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Einmal breifrei bitte

Einmal breifrei bitte

Titel: Einmal breifrei bitte
Autoren: Eva Loretta u Nagy Stern
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der Zunge. Beim Fingerfood ist diese Bewegung jedoch sehr vorteilhaft!
    Wenn Sie wissen, wie komplex die ganzen Abläufe sind, die zum Kauen und Schlucken dazugehören, sind Sie vielleicht auch nicht so enttäuscht, wenn Ihr Kind das liebevoll zurechtgeschnitzte Essen wieder »ausspuckt«. Das ist normal. Es braucht diese erste Zeit, um zu üben und zu lernen, wie es ein Stück »abbeißt«, im Mund herumschiebt, mit Gaumen, Zunge und Kiefer zerkleinert und mit der Zunge wieder herausbefördert. (Noch mal: Dazu muss es aufrecht sitzen!) Eines Tages wird es dann den zermalmten Speisebrei mit der Zunge nach hinten schieben und schlucken! Das klappt aber erst, wenn die Kaumuskeln und die Zunge gut zusammenarbeiten.
    All das sind Entwicklungsschritte – erst mal greifen, dann zum Mund führen, dann zerkleinern und kauen, das Gekaute mit der Zunge nach hinten schieben, dann schlucken. Beobachten Sie mal, was Sie alles mit der Zunge beim Essen machen können: Das Essen von einer zur anderen Seite schieben, den Olivenkern rausfummeln und ausspucken, eine Gräte nach vorne bringen, zwischen den Zähnen herumpulen usw. Das Meiste davon können Kinder erst nach Jahren – so kompliziert ist es!

Mutti-Notiz
    Hierzu eine kurze und abschließende Meinungsäußerung der Mutti.
    Ich bin wirklich alles andere als impulsiv und handle sehr selten unüberlegt. Daher war diese Thematik für mich im Vorfeld sehr schnell von großer Bedeutung, und ich kann gut verstehen, wenn konkrete Gedanken darüber für Sie eine echte Barriere darstellen.
    In meinem Fall habe ich mich zur Wahrung der innerlichen Ruhe und Ordnung nicht nur sehr intensiv mit Evas Erklärungen auseinandergesetzt, sondern auch tatsächlich einen Erste-Hilfe-Kurs belegt, den ich Ihnen sehr ans Herz legen kann. Falls Sie zufällig in Berlin oder München leben, empfehle ich Ihnen den wunderbaren Kursleiter Janko von Ribbeck. Unter: www.erste-hilfe-fuer-kinder.de erfahren Sie all seine Termine, an denen er Ihnen sinnvolles Fachwissen in Sachen Notfallhilfe vermittelt. Auch sein Buch Schnelle Hilfe für Kinder , das, glauben Sie mir bitte, wirklich nur zufällig ebenfalls im Kösel-Verlag erscheint, ist uneingeschränkt zu empfehlen, ich teile da in aller Bescheidenheit die Meinung von Herrn Renz-Polster, der sagt, dies sei »das beste Buch zur Ersten Hilfe bei Kindern«. (Und ich habe es – wohlgemerkt – angeschafft, lange bevor ich für den Kösel-Verlag tätig wurde!)
    Nachdem mir also physiologisch betrachtet klar war, dass grundsätzlich keinerlei Bedenken bestehen (ich sage bewusst grundsätzlich, weil niemand jemals das Risiko ausschließen kann, sich zu verschlucken, auch kleine Breiesser nicht und wir Erwachsenen schon gar nicht), fühlte ich mich zwar schon theoretisch bestens aufgestellt, aber nach einem Wochenendkurs bei Herrn von Ribbeck dann schlussendlich erst wirklich final präpariert fürs Fingerfood-Abenteuer.
    Recht am Anfang unserer experimentellen Phase passierte es einige Male, dass sich unser Mädchen ob der etwas zu reichhaltig geratenen Mundbefüllung erschrak. Ein paar Mal nur machte ich ihr vor, wie sie sich derselbigen entledigen könne, verbunden mit der – wichtig, übrigens! – ruhig vorgebrachten Empfehlung: »Wenn’s zu viel ist, dann spuck’s aus!« (Vermitteln Sie Sorge oder gar Panik, wird’s für Ihr Kind erst richtig gruselig. Solange Sie selbst ruhig wirken, gibt es weniger Anlass, sich ernstlich aufzuregen!)
    Kurze Zeit später war ihr nicht nur die spontane Mundentleerungsweise sehr geläufig, sondern auch das Kommando: »Wenntuvieh – putt aus! Putt aus!!«, hörte ich sie leise, aber engagiert zu einem Stoffbären sagen, während sie ihm dabei eine Hand unter den Mund hielt!
    Die Sache mit dem Würgen ist allerdings tatsächlich etwas gewöhnungsbedürftig. Bei den ersten Vorkommnissen waren wir schon fast drauf und dran, zum Heimlich-Manöver aufzuspringen. Recht schnell aber stellten wir dann fest, dass sie offensichtlich einfach ausprobierte, was genau bei zu viel Essen im Mund passierte.
    Nach dem jeweiligen Würge-Test schob sie sich ungerührt das nächste Stück – ehrlich gesagt oft sogar dasselbe wieder! – in den Mund und kaute fröhlich weiter. Wahrscheinlich wunderte sie sich sogar, warum wir so besorgt guckten.
    Wirklich verschluckt hat sich Karline eher an einem zu großen Schluck Wasser oder wenn sie einen Löffel Suppe zu schwungvoll inhalierte.
    Allerdings will ich auch nicht unerwähnt lassen, dass ich
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