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Eins, zwei, drei und du bist frei

Eins, zwei, drei und du bist frei

Titel: Eins, zwei, drei und du bist frei
Autoren: Janet Evanovich
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sehen, aber ich weiß, daß es schmutzige Bilder waren.«
    »Muß Gedankenübertragung gewesen sein«, meinte Lula. »Wie bei diesen Geistheilern.«
    »Ich kann schmutzige Bilder auch von hinten erkennen«, sagte Vinnie.
    Das wollte niemand bezweifeln.
    »Hast du mal irgendeinen Namen in Erfahrung bringen können?« fragte ich.
    »Nein«, sagte Vinnie. »Keiner weiß irgend etwas über Mo. Bei ihm läuft alles verdeckt ab.«
    »Ich muß unter vier Augen mit dir reden«, sagte ich zu Vinnie, deutete mit einem Kopfnicken auf sein Büro und schloß die Tür hinter uns. »Ich habe da eine neue Verbindung aufgetan, und ich wollte dich bitten, mal deine Beziehungen in diese Richtung spielen zu lassen.«
    Vinnie konnte sich kaum halten vor Begeisterung, als ich ihm sagte, wo er nachforschen sollte.
    »Dieser Mo!« sagte er. »Wer hätte das gedacht?«
    Ich überließ Vinnie seiner neuen Aufgabe, lieh mir Connies Telefon aus und rief Morelli an.
    »Was weißt du über die beiden, die mich angegriffen haben?« fragte ich Morelli.
    Es folgte eine vielsagende Pause. »Wir haben aus den beiden nichts rausgekriegt. Sie haben einen Anwalt, und wir mußten sie laufen lassen.«
    Ich spürte, daß mehr dahintersteckte. »Aber?«
    »Aber wir haben mal ihr Umfeld überprüft und sind auf eine interessante Verbindung gestoßen. Wenn ich dir was verraten soll, mußt du mir versprechen, nichts auf eigene Faust zu unternehmen.«
    »Klar. Schon versprochen.«
    »Das glaube ich dir nicht.«
    »Dann muß es wirklich erstklassige Information sein.«
    »Ich will nicht am Telefon darüber reden«, sagte Morelli. »Wir treffen uns in dem Restaurant gegenüber von St. Francis.«
    Morelli bestellte an der Theke einen Kaffee und ein Sandwich und brachte beides an den Tisch. »Wartest du schon lange?«
    »Ein paar Minuten.«
    Morelli biß in sein Sandwich. »Wenn ich dir diese Information gebe, mußt du mir versprechen, nicht gleich loszurennen. Wir haben ein paar Leute vor Ort. Du würdest alles kaputtmachen, wenn du da reinplatzt.«
    »Ich halte mich fern, aber nur wenn du mir versprichst, mich vorzulassen, wenn Mo aufkreuzt.«
    »Gut.«
    Wir sahen uns fest in die Augen. Wir wußten beide, daß er log. Es war ein Versprechen, das ein Polizist unmöglich halten konnte.
    »Wenn ich bei Mos Verhaftung nicht anwesend bin, gibt es keine Garantie, daß Vinnie seine Kaution zurückerhält.«
    »Ich werde mir alle Mühe geben«, sagte Morelli. »Ich schwöre dir, ich tue, was ich kann.«
    »Nur damit kein Mißverständnis aufkommt – ich weiß, daß man nichts geschenkt kriegt. Du würdest mir das nicht erzählen, wenn nicht längst Aussicht bestünde, daß ich die Information auch aus anderer Quelle erfahren könnte.« Zum Beispiel von Eddie Gazarra oder der Lokalzeitung.
    »Du willst mich also nicht zum Nachtisch einladen?«
    »Was hast du denn nun für mich?«
    »Beide Männer gehörten der Montgomery Street Freedom Church an.«
    Meine spontane Reaktion war erstauntes Schweigen. Dann mußte ich brüllen vor Lachen. Ich klatschte in die Hände. »Die Montgomery Street Freedom Church! Das ist wirklich gelungen!«
    Morelli aß den Rest des Sandwiches. »Ich wußte, daß dich das umhauen würde.«
    »Da haben sich ja die Richtigen gefunden. Mo will die Drogenhändler loswerden, also wendet er sich an den Fanatiker Reverend Bill, und beide üben Selbstjustiz, auf hohem Niveau sozusagen. Dann beschließt Mo aber aus irgendeinem unerfindlichen Grund, die Kaution sausen zu lassen und sich abzusetzen und alles dem armen Reverend zur Last zu legen.«
    Morelli trank seinen Kaffee aus und wischte sich den Mund an der Serviette ab. »Das ist alles reine Spekulation.«
    Ich konnte noch weiter spekulieren. Ich konnte spekulieren, daß es dabei nicht nur um Drogenhändler ging.
    »Also«, sagte ich, »es war mir ein Vergnügen, aber ich muß jetzt los. Termine, Termine.«
    Morelli packte mich am Handgelenk und drückte meine Hand auf die Tischplatte. Er zog mich zu sich heran, so daß sich unsere Nasenspitzen fast berührten. »Wolltest du mir nicht noch etwas sagen?«
    »Ich habe gehört, Biggie Zaremba hätte sich den Samenleiter durchtrennen lassen.«
    »Ich meine es ernst, Stephanie. Ich will nicht, daß du die Sache versaust.«
    »Meine Güte, Joe, mußt du immer und ewig den Bullen spielen?«
    »Es hat überhaupt nichts damit zu tun, ob ich Bulle bin oder nicht.«
    Ich runzelte wie neugierig die Stirn. »Ach?«
    Erneutes Seufzen, als würde er sich vor sich
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