todesgefahr würde er lügen, um sie vor dieser Hölle zu bewahren, von der er jetzt wusste.
    „Noch etwas müssen Sie bedenken. Sie ist ihre Mutter, in jeder Hinsicht. Die Todesursache ihrer Mutter war ein Aneurysma im Uterus. Wenn Isabella Kinder bekommt, wird sie an der gleichen Gefäßveränderung leiden.“
    Jack sah entsetzt zu Isabella und fragte sich, wie er mit diesem Wissen leben sollte, ohne sich zu verraten.
    „Wollen Sie damit sagen, dass sie niemals Kinder haben darf?“
    „Nein. Sie müssen ihren Arzt nur dazu bringen, sie gründlich genug zu untersuchen, damit er die Gewebeschwäche selbst entdeckt. Die betroffene Stelle kann operiert werden. Wir hätten Isabellas Leben retten können, wären wir früher auf diese Gefahr aufmerksam geworden.“
    „Aber hätte sie überlebt, was wäre dann aus dem Kind geworden?“ fragte Jack.
    David seufzte. „Glauben Sie mir … auch wir haben uns diese Frage immer wieder gestellt.“ Er zuckte mit den Achseln. „Jedenfalls kennen Sie nun ein großes Geheimnis. Ich setze mein Vertrauen in Sie, dass Sie Isabella gut behüten.“ Er sah zu Jasper, der eben die Tür des Panzerschranks öffnete. „Was immer in den nächsten Minuten hier geschieht, Sie haben versprochen, Isabella lebend herauszubringen.“
    Verwirrt ging Jacks Blick ebenfalls zur Wand, wo die anderen Männer mit Rostow und Isabella standen.
    „Was haben Sie vor?“
    „Sie werden es sehen“, sagte David.
    Plötzlich schlug Jasper die Tresortür zu und schnellte in einer für sein Alter erstaunlichen Geschwindigkeit auf die Füße.
    „Es ist erledigt!“ rief er und warf sich gegen Rostows Pistole. Der Schuss fiel und traf ihn ins Herz. Das war nicht mehr wichtig. Rufus und Thomas hatten Isabella schon aus Rostows Umklammerung gerissen, sie zur Seite gestoßen und versuchten nun, ihn zu überwältigen.
    „Laufen Sie weg mit ihr, schnell“, rief David.
    Jack zog seine Pistole aus dem Stiefelschaft und stürzte auf die Kämpfenden zu.
    „Nehmen Sie Isabella, und dann raus hier!“ brüllte David. „Viel Zeit haben Sie nicht mehr.“
    Isabella fuhr erschrocken hoch. Rostow hatte sich herumgedreht und zielte auf ihren Rücken.
    Jack schoss, dann noch einmal. Beide Kugeln trafen Rostow im Brustkorb. Während er zusammensackte, rannte Isabella schreiend in seine Arme.
    „Es ist vorüber“, sagte er und hielt sie fest an sich gedrückt. „Es ist endlich vorbei.“
    David schob sie zur Tür. Erst als Jack und Isabella draußen standen, merkten sie, dass die anderen im Labor zurückgeblieben waren.
    „Wir haben den Countdown für die Zerstörung in Gang gesetzt. Die Bombe wird in fünfzehn Minuten hochgehen. Von hier bis zum Aufzug braucht man acht Minuten“, sagte David. „Denken Sie an Ihr Versprechen.“
    Bevor Jack etwas tun konnte, schlug die Tür zu.
    Isabella schrie auf und hämmerte mit den Fäusten gegen den Stahl; ohne Erfolg. Die Platte war fünfundzwanzig Zentimeter dick. Im Labor würde nicht einmal das Geräusch ihrer Schläge zu hören sein.
    „Nein! Onkel David! Nein! Bitte, tu das nicht!“ bettelte sie und wandte sich mit verzweifeltem Ausdruck an Jack. „Mach, dass sie die Tür öffnen“, schrie sie. „Lass nicht zu, dass sie mir das antun!“
    Jack hob
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