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Eins, zwei, drei und du bist frei

Eins, zwei, drei und du bist frei

Titel: Eins, zwei, drei und du bist frei
Autoren: Janet Evanovich
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selbst ekeln. »Ich weiß nicht, warum ich mir Sorgen um dich mache. Du kannst weiß Gott selbst auf dich aufpassen.«
    »Das kommt, weil du Italiener bist. Das liegt an den Chromosomen.«
    »Daran habe ich nicht den geringsten Zweifel«, sagte Morelli, mein Handgelenk loslassend. »Sei vorsichtig. Ruf mich an, wenn du Hilfe brauchst.«
    »Ich gehe jetzt nach Hause und wasche mir die Haare.« Ich hob die rechte Hand. »Ich schwöre. Bei meiner Pfadfinderehre. Vielleicht gehe ich vorher noch einkaufen.«
    Morelli stand auf. »Du bist ein hoffnungsloser Fall. Du warst schon als Kind so.«
    »Was soll das denn heißen?«
    »Du warst verrückt. Du hast alles mögliche gemacht. Du bist von der Garage deines Vaters gesprungen und hast versucht zu fliegen.«
    »Wolltest du früher nie fliegen?«
    »Nein. Nie. Ich wußte, daß ich nicht fliegen kann.«
    »Das kommt, weil du vom Tag deiner Geburt an immer nur mit einer einzigen Sache beschäftigt warst.«
    Morelli grinste. »Das stimmt. Meine Interessen waren ziemlich einseitig.«
    »Du denkst doch immer nur an das eine. Du hast schon früher kleine unschuldige Mädchen in die Garage deines Vaters gelockt, um ihnen unter den Rock zu gucken.«
    »Damals war alles viel einfacher. Jetzt muß ich sie erst betrunken machen. Und wenn wir ehrlich sind – dich brauchte ich nicht zu locken. Du hast mich doch praktisch mit Gewalt genötigt, dich mit in die Garage zu nehmen.«
    »Weil du mir versprochen hast, mir zu zeigen, wie man Puff-Puff spielt.«
    Das Grinsen wurde breiter. »Ich habe mein Versprechen gehalten.«
    Die Tür zu dem Restaurant öffnete sich, und Vinnie tänzelte herein. Unsere Blicke trafen sich, Vinnie lachte sein knappes, gemeines Lachen, und ich wußte, daß er gute Neuigkeiten für mich hatte.

16
    Ich ließ Morelli sitzen und trat mit Vinnie nach draußen, vor das Restaurant, damit er uns nicht hören konnte.
    »Ich habe eine Adresse«, sagte Vinnie, noch immer lächelnd. Seine Kaution stand vor der Auszahlung, und es bereitete ihm ein perverses Vergnügen, einen anderen Perversling hochgehen zu lassen.
    Eine heftige Erregung packte mich vom Scheitel bis zur Sohle. »Jetzt sag schon!«
    »Mein erster Anruf hat gleich ins Schwarze getroffen. Du hattest recht. Moses Bedemier, der liebe, gute Onkel Mo, produziert schmutzige Filme. Nicht die übliche Ware, die man in jedem Videoladen kriegen kann. Nein! Die richtigen, echten, harten Dinger. Hochwertige Underground-Pornofilme.
    Sein Pseudonym ist M.Bed, und seine Spezialität sind Bestrafungsrituale. Der echte Spankingfan, behauptet mein Informant, kauft nur M.Bed-Filme.« Vinnie schüttelte den Kopf und grinste dabei über beide Ohren. »Ich sage dir, der Mann ist berühmt in seiner Branche. Er hat schon eine ganze Serie über Initiationsriten in Studentenverbindungen gedreht. Echte Sammlerstücke. Da geht’s zur Sache, mit viel Großaufnahmen, und es ist alles echt, nichts gestellt. Das ist der Unterschied zwischen dem kommerziellen Kram und den Undergroundfilmen. Bei den Undergroundpornos ist nichts gestellt.«
    »Mach halblang, Vinnie«, sagte ich. »Die Leute gucken ja schon.«
    Vinnie achtete nicht auf seine Umgebung. Er gestikulierte mit den Händen, und in den Mundwinkeln sammelte sich Speichel. »Der Kerl ist ein Genie. Sein Meisterwerk ist
Der unartige Bobby und die Schulmeisterin.
Ein Historienfilm mit Kostümen aus der Zeit. Ein Klassiker. Die beste Züchtigungsszene mit einem Lineal, die die Filmgeschichte aufzuweisen hat.
    Ich stellte mir Larry Skolnik vor, mit heruntergelassenem Schlüpfer und Narrenkappe, und wäre beinahe ohnmächtig geworden.
    »Nachdem du mich auf die richtige Fährte gesetzt hast, war es ein leichtes«, sagte Vinnie. »Ich habe einen Freund in der Branche. Er macht mit Hunden rum. Er hat eine dänische Dogge, die bestückt ist wie ein Zuchtbulle. Er hat den Hund so abgerichtet, daß er…«
    Ich hielt mir die Ohren zu. »Iih! Ist ja widerlich!«
    »Jedenfalls«, sagte Vinnie, »habe ich herausgefunden, wo Mo seine Filme herstellt. Der Freund von mir arbeitet zum Teil mit denselben Schauspielern und Schauspielerinnen wie Mo. Er hat mir die Adresse von einer Frau gegeben. Bebe LaTouch. Sie soll die Lieblingsmätresse der Dogge sein.«
    Ich zog unwillkürlich die Oberlippe hoch und spürte, wie sich mein Schließmuskel spannte.
    Vinnie gab mir einen Zettel mit einer Wegbeschreibung. »Ich habe sie angerufen, und wie Bebe behauptet, besitzt Mo südlich von hier ein Haus im Wald. Sie
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