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Einladung zur Hochzeit

Einladung zur Hochzeit

Titel: Einladung zur Hochzeit
Autoren: Penny Jordan
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Fäusten geballt.
    Sie erwartete, daß Cathy sie verteidigte, denn sie mußte es mitbekommen haben. Statt dessen hatte sie sich abgewandt und sprach mit Stuarts Vater über ihre Pläne, die Küche zu vergrößern und eine Garage und einen Wirtschaftsraum anzubauen.
    „Meiner Meinung nach ist es immer ein Fehler, zu viele Änderungen an derartigen Objekten vorzunehmen”, hörte sie Stuarts Mutter weiterreden. „Ihr Wert ist begrenzt, und wie ich Stuart bereits gesagt habe, können Catherine und er doch nun, da die Mädchen aus dem Haus sind, für eine Weile bei uns einziehen und sich in der Zeit nach etwas Größerem umsehen.”
    Cathy warf ihr einen flehenden Blick zu, und ihr Herz krampfte sich zusammen, als Abbie die Anspannung in ihrem Gesicht bemerkte. „O nein, das …” begann sie schnell.
    „Das ist ein sehr großzügiges Angebot, Anne”, fiel Steve ihr ruhig ins Wort und lächelte Stuarts Mutter herzlich zu. „Zumal George und Sie sich bestimmt darauf freuen, endlich mal etwas Zeit für sich zu haben. Allerdings glaube ich nicht, daß es den jungen Leuten schadet, wenn sie sich ein bißchen abstrampeln müssen. Sicher mußten George und Sie das auch, als Sie geheiratet haben.”
    Verärgert und erstaunt zugleich, beobachtete Abbie, wie Stuarts Mutter auf Steves Worte reagierte. Sie warf ihm einen teils koketten, teils selbstgefälligen Blick zu.
    „Ja, wir mußten beide sehr hart arbeiten”, bestätigte sie. „Georges Eltern besaßen damals ein großes Haus, aber George ist als erster von zu Hause ausgezogen, und daß wir bei seinen Eltern wohnen, stand außer Frage. Nein, wir hatten es wirklich nicht leicht …”
    „Und Sie haben so viel aus Ihrem Leben gemacht”, erklärte er. „Sicher wollen Cathy und Stuart Ihrem Beispiel folgen. Sie dürfen die beiden nicht zu sehr verwöhnen”, fuhr er fort, was ihr sichtlich gegen den Strich ging. „Sonst bin ich gezwungen, es auch zu tun, und ehe wir’s uns versehen, werden die beiden uns gegeneinander ausspielen.”
    „O nein, so etwas würde Stuart niemals tun”, entgegnete sie ungeduldig.
    Ihr Sohn, nicht meine Tochter, dachte Abbie bitter.
    „Aber da ist etwas dran”, räumte Stuarts Mutter schließlich großzügig ein, immer noch lächelnd. „George hat nämlich davon gesprochen, daß wir beide öfter mal verreisen werden, sobald er in Pension geht. Trotzdem finde ich, daß Stuart und Cathy es besser hätten treffen können”, fügte sie stirnrunzelnd hinzu. „Besonders die Küche ist so klein und düster. Aber das spielt heutzutage wohl keine große Rolle mehr. Solange es genug Platz für einen Gefrierschrank und eine Mikrowelle gibt, ist es den modernen jungen Frauen offenbar egal.”
    Moderne junge Frauen. Abbie mußte an sich halten, um sie nicht zu fragen, was mit modernen jungen Männern war? Doch als hätte er ihre Gedanken erraten, wandte Steve unvermittelt den Kopf und warf ihr einen warnenden Blick zu.
    Daß ausgerechnet er Cathy davor bewahrt hatte, bei ihrer zukünftigen Schwiegermutter zu wohnen, machte ihr schwer zu schaffen, und sie war versucht, seine stumme Warnung zu ignorieren und ihrem Zorn freien Lauf zu lassen. Da ihr aber klar war, daß Cathy am meisten darunter leiden würde, wandte Abbie sich ihr zu und sagte unter Aufbietung all ihrer Willenskraft: „Komm, Schatz, zeig mir das Haus …”
    „An Ihrer Stelle würde ich erst die Jacke ausziehen”, riet ihr Stuarts Mutter. „Es ist nämlich sehr staubig da drinnen. Ich fand ja schon immer, daß Creme unpraktisch ist. Marineblau ist wesentlich besser.”
    Abbie antwortete nicht darauf, denn Stuarts Vater war einen Schritt vorgetreten, um ihr aus der Jacke zu helfen, und sie war viel zu sehr damit beschäftigt, sich Gedanken über die Konsequenzen zu machen. Warum nur hatte sie auf Steve gehört und keinen BH angezogen?
    Stuart und sein Vater merkten vielleicht nicht, daß ihre Brüste sich unter dem dünnen Baumwollstoff abzeichneten, doch Cathy würde es sofort sehen.
    Nur mit Mühe widerstand Abbie der Versuchung, die Arme vor der Brust zu verschränken, wie sie es getan hatte, als Steve unerwartet ihr Schlafzimmer betreten hatte. Cathy hatte es inzwischen bemerkt, wie ihr erstaunter Blick verriet, und Abbie spürte, wie sie vor Scham errötete. Nun kam Steve zu ihr und stellte sich so vor sie, daß sein Schatten auf sie fiel. Sie atmete erleichtert auf und fühlte sich sofort sicherer. Erleichtert? Sicherer? In Steves Gegenwart? Nein, das war
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