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Eins, zwei, drei und du bist frei

Eins, zwei, drei und du bist frei

Titel: Eins, zwei, drei und du bist frei
Autoren: Janet Evanovich
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können sich nicht vorstellen, wer da alles mitgemischt hat. Polizisten, Schuhverkäufer, Omas, Lehrer. Es war verrückt. Wie ein Geheimorden. Wie diese Milizgruppen in Idaho, die immer im Fernsehen gezeigt werden. Ich war ja selbst eine Zeitlang darin verwickelt. Hatte immer eine Waffe dabei. Und dann entdeckte der Polizeibeamte die Waffe, und ich geriet in Panik. Es war die Waffe, mit der Brousse getötet worden war. Was habe ich mir bloß dabei gedacht?«
    »Warum haben Sie sich einen Anwalt genommen? Warum haben Sie sich nicht selbst der Polizei gestellt?«
    »Ich bin ein alter Mann. Ich will nicht für den Rest meines Lebens hinter Gitter. Ich habe mir gedacht, wenn ich mich kooperativ verhalte und mir einen guten Anwalt nehme, käme ich vielleicht ungeschoren davon. Ich habe keinen von denen selbst getötet, ich habe Bill nur die Namen genannt, und ich habe die Treffen arrangiert.«
    »Trotzdem haben Sie weitergemacht, auch nachdem Sie sich einen Anwalt genommen hatten. Sie haben Elliot Harp in die Falle gelockt.«
    »Ich konnte nicht einfach aussteigen. Ich hatte Angst. Ich wollte nicht, daß sie spitz kriegen, daß ich Kontakt mit der Polizei hatte. Es ist so weit gekommen, daß ich jedesmal zusammenzucke, wenn draußen ein Auto vorbeifährt. Es könnte Bill sein, und er hat das Haus gefunden, und jetzt kommt er und holt mich.
    Wenn ich mich doch bloß gleich von Anfang an anders entschieden hätte. Ich hatte keine Wahl. Ich habe das Gefühl, ich bin in diese Sache hineingeschlittert, in diesen Alptraum.«
    »Man hat immer die Wahl«, sagte Ranger und hielt den Lauf seiner 44er Magnum an Mos Schläfe.
    Mo schielte seitwärts, um Ranger zu erkennen. »Wie sind Sie denn reingekommen? Ich habe Sie gar nicht gehört.«
    »Ich kam wie der Nebel, auf kleinen Katzenpfoten.«
    Ich sah Ranger an. »Schön gesagt.«
    »Carl Sandburg«, erwiderte Ranger. »Oder so ähnlich.«
    Von draußen drang ein Geräusch herein, knirschender Kies unter Autoreifen. Mo stellte sich neben mich. »Da ist er!«
    Ich schob den Vorhang beiseite und sah nach draußen. »Das ist nicht Reverend Bill.«
    Ranger und Mo runzelten neugierig die Stirn.
    »Ihr werdet es kaum glauben«, sagte ich.
    Ich öffnete die Tür auf das Klopfen hin, und vor uns auf der Veranda stand Lula, strahlend, hochzufrieden.
    »Hallo, meine Freundin«, sagte sie. »Vinnie hat mir von diesem Versteckchen erzählt, und ich dachte mir, du könntest vielleicht Hilfe gebrauchen.«
    »Die Verrückte mit dem roten Firebird!« sagte Mo mit gebrochener Stimme.
    »Hnh«, entgegnete Lula.
    Ich holte Mos Mantel aus der Garderobe, legte ihn ihm um, verknotete die Ärmel und suchte ihn nach Waffen ab. Ich schob ihn durch die Haustür und stand mit ihm auf der Veranda, als ich von ferne Autolärm vernahm. Wir hielten alle inne und rührten uns nicht. Der Lärm kam näher, wir sahen etwas Blaues zwischen den Bäumen aufblitzen, dann bog das Auto in die Einfahrt. Es war ein Kleinbus Marke Ford Econoline, an der Seite prangte die Aufschrift der Freedom Church. Der Wagen blieb auf halber Strecke stehen, Lulas Firebird hinderte ihn an der Weiterfahrt. Die Tür an der Seite wurde nach hinten geschoben, und ein Mann mit einer Maske und im Overall stieg aus. Wir sahen uns einen Moment lang in die Augen, dann hievte der Mann eine Panzerfaust auf die Schulter. Treibsatzfeuer leuchtete auf, dann ein Fffnufff!, und mein Truck explodierte, die Türen flogen durch die Luft wie Frisbeescheiben.
    »Das war ein Warnschuß«, schrie der Mann. »Wir wollen Mo!«
    Ich war sprachlos. Was fiel denen ein? Einfach meinen Truck in die Luft zu sprengen! Ihn in einen großen gelben Feuerball zu verwandeln!
    »Immer nur das Positive sehen«, sagte Lula zu mir. »Jetzt brauchst du dir wenigstens keine Sorgen mehr zu machen, daß der Kleine absäuft.«
    »Er kam gerade aus der Reparatur!«
    Es stiegen noch zwei weitere Männer aus dem Wagen. Sie ließen uns ihre Sturmgewehre sehen, und wir stolperten rückwärts ins Haus und knallten die Tür zu.
    »Wenn die ein Auto in die Luft jagen können, dann können die das auch mit einem Haus machen«, sagte Ranger, zog seine Autoschlüssel aus der Tasche und drückte sie mir in die Hand. »Verschwinde mit Mo durch den Hinterausgang. Ich halte die Kerle solange in Schach. Schlag dich irgendwie durch den Wald, bis zu meinem Bronco, aber mach bloß, daß du wegkommst.«
    »Was ist mit dir? Ich lasse dich hier nicht allein!«
    Die Hauswand wurde von Kugeln durchsiebt, und
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