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Einzige Bedingung - Liebe

Einzige Bedingung - Liebe

Titel: Einzige Bedingung - Liebe
Autoren: Tessa Radley
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nicht mit den anderen Angestellten zusammen, sondern neben einem älteren Paar. Der Mann saß in einem Rollstuhl, und die Frau kam Ryan irgendwie bekannt vor.
    Dann fiel sein Blick wieder auf Jessica. Wie sehr sehnte er sich danach, mit ihr zusammen zu sein, ganz weit weg von diesem Friedhof und all den traurigen Erinnerungen, die damit verknüpft waren. Jetzt hatte auch Jessica ihn gesehen und hob kurz die Hand.
    Er nickte ihr zu und lächelte leicht. Irgendwie fühlte er sich sofort getröstet. Als das abschließende Gebet gesprochen wurde, schloss er die Augen. Danach drehte er sich wieder nach ihr um und sah, dass sie den Rollstuhl in Richtung der parkenden Wagen schob.
    Wollte sie etwa schon gehen?
    Mit langen Schritten eilte Ryan hinter ihr her. „Jessica“, rief er halblaut, sowie er die Menge hinter sich gelassen hatte. Aber sie schien ihn nicht zu hören, denn sie wandte sich nicht um, sondern half dem Mann aus dem Rollstuhl ins Auto. Jetzt fing Ryan an zu laufen und erreichte sie, gerade als sie die Fahrertür öffnete.
    Verwundert musterte Ryan den Wagen. Das war doch nicht Jessicas Toyota? „Du kommst nicht mehr mit nach Miramare?“, fragte er schnell.
    Sie wich seinem Blick aus. „In deinem Elternhaus bin ich noch nie gewesen“, sagte sie leise. „Und dabei wird es wohl bleiben. Außerdem will ich meine Eltern nach Hause fahren.“
    Ihre Eltern? „Willst du mich nicht vorstellen?“ Ryan duckte sich und blickte ins Auto. „Mum, Dad, dies ist … Ryan Blackstone“, sagte sie mit merklichem Zögern, was Ryan seltsamerweise verärgerte.
    „Und das sind meine Eltern, Sally und Peter Cotter.“
    Mrs. Cotter lächelte Ryan freundlich an. Mr. Cotter dagegen blickte eher misstrauisch. Weshalb er wohl im Rollstuhl saß? Ob die Eltern wussten, dass Jessica und er ein Verhältnis hatten? Erst jetzt fiel ihm auf, dass er noch nie darüber nachgedacht hatte, ob und was sie ihnen über ihr Privatleben erzählte. Und auch nicht darüber, dass sie doch wahrschein
    lich die Menschen, die ihr nahestanden, belügen musste.
    Ihre Eltern zum Beispiel. Ihre Freunde.
    Dieser Gedanke war ihm sehr unangenehm. Er hatte auf absoluter Geheimhaltung bestanden, ohne darüber nachzudenken, was das für Jessica bedeutete. Und warum? Weil er nicht wollte, dass alle Welt Bescheid wusste. Dass er nämlich mit einer seiner Angestellten schlief. Das war wirklich sehr unfair Jessica gegenüber.
    Er richtete sich auf und trat ein paar Schritte zurück, wobei er Jessica mit sich zog. „Bitte, Jess, komm doch noch mit nach Miramare.“
    „Ich glaube nicht …“
    Plötzlich fühlte er sich fürchterlich einsam. „Aber ich möchte so gern, dass du kommst.“
    Sie hob den Kopf und sah ihn mit großen Augen an. Sie schien verwirrt zu sein, aber da war noch etwas anderes in ihrem Blick, das er nicht gleich enträtseln konnte. „Du hast mich noch nie in dein Elternhaus mitgenommen. Warum denn dann jetzt? Die anderen Angestellten kommen doch bestimmt auch nicht.“
    Er wusste nicht, was er darauf antworten sollte, nur dass er sie dabeihaben wollte. Selbst wenn sie auf der anderen Seite des Raumes stand, würde es ihn trösten, ihre dunkle weiche Stimme zu hören und ihre zierliche Gestalt zu sehen.
    Immer noch blickte sie ihn fragend an. Also sah er sich kurz um und sagte dann leise: „Ich habe dir davon noch nichts erzählt, aber es gibt Gerüchte, dass mein Vater sein Testament geändert hat.“
    „Na und?“ Sie zog kurz die Augenbrauen zusammen, aber dann bemerkte sie, wie ernst es ihm mit seiner Bitte war, und sie nickte. „Gut, aber ich will erst meine Eltern nach Hause fahren.“
    „Jessica …“ Ihre Mutter steckte den Kopf zum Wagenfenster hinaus. „Wir können doch an dem Haus der Blackstones vorbeifahren. Ich fahre dann von dort aus nach Hause.“ „Ich möchte nicht, dass du fährst, Mum. Nicht heute.“ Jessica wechselte einen langen Blick mit ihrer Mutter. Was bedeutete das? Ryan sah fragend zwischen beiden Frauen hin und her.
    „Ich nehme mir ein Taxi, nachdem ich euch abgeliefert habe. Und nachher fahre ich mit einem Taxi nach Hause. Kein Problem.“ Jessica lächelte die Mutter beruhigend an.
    „Was? Die ganze lange Strecke zurück in dein leeres Apartment in Chippendale?“
    „Keine Sorge, ich bringe Ihre Tochter nach Hause … später“, warf Ryan schnell ein. Offenbar wussten die Eltern nicht, dass Jessica schon seit fast einem Jahr in seinem Penthouse wohnte. Sicher war es ihr sehr schwer geworden,
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