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Einzige Bedingung - Liebe

Einzige Bedingung - Liebe

Titel: Einzige Bedingung - Liebe
Autoren: Tessa Radley
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diesen Schwindel so lange aufrechtzuerhalten. Da sie nur ihr Handy benutzte, hatte sie vor den Eltern gut verbergen können, dass sie nicht mehr in Chippendale wohnte. Allerdings besuchte sie die Eltern jedes Wochenende und hatte bestimmt ihre ganze Überzeugungskraft aufwenden müssen, um die Mutter von einem Gegenbesuch abzuhalten.
    „Gut, dann wäre das ja geklärt. Bis später dann.“
    Das war ja gerade noch mal gut gegangen. Ryan trat zurück und ließ Jessica einsteigen. Mit diesen Schwierigkeiten hatte er überhaupt nicht gerechnet.

2. KAPITEL
    Ryan stürzte an Garth Buicks ausgestreckter Hand vorbei aus dem Arbeitszimmer seines Vaters und rannte blind vor Zorn den Flur hinunter. Ihm war, als wäre ihm der Boden unter den Füßen weggezogen worden. Vor ihm ging Matt Hammond mit langen Schritten, und es sah ganz so aus, als wäre auch er wütend und hätte nicht die Absicht, länger in dem Haus zu bleiben.
    „Ryan.“ Kimberley kam hinter ihm her, und Ryan drehte sich zu ihr um. Sie war weiß wie die Wand und starrte ihn fassungslos an. Zum ersten Mal seit vielen Jahren griff er nach ihrer Hand und nahm sie in die Arme. Sie zitterte und war steif wie ein Brett. Schnell zog er sie in das Musikzimmer und schob die Tür mit dem Fuß zu.
    „Dieser alte Schuft“, stieß Ryan verbittert hervor.
    „Wie konnte er das tun? Wie konnte er mich vollständig enterben?“ Kim drückte das Gesicht gegen Ryans Jackettaufschläge. „Ich bin doch immerhin seine Tochter, verdammt noch mal!“
    „Er hat deinen Anteil jemandem vermacht, der überhaupt nicht existiert! James ist tot!“ Ryan konnte nur den Kopf schütteln. Das war alles total verrückt und kaum zu erklären, da Howard Blackstone seinen Verstand immer glasklar beisammengehabt hatte.
    Er war kaltherzig.
    Und manipulierte gern.
    Aber verrückt? Das war er nie gewesen.
    Höchstens in einer Beziehung. Dass er nicht davon abzubringen war, sein ältester Sohn wäre noch immer am Leben. Irgendwo.
    „Auf keinen Fall wird James in den nächsten sechs Monaten hier auftauchen und sein Erbe beanspruchen.“ Ryan drückte Kimberley tröstend an sich. James’ Geist verfolgte sie, seit er als Zweijähriger entführt worden war. Vielleicht sollten sie Verständnis dafür haben, dass der Vater dem toten Bruder Miramare hinterlassen hatte.
    „Aber die Aktien gehen zu gleichen Teilen an dich und an Ric.“ Kimberley schluchzte kurz auf. „Ich bekomme nichts. Der Absatz in dem Testament ist klar und deutlich.“
    Das bedeutete, dass Ric und Ryan die gleiche Anzahl Aktien halten würden. Dem Vater hatte es immer ein hämisches Vergnügen bereitet, die beiden gegeneinander auszuspielen.
    „Dad hatte kein Recht, Mutters Schmuck Marise Hammond zu hinterlassen.“ Sofort hatte Ryan den kapriziösen Vamp vor Augen. Sie hatte, obgleich sie mit Matt Hammond, dem ärgsten Konkurrenten von Blackstone, verheiratet war, versucht, sich an ihn heranzumachen, wann immer sich eine Gelegenheit ergab. Doch er war stur geblieben, und so hatte sie sich einen dickeren Fisch geangelt, seinen Vater. Ihr hatte Howard den Schmuck vererbt – und nicht nur das, sondern auch noch eine siebenstellige Summe. Davon hatte sie jetzt allerdings nicht mehr viel, denn sie war mit Howard zusammen abgestürzt.
    Und seine Schwester hatte nichts bekommen.
    „Ich werde das Testament anfechten“, sagte Kimberley entschlossen. Ihre Stimme war härter als der funkelnde Diamant, den sie am Ringfinger trug. „Mein ganzes Leben habe ich um seine Anerkennung gekämpft. So lasse ich mich nicht abspeisen. Das lasse ich ihm nicht durchgehen.“
    „Das wird nicht einfach sein.“ Ric stand in der Tür. „Im Testament steht klar und deutlich, dass er dich enterbt. Das war sein Wille kurz vor seinem Tod.“
    Kim riss sich von Ryan los und warf sich in die Arme ihres Verlobten. „O Ric. Wenn er mich hart treffen wollte, dann ist ihm das perfekt gelungen.“
    „Beruhige dich, Liebste. Er ist tot. Dein Vater kann dich nur treffen, wenn du es zulässt. Du schaffst dir dein eigenes Glück.“ Ric neigte den Kopf und küsste Kim liebevoll.
    Plötzlich fühlte Ryan sich wie ein Außenseiter, der in der zärtlichen Einheit, die Schwester und Schwager bildeten, keinen Platz hatte. Leise ging er an ihnen vorbei den Flur entlang bis in die Eingangshalle.
    Dort hatten sich dunkel gekleidete Männer in Gruppen zusammengefunden und sprachen ganz offensichtlich über den schockierenden Inhalt des Testaments. Denn als Ryan näher
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