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Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)

Titel: Einsiedler der Ewigkeit (Science-Fiction-Roman) (German Edition)
Autoren: Manfred Wegener
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Grad C auf minus 150 Grad C erwärmt. Der Steuer-Impuls schickte sich außerdem an, die große Schleuse zu öffnen. Dahinter lauerte das gravo-magnetische Auffangfeld, denn das treibende Objekt würde mit Lichtgeschwindigkeit in die Vorkammer schießen und in zwei Sekunden Relativzeit auf Stillstand abgebremst werden.
     
     
    Raum und Zeit krümmten sich unter der Einwirkung unfasslicher Kräfte. Ein hyperenergetisches Ballungsfeld entstand und schuf einen Überraum, der Lichtjahr-Entfernungen auf ein Minimum reduzierte.
    Sechsundvierzig Kompaktmeiler, jeder einhundertzwanzig Meter hoch, lieferten die Energien, die fünfdimensional abgestrahlt wurden.
    Im kontinuierlichen Raum-Zeit-Gefüge war ein neuer Raum entstanden, ein mit vierdimensionalen Gesetzen unvereinbares Etwas, das jeden darin befindlichen Körper in seine Atome auflö ste und imstande war, ihn über Tausende von Lichtjahren hinweg zu transportieren. Dann griff die hyperenergetische Ballungsfront zu.

 
    5
     
     
     
    Ranger 18 befand sich auf dem Weg zur Sonne Atair. Immer noch saß Rex Harder in unveränderter Stellung in seinem Andrucksessel. Nichts als Schwärze war um ihn. Hinter ihm war das heimatliche System verschwunden, die Sonne, die auf die Erde schien und sie erwärmte, war von hier aus nicht mehr sichtbar. Das kleine Scheibchen war in der ewigen Nacht versunken, jetzt existierte nur noch der Abgrund, das furchtbare schweigende Meer ohne jegliches Leben. Hier schien es auch keine Zeit mehr zu geben, denn es gab keinen Raum. Die viertausend Jahre, die ihn von seinem Start trennten, waren – gemessen an der Ewigkeit um ihn herum – eine unbedeutende Spanne, ein nicht messbarer Sekundenbruchteil im Werden und Vergehen der Gestirne.
    Ein für menschliche Wahrnehmungsorgane nicht sichtbarer Lichtimpuls hüllte sekundenlang die Raumkapsel ein und beleuchtete das starre Gesicht mit den schmalen Lippen. Der Widerschein von den Instrumenten huschte auch über die tote Hand, die seit Ewigkeiten auf dem Zündknopf ruhte. Genauer gesagt: seit viertausend Jahren.
    Unversehens wurde der Körper des Astronauten zurück in die Andruckpolster geworfen, gleich darauf aber saß er wieder starr und unbeweglich vor den erloschenen Kontroll-Elementen.
    Ranger 18 war in ein Ballungsfeld gehüllt, das die Dimensionen gegeneinander verschob. Er war ein Fremdkörper – ein antimaterieller Gegenpol – im Einstein-Kontinuum. Die vierte Dimension reagierte, wie alles andere auch auf einen Fremdkörper reagieren würde. Sie stieß ihn mit aller Macht ab, während sie gleichzeitig seine Struktur atomar umwandelte und aufzulösen versuchte. Der Abstoß-Impuls, durch Einwirkung anderer Kräfte vergrößert und gesteuert, ließ die Raumkapsel mit dem toten Astronauten urplötzlich verschwinden. Sie löste sich in Nichts auf, nur der schweigende schwarze Raum gähnte wieder an jener Stelle, wo eben noch ein Produkt menschlicher Technik seine Bahn gezogen hatte, die in die Unendlichkeit wies.
     
     
    Entstofflichte Materie, in ihrem wohlgeordneten Aufbau gestörte und aus der Bahn gerissene Atome und Moleküle wirbelten mit mehrfa cher Lichtgeschwindigkeit davon, den Gesetzen des Hyperraumes folgend.
    Der Prozess wurde durch etwas gestoppt, auf einfache Lichtgeschwindigkeit herabgesetzt und ausjustiert.
    In der äußeren Vorkammer der Riesenkugel knisterte das gravo-magnetische Auffangfeld, als Ranger 18 mit annähernder Lichtgeschwindigkeit, einem Phantom gleich, in das wabernde Leuchten hineinzuckte. Meterlange Entladungen begannen im Fangfeld zu toben, es schien, als wolle die Masse das Feld und die dahinter liegenden Panzerwände einfach durchschlagen.
    Da griff der Gravo-Strahl ein, ein grünlich leuchtender Finger, entzerrte das noch teilweise bestehende Ballungsfeld und wandelte dessen Struktur vierdimensional um.
    Ranger 18 glitt sanft wie eine Feder zu Boden.
    Lautlos öffnete sich ein Luk, eine Lichtflut fiel in die Vorkammer und eine unsichtbare Kraft zerrte die Raumkapsel durch eine lange, blitzende Röhre. Als sich das Luk geschlossen hatte, befand sich die Kapsel in einem völlig sterilen Raum.
    Ein Zugstrahl erfasste den toten Astronauten, der langsam davon schwebte. Ranger 18 blieb allein zurück.
    Antigrav-Schächte, gleißendes Licht, Eiseskälte und eine Grabesstille umfingen Rex Harder, dessen Körper durch endlose Korridore und Schächte trieb, bis er vor der Vakuum-Kammer unvermittelt haltmachte.
    Hätte Rex Harder gesehen, was nun geschah, da nn
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