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Einladung zur Hochzeit

Einladung zur Hochzeit

Titel: Einladung zur Hochzeit
Autoren: Penny Jordan
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Eine Mutter, deren Name nicht allein auf den Einladungskarten prangte. Eine Mutter, die der lebende Beweis für die Geborgenheit war, in der sie ihre Kinder großgezogen hatte. Eine Mutter, deren Fotosammlung eine gerahmte Aufnahme von ihrer Hochzeit und ihrer Silberhochzeit zierte. Cathy wollte keine Mutter wie sie, Abbie, die nicht verheiratet war und keine Unterwäsche trug.
    Ein leiser Schluchzer entrang sich ihr und veranlaßte Steve, der gerade das Wohnzimmer betreten hatte, stehenzubleiben und sie stirnrunzelnd zu betrachten. Schließlich stellte er die beiden Becher mit Kaffee, die er in Händen hatte, vorsichtig auf den kleinen Beistelltisch.
    „Abbie, du glaubst doch nicht allen Ernstes, daß Cathy lieber eine Mutter wie Anne hätte”, schalt er sie sanft, als er sich neben ihr setzte und ihre Hände nahm.
    „Ach nein?” Wieder einmal überraschte es sie, daß er ihre Gedanken lesen konnte.
    „Du verkörperst alles, was ein Kind sich bei einer Mutter wünschen könnte”, fuhr er eindringlich fort, so daß sie sich unwillkürlich fragte, ob es ironisch gemeint war. Doch der Ausdruck in seinen Augen war ernst.
    „Du hast so viel getan, so viel erreicht …”
    „Habe ich das?” meinte sie resigniert. Tränen schimmerten in ihren Augen. Sie wollte sie wegwischen, aber dann besann sie sich darauf, daß Steve immer noch ihre Hände hielt. „Laß mich los, Steve!” rief sie in einem Anflug von Panik.
    „Ich wünschte, ich könnte es”, brachte er hervor. „Ich wünschte wirklich, ich könnte es.”
    Und bevor sie ihn davon abhalten konnte, zog er sie näher an sich, um erst die eine, dann die andere Hand zu küssen und anschließend ihre Lider, die sie fest geschlossen hatte, um die aufsteigenden Tränen zu unterdrücken und seinen Anblick zu verdrängen.
    Es war seine Schuld, daß sie ihr Leben offenbar nicht mehr im Griff hatte, daß sie völlig durcheinander war wie schon seit Jahren nicht mehr und daß sie sich an ihn schmiegte und dem Drängen seiner Lippen nachgab, statt ihn wegzustoßen.
    Steve zog sie an sich, so daß Abbie auf seinem Schoß saß und ihm unwillkürlich die Arme um den Nacken legte.
    „Das sollten wir nicht tun …” begann sie.
    Doch sie wußte genausogut wie er, daß es lediglich eine Floskel war, denn ihre Körpersprache war äußerst aufschlußreich. Ohne sich dessen bewußt zu sein, schob Abbie die Hände unter sein Hemd und legte den Kopf zurück, damit Steve die Lippen auf ihren Hals pressen konnte.
    Sie spürte bereits, wie ihr Körper auf seine Zärtlichkeiten reagierte, ihn willkommen hieß, ihn begehrte, ohne daß sie etwas dagegen tun konnte.
    Nun, da ihr klar war, wie sehr sie sich nach ihm sehnte, schwieg sie, unfähig, zu protestieren oder sich zu widersetzen, als Steve langsam ihr Kleid aufzuknöpfen begann und dabei jede Stelle küßte, die er entblößte.
    Warum war sie bloß so leichtsinnig? So konnte sich doch nur eine liebende Frau verhalten.
    Liebe. Ein schmerzhafter Stich durchfuhr Abbie, so daß sie zusammenzuckte und einen heiseren Protestlaut ausstieß. Daraufhin umfaßte Steve ihr Gesicht und streichelte mit dem Daumen ihre Wange. „Was ist los?” erkundigte er sich rauh.
    Was war los?
    Abbie schloß die Augen, weil ihr wieder die Tränen kamen. Alles lag im argen. Warum sonst war sie nicht in der Lage, eine Situation und die Berührung eines Mannes richtig zu interpretieren? Warum sonst hatte sie ihre Gefühle verdrängt und deswegen so lange gebraucht, um zu erkennen, daß sie sich all die Jahre nur eingeredet hatte, Steve nur Wut, Haß und Verachtung entgegenzubringen, und das aus reinem Selbstschutz?
    Sie haßte ihn nicht, sie liebte ihn. Aber er liebte sie nicht, auch wenn sie es gern glauben wollte.
    „Abbie, bitte wein nicht, Liebes. Ich ertrage es nicht, dich weinen zu sehen … Ich ertrage es nicht, wenn du verletzt bist …”
    Abbie hörte seine Worte, spürte, wie er ihr sanft die Tränen wegwischte, war allerdings zu benommen, um richtig wahrzunehmen, was er sagte und tat – bis sie seine Lippen auf ihren spürte.
    Zuerst küßte er sie sanft, dann so verlangend, daß sie alle guten Vorsätze vergaß und nur noch daran dachte, wie sehr sie ihn liebte und sich nach seiner Liebe sehnte und wie kostbar und flüchtig diese Vertrautheit zwischen ihnen war. Daher erwiderte sie den Kuß genauso leidenschaftlich. Nun war sie eine Frau, kein Mädchen mehr. Sie wußte, welches Vergnügen er ihr schenken konnte, welches Vergnügen sie
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